Samstag, 31. Oktober 2009

Lügenwelt?




Nervenaufreibend und verrohend...?

Die Aussagen sind widersprüchlich,
 einige meinen, es wäre
ein „Tarzan“ oder ein “Pecos Bill”
Heft gewesen, andere behaupten
„Der kleine Sheriff“ und 
„Jezab, der Seefahrer.“
Jedenfalls waren es Comics, für die
von der neugegründeten 
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende
Schriften, 1954 als erste Werke überhaupt,
ein Antrag auf Indizierung gestellt wurde.
Sie würden auf Jugendliche 
„nervenaufpeitschend und
verrohend wirken“ und sie 
„in eine unwirkliche Lügenwelt
versetzen“, so die Begründung. 
Derartige Darstellungen seien
„das Ergebnis einer entarteten Phantasie“.

Ich fürchte, genau diese 
Wirkung hatten sie auf mich.....

 

...unwirkliche Lügenwelt...?




 

...entartete Phantasie?




Donnerstag, 29. Oktober 2009

Lucy in the sky with diamonds





Man munkelte, dass der Beatles Song
„Lucy in the Sky with Diamonds“
eine verschlüsselte Abkürzung für LSD sei.
Zum ersten Mal überhaupt von LSD gehört hatte ich
aus Agentengeschichten. In den USA wie der UdSSR
ging es um Versuche mit dem Ziel der
Bewusstseinskontrolle über Menschen, um Gehirnwäsche,
um die Entwicklung von Wahrheitsseren.
Wieder mal sollte sich zeigen,
dass die Phantasie nicht soweit von der Realität lag.
In den USA wurde im Rahmen dieser
„Forschungen“ auch LSD eingesetzt,
(Operation Artischocke und MKULTRA.)



Mitte der 1960er Jahre begann der Psychologe
und Harvard Professor Timothy Leary
den Massenkonsum von LSD zu
propagieren.



Als Mittel zur Befreiung von einengenden Prägungen.
“Turn on, tune in, drop out“. Dies heizte die öffentliche Diskussion an.
Darauf bemächtigten sich die Massenmedien
des Themas und beuteten es in sensationeller Weise aus,
was zu Kontroversen von grösster Heftigkeit führte
Plötzlich war LSD überall. Vor allem in der Musik.
Die «Doors», die "Rolling Stones"die "Beatles"
„Grateful Dead“ ,“Jefferson Airplane“
und viele andere begannen, LSD-inspirierte
„psychedelische“ Songs zu schreiben.
Selbst ansonsten so unbescholtene
Rocker wie „Status Quo“ lieferten ihren Einstand
mit dem psychedelisch angehauchten „Pictures of a Matchstick Man“.



Philipp K. Dick schrieb über LSD Austronauten und
etliche in meinem Umkreis hatten bereits Erfahrungen
mit der Droge gemacht,
von denen sie überschwänglich erzählten.





Andere warnten vor der Gefahr, ähnlich wie Syd Barrett,
von «Pink Floyd, in einer drogeninduzierten
Psychose «hängen» zu bleiben.


Dass all dieser ganze „love & peace & Flower Power Generation“
Hype mit Dr. Hofmann in Verbindung stehen sollte, der
oberhalb des Bottminger Gartenbades wohnte,
wo heute ein schmales Weglein nach ihm benannt ist,
verdutzte mich etwas.


Albert Hofmann 11. Januar 1906 † 29. April 2008

Ich brachte Dr. Hofmann, damals schon ein älterer Herr um die
Sechzig, mit all dem nicht so recht unter einen Hut.

Also las ich von seinen Selbstexperimenten mit Ernst Jünger,
der ihn in „Heliopolis“ als „Hofmann-Bottmingen in der
Bibliothek des Traumfängers Antonio Peri verewigt.




Der tschechische Psychiater Stanislav Grof durfte noch
einige Zeit mit LSD experimentieren und hat einige
aufsehenerregende Entdeckungen gemacht.
wikipedia.org/wiki/Stanislav_Grof
Hofmann selbst stellte seinen Standpunkt in seinem Buch „LSD-mein
Sorgenkind“ differenziert dar.

Der Bicycle Day erinnert bis heute an Hofmanns Heimfahrt
mit dem Fahrrad am 19. April 1943 nachdem er einen
Selbstversuch mit LSD angesetzt hatte.
Dieses Datum gilt als Zeitpunkt der Entdeckung der
psychoaktiven Eigenschaften der Droge LSD.
Die alternative Drogenkultur vertrat meiner Meinung
nach damals unreflektiert eine Haltung, die an die
der modernen Neurowissenschaften erinnert, die jedes psychische
Phänomen, ausschliesslich durch neurobiologische
Prozesse erklären möchte.
Für jede mystische Erfahrung die richtige Droge,
für jede Erkrankung die richtige Pille...



Ich selbst habe nie von „Hofmanns Elixier“ gekostet, Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es „too much“ für mich sein könnte. Hatte ich doch seit Jahren Erfahrungen mit einer angeblich höchstgefährlichen Droge, der ähnlich „schröckliche“ Wirkungen nachgesagt wurden. Den Comics!!!

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Buch der Schatten 104


Um mich zu zwingen, endlich mal voranzumachen und
nicht immer noch etwas Neues anzufangen, habe ich mir geschworen,
von nun an jede Woche eine Seite vom „Buch der Schatten“
in meinem Blog zu veröffentlichen...
Sonst krieg ich das Ding nämlich nie zu Ende.
und es türmen sich noch mehr halbfertigen Seiten um mich herum.
Wenn jeweils eine Episode abgeschlossen ist,
erscheint sie zusammengehängt auf meiner Website.
Also hier ist mal der Anfang....
Wer nicht mehr weiss, wo wir stehengeblieben sind :


www.shayawaya.ch/comic02/Band02Teil07/band02Teil07s102u103.html


Dienstag, 27. Oktober 2009

Special effects


Ich bin ja noch mit Filmtrickanimationen wie etwa denen des
Special Effects“-Künstlers Willis O'Brian im ersten King Kong gross geworden.


Oder später denen von Ray Harryhausen, die lange Zeit wegweisend waren.
wikipedia.org/wiki/Ray_Harryhausen

Anhand der verschiedenen Versionen von King Kong
und seinen Epigonen, lässt sich die Entwicklung
der Tricktechnik gut nachverfolgen.



Wenn ich an den Quantensprung denke, den die Filmtricktechnik
dank der Computeranimation in den letzten Jahren
durchgemacht hat, kann einem schwindlig werden. Und mit
den Computerspielen scheinen sich Tore zu interaktiven
Parallelwelten aufzutun, wo Feen, Magier und Ungeheuer
und manch anderes, das bislang ins Märchenreich verbannt war,
sich zu alternativen, digitalen Wirklichkeiten zu entwickeln scheint.
Wie es etwa Tad Williams meisterhaft beschrieben
hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Otherland

Sonntag, 25. Oktober 2009

Karel Zeman "Reise in die Urzeit"


Reise in die Urzeit ist ein tschechoslowakischer Kinderfilm
aus dem Jahre 1955. Er lief mehrfach, z.T. in einzelne
Abschnitte unterteilt in der Kinderstunde der ARD und ist
mir bis heute in Erinnerung geblieben.
Der tschechische Trickexperte Karel Zeman entführt uns auf
eine abenteuerliche und poetische “Reise in die Urwelt“.
Vier Jungen finden eine geheimnisvolle Höhle, die sie zu einem
„Fluss der Zeit“ führt. Je weiter sie auf dem Fluss
herunterfahren, desto mehr fahren sie in der Zeit zurück,
bis sie schließlich am Urmeer des Silurs angekommen sind.


Ein Klassiker, der bei den Filmfestspielen von Venedig
den Preis für den besten
Kinderfilm erhielt.


Zeman verwendet grosse Sorgfalt auf die in unterschiedlichen
Tricktechniken (Stop-Animation, Lege- und Zeichentrick).
Die urzeitlichen Tiere, die auf Bildern des bekannten Illustrators
Zdenek Burian beruhen, wurden tricktechnisch für die damalige
Zeit meisterhaft umgesetzt.

Der Film ist dieses Jahr auf DVD veröffentlicht worden. Aus heutiger Sicht
sind die damals als revolutionär geltenden Tricksequenzen etwas antiquiert,
aber der Film hat seinen besonderen Reiz erhalten.

Karel Zeman beeinflusste mit seinen phantastischen
Experimenten etwa die “Monty Python ”
TV Show wie auch Terry Gilliams spätere Filme.
Auch der Beatles Film „Yellow Submarine“dürfte
von Karel Zeman inspiriert sein.


Weitere Filme von Zeman sind:
Die Erfindung des Verderbens 1957 nach Jules Verne
Baron Münchhausen 1961 nach Gottfried August Bürger
Chronik eines Hofnarren 1964
Das gestohlene Luftschiff 1967
sehr frei interpretiert nach Romanen von Jules Verne
Auf dem Kometen 1970 nach Jules Verne's Roman:
Hektor Servadacs Reise durch die Sonnenwelt
Krabat 1977 nach dem gleichnamigen Buch von Otfried Preußler

Freitag, 23. Oktober 2009

Zdenek Burian


Ein Maler und Illustrator ganz besonderer Art
ist der Tscheche Zdenek Burian
wikipedia.org/Burian




Um 1962, wohl im Zug des durch die Verfilmungen
angeheizten Karl May Booms, brachte der Karl May
Verlag Bamberg zwei dicke Winnetousonderbände
mit Illustrationen Zdenek Burians heraus.
Obwohl eigentlich schon fast aus dem Karl May Alter
herausgewachsen,- ganz habe ich es nie geschafft,-
musste ich diese Bücher haben. Nur wegen der grandiosen
Illustrationen. Bis dahin hatte ich noch nie von ihm gehört.

Wohl eine Folge des eisernen Vorhangs.


Später brachte der Dausien Verlag in verschiedenen
Auflagen Burians grosses Werk“ Leben in der Urzeit“ heraus.


Burians Bilder waren wegweisend und beeinflussen
bis heute unser Bild von Dinosauriern, Mammuts
und Steinzeitmenschen.


Burian gilt als einer der wichtigsten und stilprägenden
Illustratoren für vorgeschichtliches Leben.


Daneben schuf Burian auch noch Illustrationen für
viele Romane. Er illustrierte Jules Verne,
Edgar Rice Buroughs, Karl May, , Rudyard Kipling,
Alexander Dumas, J.F. Cooper oder Jack London.
Eine weitere Vorliebe bildeten Bilder mit
Motiven amerikanischer Ureinwohner, was sich
eben auch in seinen Karl May Illustrationen spiegelt.
Und auch in seinen ethnologischen Arbeiten aus den
60-70er Jahren finden sich viele Motive von Indianern.


Leider liegt, so weit ich weiss, keine umfassende
Buchausgabe über sein Werk vor. Wenigstens einige
seiner Bilder sind im Internet zu finden. Sein Können
und seine Produktivität sind für jemanden, der wie ich,
selber zeichnet, geradezu niederschmetternd.

Er arbeitete praktisch bis zu seinem Tod und
hinterließ angeblich Tausende Bilder.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Der Henrystutzen


Mr. Henry erklärt dem „Greenhorn“ seinen neuen Henrystutzen.
Illustration von Zdenek Burian
(Karl May Winnetou Band 1)

Literarisch bekannt wurde das Henry-Gewehr als Schnellfeuergewehr
Old Shatterhands. May nannte Old Shatterhands
„Zaubergewehr“ technisch unkorrekt "Henrystutzen". Auch sonst ist
anzunehmen, dass Karl May bei der technischen
Beschreibung der Waffe, seiner literarischen Phantasie freien Lauf liess.
Etwa das angeblich 25 Schuss fassende Magazin, legt nahe, dass
er nie ein Henrygewehr gesehen hatte.


Im Karl-May-Museum in
Radebeul ist allerdings ein Winchester-Gewehr Modell 1866
mit Achtkantlauf ausgestellt und mit "Henrystutzen" angeschrieben.

Auch im ersten Karl May Film „Der Schatz im Silbersee“ ist der
Henrystutzen eine völlig andere Waffe.

Dazu siehe auch:

winchester-gun-that-won-west


Das Henry-Gewehr ( Henry Rifle) war eine Weiterentwicklung
der Volcanic Pistole durch Benjamin Tyler Henry.
Es war 1862 das erste Unterhebel-Repetiergewehr
auf dem US-amerikanischen Markt und verfügte über
die für die damalige Zeit enorme Magazinkapazität
von 16 Schuss.

wikipedia.org/wiki/Henry-Gewehr

Dienstag, 20. Oktober 2009

Schabernack


...oder Elfen verführen einem zu
allerhand Schabernack



Montag, 19. Oktober 2009

Zwischendurch...


Zwischendurch will immer
wieder mal ein Zwerg porträtiert werden...

Sonntag, 18. Oktober 2009

Carl Stemmler- Morath


Goma (geb. 1959): Goma war das erste in einem
europäischen Zoo geborene Gorillababy

Jedenfalls war eine der Nebenwirkungen von
Edgar Rice Burroughs Herrscher des Dschungels,
dass ich mich für Affen interessierte.
Immerhin war Tarzan, eigentlich Lord Greystoke,
von Affen großgezogen und deren Sprache mächtig.


Und was Affen betraf war damals Carl Stemmler- Morath
die Kapazität im Basler Zolli. Zu meiner Zeit war Stemmler
eine lebende Legende, und so war die kleine Tribüne vor
dem Affenkäfig jedes Mal bis auf den letzten Platz besetzt,
wenn Carl Stemmler den Käfig zur Fütterung betrat.
An die sechsunddreissig Jahre kümmerte er sich um die
im Vogelhaus untergebrachten Tiere. Dazu gehörten
damals noch die Menschenaffen, zu denen er eine
ungewöhnlich tiefe Beziehung entwickelte. Nach seiner
Pensionierung sollen die Affen seinem Nachfolger
vorerst den Zutritt zum Käfig verweigert haben.


Daneben war er ein Medienmann der ersten Stunde und
seine populären Tiersendungen liefen rund vierzig Jahre
im Schweizer Radio.
Er verstand es Interesse zu wecken und machte sich früh
für den Natur-und Umweltschutz stark. Er prägte wohl
eine ganze Generation in ihrem Verhältnis zur Natur mit.
Sein Buch “Haltung von Tieren” galt lange Zeit als wegweisend.

Wilden Gerüchten nach, zog es ihn nach seiner Pensionierung
immer wieder ins Affenhaus. Da biss ihm ein Affe,
ein Orang-Utan, den Daumen ab. Eine wackere Frauensperson,
die Tierpflegerin Elisabeth Ando,
soll den Affen zur Herausgabe des Daumens

überredet haben , doch obwohl sie den abgebissenen Finger
auf Eis legte, war nichts mehr zu machen. Die Medizin
war noch nicht so weit.

Diese Legende steigerte Stemmlers Bekanntheit
noch mehr.

Später sass er für den
Landesring der Unabhängigen
im Grossen Rat, kämpfte gegen das
geplante AKW in Kaiseraugst
und bekam 1971 den Ehrendoktor
der Universität Basel.



Samstag, 17. Oktober 2009

Peter Ryhiner


„Peter Ryhiner no money
no home no adress no phone“

Ein «wilder Tierfänger». Das war Peter Ryhiner,
auch «Pief» genannt, der 1920 in Basel als
Sohn einer Arztfamilie geboren wurde.
Von ihm las man ab und zu in der Zeitung
oder sah ihn in Wochenschauberichten,
irgendwo in fernen Ländern.
Man stelle sich vor, ein realexistierender
Grosswildjäger und Tierfänger!!!


Der Basler Zolli verdankt ihm seine ersten Panzernashörner.
Schlagzeilen machte er mit seiner weissen
Pythonschlange „Serata“, die als «Miss Swissair»
zur Promotion einer neuen Fluglinie diente.
Und er erfand das Wild Life Spiel, das Generationen
von Kindern mit seltenen Tierarten in
der ganzen Welt bekannt machte.


Er war Held, Abenteurer, Romantiker und Trinker.
Eine Art moderner Allan Quatermain
wikipedia.org/wiki/Allan_Quatermain

Seine Reisen führten ihn um die ganze Welt,
quer durch Südamerika, Afrika und Asien.
Tausende von Tiere fing und verkaufte er in rund zwanzig Jahren.
Daneben veröffentlichte er
Reiseberichte, filmische Jagdreportagen und
veranstaltete Tourneen, auf denen er seine
Tiere zeigte und Filme vorführte.

Anfang der sechziger Jahre , als neue Wildtiergesetze
in Kraft treten und Zoos zunehmend die
Tiere untereinander austauschten, bekam Ryhiners
Karriere einen Knick. Nach mehreren gescheiterten
Versuchen, zuletzt als Safari Begleiter
in Kenia, kehrte er gänzlich verarmt in die Schweiz
zurück und schied 1975 in der psychiatrischen
Klinik von Préfargier aus dem Leben.

Mike Wildbolz widmete ihm 1998 ein filmisches Porträt.
www.mybasel.ch