“Saturday night fever” in den1950er und
60er Jahren war die durch und durch
neue TV Welt mit
Bunten Abenden, Quiz Sendungen
und Fernsehshows.
Punkto TV Samstagabendunterhaltung in
jener Zeit fallen mir drei Namen ein,
Peter Frankenfeld, Hans Joachim “Kuli” Kulenkampff
und “Onkel Lou van Burg” auch “Mr. Wunnebar” genannt.
Letzterer galt als Schwerenöter der alten Schule.
Der Mann mit dem Menjou-Bärtchen war
kein Kind von Traurigkeit.
Obwohl seine Karriere einer Berg und Talfahrt glich,
schaffte er es immer wieder, wie
ein Stehaufmännchen, auf die Beine zu kommen.
Immer wieder wurde von skandalösen Zuständen gemunkelt.
Van Burg war zwar mit seiner Frau “Julchen” verheiratet.
lebte aber ohne Trauschein mit Angèle Durand zusammen
und irgendwann bekam
dann noch eine Assistentin ein Kind von ihm.
Auch bei seinen Shows soll nicht alles mit
rechten Dingen zugegangen sein.
So kannte eine rundum beliebte Kandidatin
offenbar die Antworten im Voraus, weil ihre Tante
beim Sender beschäftigt war.
Egal, wenn der am 25. August 1917 als
Loetje van Weerdenburg
geborene
Van Burg das Publikum mit "Hallo Freunde"
begrüsste, schallte es
tausendfach zurück "Hallo Lou".
Man darf nicht vergessen, dass es
damals nur einen,
später zwei Sender
in der BRD gab, und das Publikum zu
Millionen vor der Glotze sass.
Onkel Lou war ein wahrer Tausendsassa.
Er sang, spielte in Filmen.
1962 und 1963 erhielt er den bronzenen
Otto der Jugendzeitschrift BRAVO
in der Kategorie männlicher TV-Star
1956 sah man ihn erstmals im
deutschen Fernsehen in der Sendung
"Heut geh'n wir ins Maxim"
und zwei Jahre später hatte er
seinen großen Erfolg im
österreichischen Fernsehen mit der Show
"Jede Sekunde ein Schilling".
Das deutsche Fernsehen übernahm die
Sendung und ab 1962 lief"Sing mit mir, spiel mit mir",
wo Musikstücke geraten werden mussten.
"Kimme – Korn – Ran".
Der joviale
"Onkel Lou" schaffte es später auch im ZDF
und sein "Goldener Schuss"wurde
der absolute Renner der
damaligen Fernseh-Unterhaltung.
Dann lief auch da wieder einmal etwas schief und
van Burg wurde von Vico Torriani
ersetzt.
Für die nächsten neun Jahre schlug er sich
als Conférencier beim Zirkus Althoff,
in Einkaufszentren und bei Butterfahrten durch.
Dann 1976 bis 1983 landete er wieder beim ZDF: “Varieté, Varieté”
machte ab 1976 die Evergreensendung “Wir machen Musik”
und 1983 “Spiel mit Onkel Lou”.
Er moderierte für Radio Luxemburg und von
1981 bis 1984 zusätzlich die Radiosendung Casino-Parade
live aus dem Weindorf in Düsseldorf.
Lou war und blieb, gestern und heute
"wunnebar"!
Er verstarb am 26. April 1986 in München;