Schloss Rodriganda , Band 51 der Gesammelten Werke
von Karl May, ist der erste Teil der sechsbändigen Geschichte
um den deutschen Arzt Dr. Karl Sternau und um zwei Grafen,
- in Spanien und in Mexico -
die in abgefeimte Schurkereien verwickelt sind.
Es handelt sich um die Bearbeitung des 1882/1883
erschienenen Kolportageromans
"Das Waldröschen oder Die Rächerjagd rund um die Erde.
Grosser Enthüllungsroman über die Geheimnisse der
menschlichen Gesellschaft“
Deckelbild zu Bd 52 von 1924.
1940 änderte der Karl May Verlag den Titel
und Lindeberg gestaltete das Deckelbild neu.
Unten ein abgelehnter Entwurf
Lindebergs.
Und dem ist dann auch so.
Verschwörungen, Verrat, Folter,
Giftanschläge und Entführung, ein
geheimer Indianerschatz in Mexiko.
Was will man mehr.
Bei Schloss Rodriganda handelt es sich
um die "Erzählung "Der Schatz der Mitzekas"
die heraus gelöst und getrafft wurde,
Verschiedene Deckelbildentwürfe
für "Benito Juarez",
für die ich mich wieder
einmal bei Dr. Ernst Waelti
bedanke.
May nannte sich damals Capitain Ramon
Diaz de la Escosura, da er nicht mit
Kolportage in Verbindung gebracht werden wollte.
Es war sein erster und berühmtester Kolportageroman
und erschien in 109 Lieferungen mit 2612 Seiten.
Ein Mordsschinken also, mit
einer verwirrend grossen Zahl
von Protagonisten und einer Fülle
von Handlungsorten rund
um die halbe Welt. In der Karl May
Ausgabe wurde der Text dann aufs Aergste beschnitten,
ist aber immer noch 6 Bände stark.
Hauptfigur ist der begnadete Arzt und
bärenstarke Westmann Karl Sternau der sich mit
Giftmischern, Piraten und wilden
Komantschen ebenso erfolgreich
herumschlägt, wie er Mördern, Verschwörern
und Kindsentführern das Handwerk legt.
Der zum “Edelmenschen” gereifte
Karl May wollte später nichts
mehr von den "üppigen Formen",
"wogenden Busen",
von "Tricots" und "Schenkelröckchen"
und "wahrhaft sinnberückenden
Negligés" wissen, die sich
in den Text eingeschlichen hatten,
stritt schlicht die Urheberschaft derlei
"unsittlicher Stellen" ab und
erkämpfte in seinem langjährigen
Prozess mit den Erben des Verlegers Münchmeyer
einen Vergleich. In dem liess er sich bestätigen ,
dass fünf Prozent solchen
Kitsches von fremder Hand hinzugefügt worden seien.
Die Geschichte wurde später noch mehrfach überarbeitet,
was zu weiteren Verwirrungen führte.
In den 1990er Jahren wurde dann noch
ein weiterer Band angefügt.
Band 77 "Die Kinder des Herzogs."
Carl Lindebergs Sammelbildfolge
ist im Vergleich dazu...
...äusserst kurz gehalten.
Hier jeweils dieselbe
Szene aus der Heftserie
"Waldröschen*...
... und von Firuz Askin
Firuz Askins Zeichnungen sind
stark an die
Münchmeyer Buchfassung,
bzw. die vom Verlag Adalbert Fischer, angelehnt.
Dann gab es Mitte der 1960er Jahre noch zwei Filme,
“Der Schatz der Azteken ” und “Die Pyramide des Sonnengottes”.
Regie Robert Siodmak, der schon “Der Schut” inszeniert hatte.
Die Filme wurden im Multipack vom 31. August 1964
bis zum 17. Dezember 1964
in Jugoslawien abgedreht.
Den Filmen fehlte das nötige Herzblut,
vor allem der Zweite enttäuschte.
Lieblos und spannungsarm
heruntergespult, die bewährten Erfolgsrezepte
früherer Karl May Filme
platt nachahmend, tappten die Darsteller
orientierungslos durch
Pappkartonpyramiden.