Der Begriff "lucid dream"
stammt von Frederik Willems van Eeden,
einem holländischen Psychiater,
Sozialreformer und Dichter, ...
...der sich bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts
für ,,freie Psychiatrie'' in den Niederlanden einsetzte.
Heute vor genau hundert Jahren, am 22. April 1913
sprach er in seinem Vortrag'A Study of Dreams' im Rahmen
eines Treffens der Society for Psychical Research über seine
352 aufgezeichneten ,,lucid dreams''.
Im Gegensatz zu imaginativen Tagtraumtechniken,
wie der aktiven Imagination,
dem Katathymen Bilderleben,
der Oberstufe des Autogenen Trainings
oder der Hypnose, findet der luzide Traum
während des Schlafes und nicht im
Wachzustand des physischen Körpers statt.
Die Vorstellung des “Wachseins” im “Schlaf” führt bis heute
allgemein zu grosser Verwirrung.
1909 hatte Sigmund Freud in der zweiten
Auflage der “Traumdeutung”
zwar den luziden Traum erwähnt und 1932 in
"Meine Berührung mit Josef Popper-Lynkeus"
nochmals ausdrücklich
darauf hingewiesen.
Trotzdem blieb das Konzept weitgehend unbeachtet.
Erst mit dem Buch „Lucid Dreams“ von
Celia Green (1968)...
... und der fast
gleichzeitigen Wiederveröffentlichung
von Van Eedens Aufsatz durch
Charles Tart (1969) wurde das Interesse
der Wissenschaft wieder geweckt.
Ann Faraday’s Die positive Kraft der Träume
und Patricia Garfields “Kreativ träumen”
machten in den 1970er Jahren
das Thema einer breiteren
Leserschaft vertraut.
Carlos Castaneda thematisierte den
luziden Traum in seinen Büchern
Reise nach Ixtlan, und „Die Kunst des Träumens“
Es folgte Stephen LaBerge: "Hellwach im Traum"
...und im deutschen Sprachraum Anfang der 80er Jahre
Paul Tholey, Kaleb Utecht: "Schöpferisch träumen".
Meine Wenigkeit versuchte ab 1978
dem Thema in meinem Shayawaya Comic
zeichnerisch Herr zu werden...