Das Bild von Albert Anker aus dem Jahre 1869
zeigt eine Szene aus dem Kappelerkrieg.
Albert Anker in jüngeren Jahren
Albert Anker in jüngeren Jahren
Knapp ein Vierteljahrhundert nach
dem Sonderbundskrieg, auf dem
Höhepunkt des sogenannten "Kulturkampfes entstanden,
Höhepunkt des sogenannten "Kulturkampfes entstanden,
gilt Ankers Bild als Musterbeispiel einer
Schweizerischen "Versöhnungsikonographie".
Bis weit ins 20. Jahrhundert
wurde die Szene in Schulbüchern, auf
Schulwandbildern und in
sonstigen Lernmaterialien kolportiert :
sonstigen Lernmaterialien kolportiert :
Im Frühsommer 1529 eskalierte der Zwist
zwischen den fünf altgläubigen Orten der
Eidgenossenschaft (Luzern, Uri, Schwyz,
Unterwalden und Zug) und den reformierten
Orten (Zürich und Bern). Der Glarner Landammann Äbli
versuchte, im letzten Moment die drohenden Kampfhandlungen
zu verhindern. Wähend dessen, so wird berichtet,
stellten die Kämpfer aus Zürich und aus der Innerschweiz
genau auf der Grenze einen grossen Topf auf.
Die Zuger steuerten die Milch und die
Zürcher das Brot für eine Milchsuppe bei,
die dann gemeinsam gegessen wurde.
Allerdings wurde genau darauf geachtet,
Allerdings wurde genau darauf geachtet,
dass jede Partei auf ihrer Seite ass und
nicht etwa Brotmocken von
der anderen Seite des Topfes zu erlangen suchten. Sonst gabs
mit dem Holzlöffelein paar auf
die Finger, wie Anker dies in seiner Studie sehr deutlich zeigt.
nicht etwa Brotmocken von
der anderen Seite des Topfes zu erlangen suchten. Sonst gabs
mit dem Holzlöffelein paar auf
die Finger, wie Anker dies in seiner Studie sehr deutlich zeigt.
"fryss uff dinem Erterych"
Uff ein Zyt namend vil dappfferer Xellen
von den 5 Orten, ein grosse Müütten mitt
von den 5 Orten, ein grosse Müütten mitt
Milch, und stalltens uff die March, in Mitten,
schruwend den Zürychern zu, sy
schruwend den Zürychern zu, sy
habind wol ein gute Milchprochen, aber nüt
darin zu brochen. Da luffend redlich
darin zu brochen. Da luffend redlich
Gesellen der Zürychern hinzu, mit Brot,
und brochetend yn, und lag yetweder Teyl
und brochetend yn, und lag yetweder Teyl
uff sinem Erterich, und aassend die Milch
mitt einanderen. Wenn denn einer über
mitt einanderen. Wenn denn einer über
die halb Mutten uss greyff, und aas, schlug
inn der ander Teyl (in Schimpff)
inn der ander Teyl (in Schimpff)
uff die Händ, und sagt fryss uff dinem Erterych.
Und deren Schimpffen giengend
Und deren Schimpffen giengend
ettlich me für, dass do es dem Stattmeister
von Strassburg, J. Jacoben Sturmen,
von Strassburg, J. Jacoben Sturmen,
der ouch under den Schidlüthen was, fürkamm,
sagt er, Ir Eydgenossen sind
sagt er, Ir Eydgenossen sind
wunderbar Leuth, wenn ir schon uneins sind,
so sind ir eins, und vergässend
so sind ir eins, und vergässend
der allten Fründschafft nitt.“
Bis heute wird die Legende
um die Kappeler Milchsuppe
um die Kappeler Milchsuppe
von Politikern immer mal
wieder heraufbeschworen...
wieder heraufbeschworen...