Samstag, 19. Dezember 2020

“ Wilhelm Tell - Burgen in Flammen”




Der mit Herstellungskosten
 von 3,5 Millionen
gedrehte Schweizer
Monumentalfilm 
“ Wilhelm Tell - Burgen in Flammen”
(Original “Wilhelm Tell
 (Bergfeuer lodern)” feierte
 am 16. Dezember 1960
 im Zürcher Kino 
Corso Premiere.



Es wurden weder Kosten
 noch Mühen gescheut.
Gedreht wurde an
Originalschauplätzen, 
in Farbe und Breitwandformat. 




Wir sahen damals den Film
 - patriotische Pflicht, -
mit der Schule und waren enttäuscht.





Obwohl Schillers Geschichte des wackeren
 Schützen Tell,  der die Urschweiz von der 
Tyrannei der habsburgischen  Landvögte 
befreite, genug Stoff für einen
packenden Film geboten hätte, 
blieb der Film fade.




Trotz einer langen Reihe 
herausragender Schauspieler 
und obwohl er mit 
aufsehenerregenden Actionszenen
aufwarten konnte, war er
irgendwie langatmig.




Anstatt sich auf die die
 bekanntesten Szenen aus der 
Befreiungssage, wie den Apfelschuss, 
die Fahrt über den sturmgepeitschten 
Vierwaldstättersee, Gesslers 
Tod in der Hohlen Gasse
oder den Rütlischwur,
zu konzentrieren ...




...

... wurde viel zu viel und zu lange 
dazwischengeredet und disputiert.




Nebenfiguren wie etwa Ulrich von 
Rudenz und dem Landfräulein
Berta von Bruneck wurde
zuviel Platz eingeräumt.
Der Film verlor so jedes Tempo,




Der Film war ein Kind des 
 Kalten Krieges und war als
 “Aufruf der freien Welt an alle Tyrannen 
zu jeder Zeit und an jedem Ort” gedacht.
Der Film floppte, spielte nur die Häfte der 
Produktionskosten ein, gewann aber
zum allgemeinen Entsetzen  ausgerechnet 
am Festival von Moskau den Regiepreis.
und die Sowjets boten 
500’000 Franken
 für die Verwertung des Films an.

 In Bern formierte sich  daraufhin eine
“Aktion Pro Wilhelm Tell”, 
die Geld sammelte, 
um den Kauf durch den Systemfeind zu 
verhindern. Vergeblich. 
Auch der Aufruf des Produzenten
Josef Kaelin  dass  das
 Parlament, sein Defizit von 
1,5 Millionen Franken
 übernehmen solle, scheiterte.
Bis heute schwelt ein Streit 
um die Rechte an dem Film.