Dienstag, 29. Dezember 2020

Massaker am "Wounded Knee"


 


„Bury My Heart at Wounded Knee“
 von Dee Brown erschien 1970 und
 beschäftigt sich mit  der  Erschliessung 
des amerikanischen Westens.
 Es erzählt von  der grossen Landnahme,
 die oft Landraub war, von der Vertreibung,
 der Dezimierung und der weitgehenden 
Vernichtung  der Kultur und Zivilisation 
 der indianischen Ureinwohner




Die deutsche Ausgabe  übersetzte die 
Bezeichnung “Wounded Knee”
mit dem verharmlosenden 
” Begrabt mein Herz an der 
Biegung des Flusses” ...




... und 
löschte damit, gewollt oder ungewollt 
den Bezug zu dem Massaker aus, das am 
 29. Dezember 1890 in der Pine Ridge
 Reservation in South Dakota stattgefunden
hatte.
Soldaten des 7. US-Kavallerie-Regiments
 ermordeten dort zwischen 150 und 300 
wehrlose Angehörige verschiedener Siouxstämme ,
vielfach Anhänger der Geistertanzbewegung.




Die  Geistertanzbewegung hatte  im April 1890 
in den Lakota-Reservaten begonnen. 
Die Reservatsbehörden fürchteten 
 einen drohenden Aufstand 
 und reagierte mit Zwangsmassnahmen,

Sitting Bull, wurde bei seiner 
provozierten Verhaftung
 am 15. Dezember 1890  von 
dem Indianer-Sergeant 
Red Tomahawk durch 
einen Kopfschuss getötet..
Viele Lakota, flohen,
Die Armee verfolgte  und stellte sie.
Die Gruppe um  Häuptling Spotted Elk,
auch Big Foot genannt,
sollte in die Pine Ridge Reservation 
überführt und  entwaffnet werden.



Dabei fiel ein Schuss, worauf 
die Soldaten das Feuer 
auf die Indianer, Männer, 
Frauen und Kinder
eröffneten. 
Die damals veröffentlichten 
Bilder stellten das Massaker 
als Gefecht dar. 
Die 25 getöteten Kavalleristen fielen
aber zumeist Granaten der 
eigenen Seite zum Opfer.




Ein kurz darauf einsetzender Blizzard
machte die Bergung der steif gefrorenen
Leichen erst nach Tagen möglich.




Zahlreiche Zeitgenossen 
betrachteten das Massaker als
“Vergeltung" für die Niederlage des 
 7. US-Kavallerie-Regiments 
am  Little Bighorn 1876.

20 Armeeangehörige bekamen 
für ihre Beteiligung am Massaker
die Medal of Honor, für
 „auffallende Tapferkeit 
und Furchtlosigkeit bei 
Lebensgefahr, weit über 
die Pflichterfüllung hinaus, 
im Gefecht gegen einen Feind 
der Vereinigten  Staaten”
verliehen.
 
Erst Dee Brown’s  Sachbuch 
“Bury My Heart at Wounded Knee ” 
trug entscheidend zu einer andern 
Sichtweise auf das  Massaker bei.
“Wounded Knee” stellt für 
ihn den Schlusspunkt
 des Völkermords  an der indianischen
 Bevölkerung dar.




Monument in der Pine Ridge Reservation.