Dienstag, 24. Oktober 2017

Jo Siffert




Joseph „Jo“ Siffert 
(7. Juli 1936  -  24. Oktober 1971)
Jahrzehnte nach seinem 
Unfalltod  ist  Jo Siffert
immer noch  einer
 der beliebtesten Sportler
der Schweiz des 20. Jahrhunderts.
 Wie Ferdy Kübler galt Jo Siffert als 
Inbegriff schweizerischer Tugenden .
Er war  fleissig, sparsam, bescheiden,
 zäh, willensstark und 
wie Ferdy Kübler stammte er aus
 bescheidensten Verhältnissen und
kämpfte sich mit eigener Kraft nach oben.

Seine Eltern hatten einen kleinen Milchladen
 in den Gassen der Freiburger Unterstadt.

 Sifferts litt an einem Geburtsfehler. Sein
rechter Fuss ist stark nach innen gedreht.
 mehrere Operationen waren nötig. 
Siffert lernte früh, dass einem nichts 
geschenkt wird. Mit acht Jahren 
sammelte er mit  einem kleinen Anhänger 
 Altpapier, später Patronenhülsen in 
Schiessständen - was  4 Fr.
 pro Kilo einbrachte. 
Er absolvierte  eine Lehre 
als Karosseriespengler,
restaurierte  am Abend  
Unfallwagen auf und verkaufte sie.



Siffert  am "Circuit de Lignières"


Mit geborgtem Geld kaufte er sich
mit 21 sein erstes Rennmotorrad
und feierte bald seine ersten, grossen Erfolge.




1960 wechselte er zum Automobilrennsport.
Er fing mit einem  gebrauchten Rennwagen an
und arbeitete sich verbissen bis zur Formel 1 hoch.




Es war die Zeit als Rennfahrer
 noch  autoverrückte Amateure waren,
nicht Angestellte von
milliardenschweren Konzernen.
Siffert musste sich alles
vom Mund absparen.




Trotzdem scheute er als
 Rennfahrer kein Risiko.




Gerade dieser Umstand
trug wohl massgeblich mit zu seiner
enormen Popularität bei.




Von 1967 bis 1969 ging er zusätzlich  für das
 Porsche-Werksteam bei der
Sportwagen-Weltmeisterschaft an den Start.







 Steve McQueen
hat den  Rennfahrer Michael Delaney
in dem Film “Le Mans” 1971
nach dem  Bild von  Jo Siffert geformt.
Siffert war von Porsche delegiert  worden,
 um Steve McQueen
 den Porsche 917 zu erklären,
den dieser  bei
Filmaufnahmen selber fahren sollte.






Die beiden Männer
verstanden sich blendend,
wohl weil beide aus
 bescheidenen Verhältnissen
 stammten und sich mit
 einer guten Portion
Draufgängertum nach
oben gekämpft hatten.




Als McQueen sich für
 sein definitives Rennfahrer-Outfit
 entscheiden musste,
deutete er auf Siffert.
Siffert holte seinen zweiten Overall
 aus dem Truck und
überreichte ihn McQueen.
McQueens Blick fiel auf
die blaue Heuer Monaco
 an Sifferts Handgelenk: „Und die Uhr
brauche ich natürlich auch!“»
 (nach Jack W. Heuer)






Jim Clark und Jo Siffert
am Grand Prix Grossbitannien 1964




Siffert mit Jean Tinguely,
dem andern berühmten Sohn Freiburgs.






1968 stand Siffert in Brands Hatch
 oben auf dem Podest.  Es war
 der letzte Sieg eines Privatfahrers
in einem Formel-1-Rennen. Das
Zeitalter der rennbegeisterten
 Amateure war vorbei.




Am 24. Oktober 1971
verunglückte Siffert bei
 dem World Championship Victory Race
(zu Ehren des schon feststehenden
WM-Siegers) in Brands Hatch,
 in seinem 41. Autorennen
aus ungeklärten Gründen, tödlich.




 An seiner Beerdigung am
29. Oktober 1971 trauerten über
50 000 Menschen in den
 Strassen von Freiburg.




2005 widmete
Men Laredo Jo Siffert einen Film
.