Donnerstag, 17. Oktober 2013

Stagecoach



Ernest Haycox' (1899-1950) Kurzgeschichte 
“Stagecoach to Lordsburg”erschien am 
10.April 1937 in Collier's Magazine. 





Die Geschichte handelt von der Fahrt
 einer Postkutsche durchs Indianergebiet und die
Konflikte unter den bunt zusammengewürfelten 
Passagieren, die durch die Bedrohung
 marodierender Apachen zu einer 
Schicksalsgemeinschaft werden.








John Ford sicherte sich für 
2’500 Dollar die Filmrechte.





Wunschbesetzung wären eigentlich 
Marlene Dietrich und Gary Cooper 
gewesen, die aber
zu teuer waren und so entschied sich 
Ford für Claire Trevor.und John Wayne.
Der Film wurde ein Klassiker, der das Westerngenre
salonfähig machte.Filmkritik und Filmwissenschaft
stimmen bis  bis heute überschwängliche
Lobeshymnen über diesen Film an.
Vielleicht sollte man seine
Erwartungen  nicht ganz so hoch
schrauben, wenn man heute
den Film zum ersten Mal sieht, denn
Vieles, was den Film damals
so herausragend gemacht haben mag, ist
durch stetige Wiederholung, in der Zwischenzeit eher
abgenutzt.




Die Insassen der Kutsche:
Das leichte Mädchen : Claire Trevor, 
Der Outlaw: John Wayne,
Der Kutscher: Andy Devine, 
Der Spieler, ein desillusionierter 
Südstaatengentleman: John Carradine,
 Die schwangere Offiziersfrau: Louise Platt,
 Der besoffene Doktor: Thomas Mitchell,
 Der betrügerische (schon damals!) Bankier 
Berton Churchill, 
Der schüchterne Schnapshändler: Donald Meek, 
 Der Marshal: George Bancroft

Die Charaktere mögen heute etwas stereotyp wirken, 
aber seit der Erstaufführung des
 Films ist ein Dreivierteljahrhundert vergangen und
es sind Dutzende von Western gedreht worden, die diese
"archetypischen" Figuren immer und immer wieder bemühten.

Das ganze Personeninventar war schon damals nicht gerade neu,
aber die psychologische Differenzierung der Hauptfiguren lag
weit über dem damals üblichen Niveau.
und der Film wurde als erster 
"psychologischer" Western gerühmt. Auch 
die sozialen Rollenkonflikte, 
die anhand der Postkutscheninsassen 
dargestellt werden, wurden allenthalben hochgelobt.





Vor allem die französische Filmkritik wurde zudem 
nicht Müde, darauf hinzuweisen, 
dass es sich eigentlichum eine Adaption der 1880 
veröffentlichten Novelle “Boule de Suif”
von Guy de Maupassant handelte und allein 
schon deshalb irgendwie KUNST sein musste.
Ich denke, die Story war gut, die
 Rollen waren in jedem Fall
hervorragend besetzt, und Regie und Kamera
machten einen sauberen Job.
Stagecoach ist nach wie vor ein
exzellenter Western.
Auf deutsch hiess der Film, fernab jeglichen Bildungsdünkels,
 aus unerfindlichen Gründen
“Höllenfahrt nach Santa Fé” 
später dann "Ringo".






Ein Höhepunkt des Films ist sicherlich die Landschaft.
Das Monument Valley in Utah, eine der eindrücklichsten
 Landschaftskulissen des Films überhaupt,
 wurde durch  "Stagecoach" weltberühmt.
Weil Ford eine ganze Reihe seiner Western in
dieser imposanten Kulisse drehte, bekam die Gegend auch 
den Spitznamen „John-Ford-County“.Auch hier gilt,
das Monument Valley ist immer noch imposant, aber
man hat es in Aberdutzenden von Filmen schon gesehen.





Ein zweiter Höhepunkt waren die 
spektakulären Stunts von Yakima Canutt.
dem König der Stuntmen. Alles echt, ...nix
von Computeranimation. Immer noch beeindruckend!




Und der dritte Höhepunkt war wohl der Auftritt von John Wayne,
der damit den Sprung vom B-Picture Star in 
die erste Liga schaffte und zum Westernhelden überhaupt wurde.

I play John Wayne in every picture regardless
 of the character, and I have been doing all right, haven't I?