Donnerstag, 8. Januar 2015

Opiumhöhlen






J. Lombardero

Wieder einmal pinsle ich an einer
Sequenz um den Tong des "Roten Drachen"
und wie immer, durchsuche ich 
das Internet, um mich in 
die richtige Stimmung zu bringen,
nach Refererenzmaterial.
Auch diesmal bin ich wieder fündig geworden.




 Dieses schauderhaft prächtige Bild…




… verdeutlicht aufs eindringlichste,
welche Gefahren  in einer
auf einen lauern und versetzt mich geistig
auf eine kleine Zeitreise...




Meine erste (literarische)
Bekanntschaft
mit dem Opium
verdanke ich Hergé's Tintin.




Im 1936 erstmals erschienen Band
"Der blaue Lotus "…




schildert der Meister der "ligne claire"…





… in prächtigen Bildern,
wie es in den Opiumhöhlen des
 fernen Shanghai zu- und her geht.




Leighton Johns


Am andern Ende der Welt,…



... in 
San Francisco, kämpften
die wackeren Bradys (Old and Young)…




… unerschrocken gegen 
schurkische, chinesische 
Drogenhändler ...




… in Ol' Frisco's Chinatown.


Opium wurde in den USA des
19. Jahrhunderts vor allem in
in San Francisco, aber auch in
New York City, New Orleans
und Albany geraucht. Die meist von Chinesen
betriebenen Opiumhöhlen („Opium-Dens“) wurden
 bald ins Zentrum der antichinesischen Ressentiments
gerückt und zum zum Inbegriff der "Gefährlichkeit"
 der Chinesen instrumentalisiert.






Der Zwang, sich nur in  bestimmten
 Stadtteilen San Franciscos  niederlassen zu dürfen,
führte  erst  zu der eigentlichen  Chinatown.




Die Lebensbedingungen in  Chinatown waren oft
unerträglich und wurden  tatsächlich zu einem Nährboden
 für Kriminalität, Glücksspiel, Drogenhandel und Prostitution.

Die Boulevardpresse propagierte das Zerrbild des
Chinesen als verschlagenen, heimtückischen,
Opium rauchenden Kriminellen.





Die  Bandenkriege der Tongs verstärkten dieses Bild
und gaben der chinesenfeindlichen
Stimmung zusätzliche Nahrung.





Dies führte  zu zahlreichen,
 diskriminierenden  Gesetze,  die  die Kultur
und Lebensbedingungen der chinesischen Einwanderer
 noch  massiver beeinträchtigten und einschränkten.
1875 erliess  San Francisco zudem das erste Strafgesetz
 der westlichen Welt gegen den Opiumkonsum
(„City Ordinance“)





Dies war der Hintergrund, der die Phantasie
der Groschenheftschreiber
beflügelte.




Das Bild  in Lethargie versunkener
 Menschen und zerstörter Existenzen verbindet man
im Europa des 19. und frühen 20. Jahrhunderts,
 hauptsächlich
mit den  heruntergekommenen
 Opiumhöhlen in Londons Eastend.




Und so bilden die schummrigen Opium Dens
des Eastends den schillernden Hintergrund so
 mancher Kriminalgeschichte, wie etwa Dickens
"The Mystery of Edwin Drood "...






... oder in der Sherlock Holmes Erzählung
Der Mann mit der entstellten Lippe
 (The Man with the Twisted Lip)...






... und nährten so den "Fu Manchu Komplex" immer
wieder aufs Neue.




Dabei wurde Englands unrühmliche Rolle
im Opiumkrieg meist dezent
verschwiegen.




Ebenso, wie die Tatsache,
dass auch manche Angehörige
der "besseren Gesellschaft" bei uns,
dem Opiumgenuss alles andere als abgeneigt waren.




So wurde auch Allan Quartermain, der
Held aus  den Romanen
von H. Rider Haggard.
zumindest in der Comicversion
"The League of Extraordinary Gentlemen"
ein Opfer des Rauschgifts.



Ein ewiger Kampf zwischen Gut und Böse.

Auch "The Black Bat"
die schwarze Fledermaus
kämpfte gegen
Opiumhändler…






Während Londons Strassen von 
dem gefürchteten Dr. Fu Manchu
in Angst und Schrecken versetzt wurden.



Trina Robbins

Seit jeher warnen Publikationen ...





... vor den Gefahren der Droge…









... und mutige Kämpfer …




… für Recht und Gesetz ...





.. setzen immer wieder
 ihr Leben aufs Spiel, ...






... um dem schurkischenTreiben
Einhalt zu gebieten.






... so auch in meinem
"Buch der Schatten"