Donnerstag, 31. Dezember 2020

Silvester 1960 - Willy Millowitsch

 


Noch gab es kein “Dinner for One” das 
ab 1961 fortan Jahr für Jahr auf den 
Jahreswechsel einstimmen sollte.




Sylvester 1960  war Willy Millowitsch.

An diesem Abend brannte das Deutsche 
Fernsehen (es gab nur die ARD)  
“ein Feuerwerk ausgelassener Heiterkeit“ab, 
”um das alte Jahr zu verabschieden 
und das Neue zu begrüssen”. 




Aus dem Millowitsch-Theater 
in Köln wurde 
“Der Liebesonkel” übertragen.
Und weil Willy Millowitsch 
garantierte Heiterkeit bedeutete, 
zog das Schweizer Fernsehen 
DRS gleich mit.
Von da an, war Millowitsch  in irgendeiner 
Form für Jahre, fester Bestandteil
des Silvesterprogramms




Das neue Medium Fernsehen hatte 
das Millowitsch Theater und seinen Besitzer 
Willy Millowitsch 
(8. Januar 1909 -  20. September 1999 )
mit der ersten   Live-Übertragung 
eines Theaterstücks  am 
19. Oktober 1953, weit über die 
Grenzen Kölns bekannt gemacht.

Der Mann mit dem Walrossschnauz 
wurde fortan zum Strassenfeger.
1960 erreichte seine Popularität 
einen weiteren Höhepunkt.
In diesem Jahr hatte er hatte 
er zwei  grosse Filmerfolge




“Der wahre Jakob” und





“Willy, der Privatdetektiv”




Im November 1960 landete er mit 
dem Karnevals- und Stimmungslied
”Schnaps, das war sein letztes Wort “
einen Riesenhit.






Bei Millowitsch blieb ”kein Auge trocken. 
Da verschütteten die Damen 
vor dem Fernseher vor lachen
den Champagner und die Herren klopften 
sich prustend auf die Schenkel,
während die Kritiker herablassend  
die Nase rümpften.
Er wurde zum Inbegriff
der "rheinischen Frohnatur".


1961 gewann er den  Bravo Otto in Gold
1962 den  Bravo Otto in Silber
und wahrte seine
Popularität bis an sein Lebensende.

Mittwoch, 30. Dezember 2020

Dienstag, 29. Dezember 2020

Massaker am "Wounded Knee"


 


„Bury My Heart at Wounded Knee“
 von Dee Brown erschien 1970 und
 beschäftigt sich mit  der  Erschliessung 
des amerikanischen Westens.
 Es erzählt von  der grossen Landnahme,
 die oft Landraub war, von der Vertreibung,
 der Dezimierung und der weitgehenden 
Vernichtung  der Kultur und Zivilisation 
 der indianischen Ureinwohner




Die deutsche Ausgabe  übersetzte die 
Bezeichnung “Wounded Knee”
mit dem verharmlosenden 
” Begrabt mein Herz an der 
Biegung des Flusses” ...




... und 
löschte damit, gewollt oder ungewollt 
den Bezug zu dem Massaker aus, das am 
 29. Dezember 1890 in der Pine Ridge
 Reservation in South Dakota stattgefunden
hatte.
Soldaten des 7. US-Kavallerie-Regiments
 ermordeten dort zwischen 150 und 300 
wehrlose Angehörige verschiedener Siouxstämme ,
vielfach Anhänger der Geistertanzbewegung.




Die  Geistertanzbewegung hatte  im April 1890 
in den Lakota-Reservaten begonnen. 
Die Reservatsbehörden fürchteten 
 einen drohenden Aufstand 
 und reagierte mit Zwangsmassnahmen,

Sitting Bull, wurde bei seiner 
provozierten Verhaftung
 am 15. Dezember 1890  von 
dem Indianer-Sergeant 
Red Tomahawk durch 
einen Kopfschuss getötet..
Viele Lakota, flohen,
Die Armee verfolgte  und stellte sie.
Die Gruppe um  Häuptling Spotted Elk,
auch Big Foot genannt,
sollte in die Pine Ridge Reservation 
überführt und  entwaffnet werden.



Dabei fiel ein Schuss, worauf 
die Soldaten das Feuer 
auf die Indianer, Männer, 
Frauen und Kinder
eröffneten. 
Die damals veröffentlichten 
Bilder stellten das Massaker 
als Gefecht dar. 
Die 25 getöteten Kavalleristen fielen
aber zumeist Granaten der 
eigenen Seite zum Opfer.




Ein kurz darauf einsetzender Blizzard
machte die Bergung der steif gefrorenen
Leichen erst nach Tagen möglich.




Zahlreiche Zeitgenossen 
betrachteten das Massaker als
“Vergeltung" für die Niederlage des 
 7. US-Kavallerie-Regiments 
am  Little Bighorn 1876.

20 Armeeangehörige bekamen 
für ihre Beteiligung am Massaker
die Medal of Honor, für
 „auffallende Tapferkeit 
und Furchtlosigkeit bei 
Lebensgefahr, weit über 
die Pflichterfüllung hinaus, 
im Gefecht gegen einen Feind 
der Vereinigten  Staaten”
verliehen.
 
Erst Dee Brown’s  Sachbuch 
“Bury My Heart at Wounded Knee ” 
trug entscheidend zu einer andern 
Sichtweise auf das  Massaker bei.
“Wounded Knee” stellt für 
ihn den Schlusspunkt
 des Völkermords  an der indianischen
 Bevölkerung dar.




Monument in der Pine Ridge Reservation.

Sonntag, 27. Dezember 2020

Frank Buck . Tierfänger





Die deutsche Ausgabe
diees Buches lag in unserer 
Schulbibliothek auf ...




... und ist mir vor allem wegen der 
schönen Illustrationen von
Roger Vernam in Erinnerung geblieben.




Das Buch handelte von Frank Buck,
der aussah, wie die Grosswildjäger 
in den Tarzanheften.
Und genau das war er auch.




Frank Howard Buck 
(17. März 1884  -  25. März 1950)
...



...war Jäger, 



Tierfänger, Zoodirektor, 


Zirkusartist, Autor,



Filmschauspieler, Regisseur 
und Produzent in Personalunion.







Er belieferte Zoos und Zirkusunternehmen
mit Wildtieren und spann um seine
Abenteuer im Wildtierfang
dramatische  Geschichten.




Seine Filme, die dem staunenden 
Zuschauer zeigten, wie es in den Dschungeln
 der Welt zu und herging, ...




... erreichten weltweit
grosse Popularität ...




... und sein Ruhm
 überlebte ihn um etliche Jahre.






Etliche Zoos trugen oder tragen 
immer noch seinen Namen.




In den 80er Jahren gab es eine 
allerdings kurzlebige TV Serie,
die zumindest dem Namen 
nach, Frank Bucks wilde
Abenteuer in Malaysia
schilderte.


Donnerstag, 24. Dezember 2020

Micky Maus Weihnacht 1960




Winterlich, weihnächtliche
Stimmung verbreiteten
die Micky Maus Titelbilder
im Dezember 1960.














Mittwoch, 23. Dezember 2020

Vorweihnacht



Vorweihnächtliche Momentaufnahme
 im Imbergässli um 1960

Montag, 21. Dezember 2020

Elvis meets Nixon




„Nixon Meets Elvis“ gilt 
als einer der bizarrsten
Augenblicke der 
Rockgeschichte.
Im Herbst 1970 waren
 Jimi Hendrix und Janis Joplin 
an den Folgen ihres
 Drogenmissbrauchs gestorben.

Am 21. Dezember 1970 fuhr Elvis Presley
 ohne Termin vor dem Weissen Haus vor.
und bot Präsident Nixon in einem 6 seitigen 
 Brief, ...




... den er zuvor im Flugzeug verfasst hatte,  
seine Hilfe im Kampf gegen Drogen an.
Elvis  äusserte  seinen Wunsch, 
Fahnder der Anti-Drogenbehörde 
zu werden. 

Das überraschte Weisse Haus ging
auf das Angebot des Kings ein
 und arrangierte schleunigst ein Treffen,
das surrealer kaum sein konnte.

Nixon personifizierte als
 ultrakonservativer Präsident 
so ziemlich  Alles, wogegen  
der Rock’n’Roll revoltierte.
Und Möchtegern - Drogenbekämpfer Elvis
 war schon damals schwer Tablettensüchtig.

Die Beiden wetterten offenbar
 einträchtig über 
unamerikanisches Treiben, wobei auch
 die Beatles ihr Fett abkriegten.

Das berühmt gewordene Foto vom Handschlag 
zwischen den beiden sorgte 
vielerseits für Irritation und 
selbst unter hartgesottenen  
Fans für Entrüstung, 

Aber Elvis verliess das 
Gebäude frohgemut mit der
heiss begehrten Polizeimarke 
der Anti-Drogen Behörde
(Bureau Of Narcotics Dangerous Drugs) 
und einem Dienstausweis.  




 Im gegenseitigen Einverständnis 
sollte das Treffen geheim bleiben.
Erst am 27. Januar 1972 machte 
 „The Washington Post“
die skurille Begegnung publik.




Die Story wurde bislang zweimal verfilmt.
1997 "Elvis meets Nixon "mit Rick Peters.
und 2016 mit Michael Shannon undd Kevin Spacey. 

Samstag, 19. Dezember 2020

“ Wilhelm Tell - Burgen in Flammen”




Der mit Herstellungskosten
 von 3,5 Millionen
gedrehte Schweizer
Monumentalfilm 
“ Wilhelm Tell - Burgen in Flammen”
(Original “Wilhelm Tell
 (Bergfeuer lodern)” feierte
 am 16. Dezember 1960
 im Zürcher Kino 
Corso Premiere.



Es wurden weder Kosten
 noch Mühen gescheut.
Gedreht wurde an
Originalschauplätzen, 
in Farbe und Breitwandformat. 




Wir sahen damals den Film
 - patriotische Pflicht, -
mit der Schule und waren enttäuscht.





Obwohl Schillers Geschichte des wackeren
 Schützen Tell,  der die Urschweiz von der 
Tyrannei der habsburgischen  Landvögte 
befreite, genug Stoff für einen
packenden Film geboten hätte, 
blieb der Film fade.




Trotz einer langen Reihe 
herausragender Schauspieler 
und obwohl er mit 
aufsehenerregenden Actionszenen
aufwarten konnte, war er
irgendwie langatmig.




Anstatt sich auf die die
 bekanntesten Szenen aus der 
Befreiungssage, wie den Apfelschuss, 
die Fahrt über den sturmgepeitschten 
Vierwaldstättersee, Gesslers 
Tod in der Hohlen Gasse
oder den Rütlischwur,
zu konzentrieren ...




...

... wurde viel zu viel und zu lange 
dazwischengeredet und disputiert.




Nebenfiguren wie etwa Ulrich von 
Rudenz und dem Landfräulein
Berta von Bruneck wurde
zuviel Platz eingeräumt.
Der Film verlor so jedes Tempo,




Der Film war ein Kind des 
 Kalten Krieges und war als
 “Aufruf der freien Welt an alle Tyrannen 
zu jeder Zeit und an jedem Ort” gedacht.
Der Film floppte, spielte nur die Häfte der 
Produktionskosten ein, gewann aber
zum allgemeinen Entsetzen  ausgerechnet 
am Festival von Moskau den Regiepreis.
und die Sowjets boten 
500’000 Franken
 für die Verwertung des Films an.

 In Bern formierte sich  daraufhin eine
“Aktion Pro Wilhelm Tell”, 
die Geld sammelte, 
um den Kauf durch den Systemfeind zu 
verhindern. Vergeblich. 
Auch der Aufruf des Produzenten
Josef Kaelin  dass  das
 Parlament, sein Defizit von 
1,5 Millionen Franken
 übernehmen solle, scheiterte.
Bis heute schwelt ein Streit 
um die Rechte an dem Film.