Samstag, 12. Oktober 2019

Blick war dabei




Am 14. Oktober 1959
erschien in einer
Auflage von gegen 50‘000 Stück. 
die erste Ausgabe des „Blick“,
der ersten, schweizerischen, 
Boulevardzeitung aus dem Hause Ringier.
Hauptgewicht lag auf Sex, Klatsch,
 Verbrechen, Sensationen und Sport
 Das Verdikt der hohen Politik 
und der  etablierten Presse war 
vernichtend: Man rümpfte die Nase
 und nörgelte, was das Zeug hielt. 
Der Blick sei nichts weiter
 als ein Unterhaltungsblatt
auf denkbar tiefstem Niveau,
 sicher aber  keine Zeitung


Die Zeitung kostete 20 Rappen
 und wurde schnell zur Zeitung
des „kleinen Mannes“. Er war eben 
Nahe am“ Puls des Volkes“,

Sonst las niemand den Blick, 
zumindest offizell nicht und
 Kioskverkäuferinnen mussten
 den Blick  oft in  der 
seriösen Zeitung verstecken, 
wenn sie ihn trotzdem an
„bessere Kundschaft“ verkauften.




Er wurde kritisiert,  der 
„Sensationsjournalismus“ 
abgrundtief verabscheut, 
es wurde dagegen protestiert,
er wurde als Schund verschrien.
der die niedrigen Instinkten  anspricht.




Dieses Bild aus dem Film "Mein Name sei Eugen"
trifft die Wirkung  des Blick meines Erachtens
recht überzeugend.




Aber der Blick wurde gelesen und war  bald die
auflagenstärkste Zeitung der Schweiz.

Blick leistete sich ab zu zu Patzer 
und war einer der ersten Verbreiter
 von Fake News  überhaupt
in der Schweiz.




Am Pfingstsamstag dem
 1. Juni 1963 leistete sich 
das Blatt seinen bislang grössten Fehler:
„Ein grosser Papst ist gestorben“ 
titelte der Blick in grossen Lettern.
Nur war Papst  
Johannes XXIII. noch am Leben.
Bis der Blick in der 
Dienstagsausgabe berichtigen
 konnte, war der Papst dann 
 tatsächlich verstorben.




Zumindest in den frühen Jahren 
nahm Blick Partei für die Schwachen
und Zukurzgekommenen.
Nicht zuletzt das Verdienst des ehemaligen
Verdingbubs  Turi Honegger.




Auch in Sachen Sexualaufklärung
 leistete der
Blick mit Marta Emmenegger
Pionierarbeit.




Tagtäglich gern gesehen
 war auch das 
sang- und klanglos 
verschwundene „Blick Girl“.