Donnerstag, 15. August 2019

Woodstock




 Woodstock Music & Art Fair – 
3 Days of Peace & Music, 
vom 15. bis 17. August 1969 
 war das Open-Air-Musikfestival,
 das als Höhepunkt und  Endpunkt der
Aufbruchsbewegung und der
 Counter Culture der 60er Jahre gilt.




Hunderttausende versammelten sich 
 in Woodstock friedlich und einträchtig
gegen alles Böse in der Welt, zu
 einem Fest des Friedens und der Liebe.

Woodstock  verband Protest gegen
 den Krieg in Vietnam, sexuelle 
und kulturelle Revolution,
kurzum alle Utopien 
der letzten Jahre mit einer 
musikalischen Sternstunde. Es 
war dieVerwirklichung einer
 utopischen Gegenwelt. 
So der Mythos.





Tatsächlich war das Woodstock-Festival
 eine durchweg kommerzielle Veranstaltung.
Die Künstler traten keineswegs gratis auf.
Die erwarteten Zuschauerzahlen wurden aber
 um mehr als das Doppelte übertroffen. 
Hundertausende verstopften die Strassen,
 trampelten die Zäune nieder.
Kassenhäuschen fehlten.
Erst da  kapitulierten  die Organisatoren
 und erklärten Woodstock 
grossspurig zum “Free Concert“.




Uebrig blieben Berge von zurückgelassenem
 Müll und ein finanzielles Millionendefizit.

In seiner Widersprüchlichkeit manifestierte 
das Festival alle  Widersprüche 
der Hippie-Ideologie. 

Das eigentliche Wunder war, dass 
Woodstock nicht zu einer
 Katastrophe wurde.
Die Organisation war 
alles andere als professionell.
 Es herrschte ein gravierender Mangel
 an Nahrung, die medizinischen 
und hygienischen Verhältnisse
waren himmelschreiend.




Am Freitagabend verwandelte ein
 heftiges Gewitter das Gelände in 
einen Morast.
 Woodstock versank in einem
friedlichen Chaos von rund einer
halben Million ...




... bekiffter,
zugedröhnter, aber ganz offenbar
glücklicher Mittelstandskinder.




Woodstock wurde eigentlich erst mit
 dem gleichnamigen Film, der
 den Gefühlen und Empfindungen
einer ganzen Generation eine Stimme gab,
 zum weltweiten Mythos.
Michael Wadleighs
epischer Woodstock-Film 
 machte aus dem Abgesang und 
Ausklang noch einmal einen 
Höhepunkt des Aufbruchs.





Ein Sieg der schönen
Bilder, der Musik und
der geschickten Vermarktung
über die triste Realität?

Allen Unkenrufen, aller Kritik zum
Trotz, bei aller Widersprüchlichkeit
Woodstock war auch ein grossartiges,
einmaliges Ereignis.
Es hätte auch anders kommen können.
Ohne die Hilfe des US-Militärs,
das Helikopter und Ärzte zur
Verfügung stellte, hätte das Festival
 möglicherweise doch
katastrophal enden können.
Auch wenn zeitweilig der Notstand
ausgerufen wurde:
Alles blieb ruhig und friedlich.

Es war Idylle und Desaster zugleich.

Der Geist von Woodstock scheint ein
widersprüchlicher, janusgesichtiger
 Geist zu sein. Aber er wird
bis heute bei jedem Musikfestival
wieder neu heraufbeschworen.






32 Künstler und Bands trugen
zum Erfolg des Woodstock Films bei.
Nicht alle lieferten Glanzleistungen ab.





Andere wurden legendär.
Es fehlen allerdings etliche
in dem Film.
CCR, Blood, Sweat & Tears,
Grateful Dead, The Incredible String Band,
Johnny Winter, The Band, Mountain,
Melanie. Songs von
Jefferson Airplane und Janis Joplin
wurden erst in den 1994 erschienenen
„Directors Cut“ aufgenommen.