Am 14. Oktober 1959
erschien in einer
Auflage von gegen 50‘000 Stück.
die erste Ausgabe des „Blick“,
der ersten, schweizerischen,
Boulevardzeitung aus dem Hause Ringier.
Hauptgewicht lag auf Sex, Klatsch,
Verbrechen, Sensationen und Sport
Das Verdikt der hohen Politik
und der etablierten Presse war
vernichtend: Man rümpfte die Nase
und nörgelte, was das Zeug hielt.
Der Blick sei nichts weiter
als ein Unterhaltungsblatt
auf denkbar tiefstem Niveau,
sicher aber keine Zeitung
Die Zeitung kostete 20 Rappen
und wurde schnell zur Zeitung
des „kleinen Mannes“. Er war eben
Nahe am“ Puls des Volkes“,
Sonst las niemand den Blick,
zumindest offizell nicht und
Kioskverkäuferinnen mussten
den Blick oft in der
seriösen Zeitung verstecken,
wenn sie ihn trotzdem an
„bessere Kundschaft“ verkauften.
Er wurde kritisiert, der
„Sensationsjournalismus“
abgrundtief verabscheut,
es wurde dagegen protestiert,
er wurde als Schund verschrien.
der die niedrigen Instinkten anspricht.
Dieses Bild aus dem Film "Mein Name sei Eugen"
trifft die Wirkung des Blick meines Erachtens
recht überzeugend.
Aber der Blick wurde gelesen und war bald die
auflagenstärkste Zeitung der Schweiz.
Blick leistete sich ab zu zu Patzer
und war einer der ersten Verbreiter
von Fake News überhaupt
in der Schweiz.
Am Pfingstsamstag dem
1. Juni 1963 leistete sich
das Blatt seinen bislang grössten Fehler:
„Ein grosser Papst ist gestorben“
titelte der Blick in grossen Lettern.
Nur war Papst
Johannes XXIII. noch am Leben.
Bis der Blick in der
Dienstagsausgabe berichtigen
konnte, war der Papst dann
tatsächlich verstorben.
Zumindest in den frühen Jahren
nahm Blick Partei für die Schwachen
und Zukurzgekommenen.
Nicht zuletzt das Verdienst des ehemaligen
Verdingbubs Turi Honegger.
Auch in Sachen Sexualaufklärung
leistete der
Blick mit Marta Emmenegger
Pionierarbeit.
Tagtäglich gern gesehen
war auch das
sang- und klanglos
verschwundene „Blick Girl“.