"The Living Daylights" 1987 ist
der 15. (offizielle) James-Bond-Film.
Der Film scheint ein (gescheiterter)
Versuch zu sein, an den
Näher an der Realität, näher
an der Figur der Romanvorlage.
Nur liess sich das alte Strickmuster
nicht einfach in die späten
8oer Jahre transponieren.
Es war ein Spagat zwischen
dem Versuch neue (alte) Wege
zu gehen undt rotzdem dem
vertrauten Bond Erfolgmuster
treu zu bleiben.
Mit Ian Flemings Kurzgeschichte hatte der
Film grade mal die Titelzeile gemeinsam.
Timothy Dalton, der neue Darsteller,
versuchte, Bond skrupellos, kalt und
berechnend zu spielen...
... nur, er wirkte irgendwie
nicht hart und gefährlich.
Zumindest in meinen Augen nicht.
Schon der Vorspann zu “The
Living Daylights” enttäuschte.
Dass ein Agent mit der “Licence to kill”
hart trainieren muss,
habe ich eigentlich immer
stillschweigend vorausgesetzt.
Wenn man das aber explizit zeigen
will, dann sollte das nicht
so aussehen, wie eine Pfadfinderübung
am Samstagnachmittag,
Das läppische Herumfuchteln
mit Paintballgewehren auf
Gibraltar, war nun schlicht
und einfach lächerlich
und eines James Bond unwürdig.
Schliesslich war die
SMERSH , die alten Gegenspieler
aus den frühen Bondjahren
scheinen wieder zum Leben erwacht zu sein.
Es scheint wieder richtiger Kalter Krieg
zu sein. Bond soll den Ueberläufer
KGB-General Georgi Koskov
über den "eisernen Vorhang" der
österreichisch-tschechoslowakische
Ein Scharfschütze des
KGB ist auf Koskov angesetzt ,
der sich als die junge Cellistin
Kara Milovy entpuppt.
– wie Bond erst später erfährt,
Koskovs Freundin.
Bond zerschiesst ihr Gewehr.
Dalton mag ein guter Schauspieler sein,
aber seine Körpersprache
wusste nicht zu überzeugen.
Er hantiert z.B.irgendwie zauderlich
mit dem Schiessgewehr herum
Zudem gemahnt die Szene doch
sehr an die berühmte Szene mit
Ueberläufer, Fluchthelfer
und Menschenschmuggel
waren während Jahren ein Thema
in der Wirklichkeit des Kalten Krieges,
wie in den Spionagethrillern.
KGB Obersten Oleg
Antonowitsch Gordijewski
Im Mai 1985 informierte
er den MI6 in Moskau
über seine gefährliche Situation,
der ihn darauf mit einer
ausgeklügelte Fluchtoperation über Finnland
und Norwegen nach England brachte.
Es waren also nicht nur "olle Gamellen"
die das Script wieder aufwärmte, sondern
das Thema hatte brandaktuelle Bezüge.
Die Flucht durch eine Pipeline war
ein toller Einfall. Aber es
fehlte an Bedrohlichkeit,
an der Gefahr entdeckt
zu werden, kurz das Ganze
war nicht sonderlich spannend.
Ein neuer Bond, der einer
neuen Miss Moneypenny
treuherzig in die Augen schaut.
beneidenswerte Aufgabe
gewesen sein und Caroline Bliss
hatte wenig Gelegenheit,
die Figur eigenständig zu
Ein weiterer, halbherziger Versuch, den
Bond Kosmos zu erneuern und gleichwohl
an die Tradition anzuknüpfen.
Bond holt Kara Milovy nach Wien...
Gewehr im Cellokasten, nun ja, ...
Der Aston Martin, wenn
auch ein neueres Modell,
stammt aus Goldfingerzeiten
und war so in etwa
das unauffälligste Auto,
das man finden konnte,
wenn man verdeckt hinter
dem "eisernen Vorhang" operiert.
Schlittelpartie mit Cello über die
Grenze in den "freien Westen."
Ein Zugeständnis an den
eher humoristischen
Bond der Moore Aera???
Die Figur der Kara Milovy
gespielt von Maryam d’Abo
scheint auch stark an Tatjana Romanova
aus “From Russia...” angelehnt zu sein.
Koskov ( Jeroen Krabbé)
behauptet, dass der neue Leiter
des KGB, General Leonid Pushkin,
über eine Liste von Agenten verfügt,
die getötet werden sollen,
mit dem Ziel , die Großmächte
gegeneinander auszuspielen
Bond vermutet bald , dass Koskov
ein doppeltes Spiel spielt...
... und mit dem in Tanger
lebenden Waffenhändler
Brad Whitaker (Joe Don Baker)
zusammenarbeitet,
um mit KGB-Geld Opium zu kaufen.
Joe Don Baker sollte noch
in zwei weiteren Bondfilmen
auftauchen. Dannzumal
auf der Seite der “Guten”.
1995 in "Golden Eye" und 1997 in
"Tomorrow Never Dies"
als CIA-Agent Jack Wade
Die Reise geht nach Tanger, wo Bond
auf General Pushkin trifft.
Pushkin, gespielt von John Rhys - Davies,
gehört zu den Lichtblicken des Films.
Der General kann Bond davon überzeugen,
dass er nichts mit SMERSH am Hut hat
und zusammen inszenieren sie Pushkins Ermordung
um Koskov in Sicherheit zu wiegen.
Doch Kara, immer noch in Koskov verliebt ,
setzt sich mit idiesem in Verbindung. Kara,
und Bond werden von Koskov auf einen
russischen Stützpunkt in Afghanistan
gebracht.
Sie können jedoch fliehen.
Bond befreit auch einen Kommandanten
der Mudschahidin, vernichtet
die Opiumlieferung und kehrt nach
Tanger zurück, ...
... wo er Whitaker tötet und
Koskov von General Pushkin verhaftet wird.
Ende gut, alles gut.
Der Film hatte ähnliche "Schwächen ",
wie "For Your Eyes Only".
Es gab, auf Grund von Koskovs Doppelspiel,
keinen markanten Bösewicht .
Joe Don Baker hatte zu
wenig Entfaltungsspielraum.
Und es gab auch kein
herausstechendes Bond Girl.
Der als Milchmann, Jogger und
Ballonverkäufer getarnt auftretende Killer
"Nekros", gespielt von
Andreas Wisniewski, gehört
zu den herausragenderen Unterschurken
der späteren Bondfilme.
Auch hier wieder Anlehnungen an
"From Russia..."
Wenn er nicht dem Label
"Bond"hätte gerecht werden müssen.
wäre es ein ein ordentlich gemachter,
aber nicht sensationeller
Wobei der hochgeschraubte Erwartungs-
druck an einen "neuen" Bond wahrscheinlich
Den Titelsong san die norwegische Gruppe A-ha.