Früher hatte jedes Dorf seinen Uebernamen
Das 'Baselbieter Wörterbuch
(2001, Christoph Merian Verlag)
enthält ein Kapitel mit allen
Necknamen der Baselbieter
Gemeinden.
So wird für die Binninger Wääiechöpf,
die Bottminger Brootfrässer,
für Oberwil Chaatzewadel und
Schnägge angeführt.
Für die Allschwiler
Chruttstoorze, die Schönenbüchler
Oomäiseler,
die Benkemer Schingge,
die Bielemer Stäggestregger,
die Therwiler Nüünenüünzger
und die Ettinger Gugger.
Traugott Meyer hat auch
aus dem oberen Baselland
viele Ortsübernamen überliefert:
Tannzapfesuuger für die Zeglinger, Chrutstorze
für die Reigoldswiler, Täscheplätzer für die
Liestaler, Güllerugger
für Füllinsdorfer, Glesauge für Wittinsburger,
Flohjeger für die Rümlinger, Chümiwegge für
die Lausener, Äerbslizeller
für die Lampersberger, Wäjemüüler
für die Bubendorfer
Auch viele Einwohner
trugen einen Uebernamen,.
Da die Dörfer von wenigen
Geschlechtern dominiert wurden,
konnte man so die einzelnen
Personen besser unterscheiden.
Meist wurden die Uebernamen mit
dem Beruf oder spezifischen
Aeusserlichkeiten verbunden.und
waren vielfach nicht zimperlich,
aber treffend.
Auch in der Schule waren
Uebernamen noch gebräuchlich.
oft "diskrimierend und
herabsetzend“ sei es durch
auffallende Aeusserlichkeiten oder
besonders auszeichnendes Verhalten
Mit der Zersiedelung ab den
1960er Jahren und den damit
verbundenen Neuzuzügen gingen
diese Uebernamen oft ebenso
verloren, wie die herkömmlichen,
dörflichen Strukturen.
Teilweise überdauerten sie
aber den Wandel
unbeschadet.