Mittwoch, 31. Juli 2013

Die Kappeler Milchsuppe



Das Bild von Albert Anker aus dem Jahre 1869
zeigt eine Szene aus dem Kappelerkrieg.





Albert Anker in jüngeren Jahren


Knapp  ein Vierteljahrhundert nach 
dem Sonderbundskrieg, auf dem
Höhepunkt des sogenannten "Kulturkampfes entstanden,
gilt Ankers Bild als Musterbeispiel einer  
Schweizerischen "Versöhnungsikonographie".

Bis weit ins  20. Jahrhundert 
wurde die Szene in Schulbüchern, auf 
Schulwandbildern und in
sonstigen Lernmaterialien kolportiert :





Im Frühsommer 1529 eskalierte der Zwist 
zwischen den fünf altgläubigen Orten der 
Eidgenossenschaft (Luzern, Uri, Schwyz, 
Unterwalden und Zug) und den reformierten
 Orten (Zürich und Bern). Der Glarner Landammann Äbli 
versuchte, im letzten Moment die drohenden Kampfhandlungen
zu verhindern. Wähend dessen, so wird berichtet,
stellten die Kämpfer aus Zürich und aus der Innerschweiz
genau auf der Grenze einen grossen Topf auf.
Die Zuger steuerten die Milch und die 
Zürcher das Brot für eine Milchsuppe bei,
 die dann gemeinsam gegessen wurde.
Allerdings wurde genau darauf geachtet,
 dass jede Partei auf ihrer Seite ass und
nicht etwa Brotmocken von
der anderen Seite des Topfes zu erlangen suchten. Sonst gabs
mit dem Holzlöffelein paar auf
die Finger, wie Anker dies in seiner Studie sehr deutlich zeigt.




"fryss uff dinem Erterych"


Uff ein Zyt namend vil dappfferer Xellen
 von den 5 Orten, ein grosse Müütten mitt
 Milch, und stalltens uff die March, in Mitten,
 schruwend den Zürychern zu, sy 
habind wol ein gute Milchprochen, aber nüt
 darin zu brochen. Da luffend redlich
 Gesellen der Zürychern hinzu, mit Brot,
und brochetend yn, und lag yetweder Teyl 
uff sinem Erterich, und aassend die Milch
mitt einanderen. Wenn denn einer über 
die halb Mutten uss greyff, und aas, schlug
 inn der ander Teyl (in Schimpff) 
uff die Händ, und sagt fryss uff dinem Erterych.
 Und deren Schimpffen giengend
 ettlich me für, dass do es dem Stattmeister
von Strassburg, J. Jacoben Sturmen, 
der ouch under den Schidlüthen was, fürkamm,
sagt er, Ir Eydgenossen sind 
wunderbar Leuth, wenn ir schon uneins sind,
 so sind ir eins, und vergässend 
der allten Fründschafft nitt.“

Bis heute wird die Legende
 um die Kappeler Milchsuppe 
von Politikern immer mal
wieder  heraufbeschworen...





...und immerhin hat sie sich bis heute erhalten.



Dienstag, 30. Juli 2013

Montag, 29. Juli 2013

Robert Fuller wird 80



Kaum zu glauben, aber Robert Fuller , 
vielen noch in bester Erinnerung als Jess Harper
wurde am
29. Juli 1933 geboren und feiert somit heute
seinen achtzigsten Geburtstag.



 Happy Birthday!




1.Augustabzeichen






Der Entwurf für das 1. August-Abzeichen 2013 
stammt vom Zürcher Künstler 
Das Abzeichen wird in der Schweiz hergestellt 
und in Behindertenwerkstätten
 in der Ostschweiz montiert.





Das 1. August-Abzeichen wird zum 91. Mal
 von der Stiftung Pro Patria herausgegeben.

Der Erlös kommt in erster Linie den 
Schweizer Orts- und Regionalmuseen zugute, 
es werden aber auch weitere ausgewählte Projekte unterstützt. 





Auf der Website von Pro Patria
sind ausserdem nicht nur alle
1. Augustpostkarten von
1910 - 1960 zu bewundern,...




... sondern auch alle Pro Patria Briefmarken
von 1938 bis zum heutigen Tag. 
Sowie Bilder der unterstützten 
Projekte in der ganzen Schweiz....
Ein Blick lohnt sich.


Sonntag, 28. Juli 2013

Spencer Carbine




Das Bild zeigt den damaligen 
US Präsidenten  Lincoln in Jahr 1863 bei
Schiessübungen ...






... mit dem von Christopher Miner Spencer
20.June 1833 – 4.Januar 1922
 erfundenen Spencer  Repetier-Gewehr.
Am 18. August 1863 spazierte Christopher Spencer 
mit einem seiner Gewehre in
das Büro des Präsidenten und überredete diesen,
 die mitgebrachte Waffe auszuprobieren.
Lincoln zeigte sich beeindruckt.







Das Spencer  Repetiergewehr war mit einem
 7-schüssigen Röhrenmagazin
im Kolben versehen.






Die Waffe kam während des amerikanischen
 Bürgerkriegs bereits zum Einsatz.
Für die Magazine gab es extra gefertigte
Tragtaschen.





Später gelangte die Waffen auch in den Westen, wo sie in der
Karabinerform von der Kavallerie, ...






... vor allem aber vor allem
von indianischen Scouts
benutzt wurde.






Der Spencer Carbine erreichte nie den legendären Ruf
der Winchester und war auch erheblich
seltener in Westernfilmen zu sehen.
Erst in neueren Verfilmungen, wo mehr
auf historisch korrekte Bewaffnung geachtet wird,
sieht man ab und zu einen Spencer
Karabiner. So hantierten Morgan Freeman und
Clint Eastwood in “The Unforgiven” etwa
 damit herum.

Samstag, 27. Juli 2013

More - Pink Floyd



“More” hiess ein Film von Barbet Schroeder um die Abenteuer eines
Hippiepärchens auf Ibiza, damals so etwas wie das gelobte Land
der Hippiebewegung in Europa. 
 Mimsy Farmer spielte die weibliche Hauptrolle 
und wurde  damit für kurze Zeit zu einer 
 Ikone der Szene 



Das Sensationelle am Film war,
 dass die Musik von Pink Floyd stammte, 
die damals gerade den ersten Höhepunkt
 ihrer Karriere erlangten.
More“war  Pink Floyds erster vollständiger  Film - Soundtrack 
 und das erste Album ohne Syd Barrett.
Die Aufgenommen in nur acht Tagen im März 1969 
wurde das Album am 27. Juli 1969, 
veröffentlicht und es war nicht zuletzt 
die Neugier auf diesen Soundtrack,
der das Publikum ins Kino lockte.






Etwas erstaunt war ich über ein Wiedersehen mit
Bernt Engelmann, den man bislang als
strammen Kommissar in “Stahlnetz”
oder als “Förster Hornkannte, und der diesmal in
 die Rolle eines mit Rauschgift dealenden Ex Nazi schlüpfte.

Freitag, 26. Juli 2013

Donnerstag, 25. Juli 2013

Es gibt kein Bier auf Hawai...



Witterungsbedingt schwirrt mir 
seit heute morgen Paulchen Kuhn's Hit von 
anno 63 im Kopf herum ...


Es gibt kein Bier auf Hawaii,
Es gibt kein Bier.
Drum fahr ich nicht nach Hawaii,
Drum bleib' ich hier.
Es ist so heiss auf Hawaii,
Kein kühler Fleck,
Und nur vom Hula Hula
Geht der Durst nicht weg.

Es geht doch nichts über schön, alte Volkslieder!
Und wie ich schon sagte:
Bier ist etwas Gutes!

Mittwoch, 24. Juli 2013

Film 1967



 Vorab: Der Western war im Jahre 1967 
eindeutig in italienischer Hand.





Ansonsten brachte das Filmjahr 1967 
zuallervorderst Dustin Hoffmann in
"The Graduate". Die Rolle machte ihn zum Star.
Das sinnlich bestrumpfte Bein, das er hier so 
andächtig betrachtet, soll angeblich
 aber nicht das der Hauptdarstellerin
Anne Bancroft sein, sondern der 
späteren J.R. Ewing Gattin  Sue Ellen
aus "Dallas"
alias Linda Gray gehören !!!




Der Song "Mrs. Robinson" machte 
Simon und Garfunkel weltberühmt.




Disney brachte sein legendäres Dschungelbuch
mit einem sensationellen Louis Prima
als Synchronstimme für den Affenkönig
King Louie.




"The Dirty Dozen" ein Kriegsabenteuerfilm,
der vor allem durch seine
illustre Besetzung sehenswert ist.
und viele andere Haudegen des US Films.








"In the Heat of the Night", basierend auf dem Krimi
von John Ball, mit
Sidney Poitier als Virgil Tibbs und Rod Steiger
als der Südstaatenpolizeichef Gillespie.




James Coburn gab noch einmal erfolgreich,
 aber längst nicht mehr so gut,
wie im ersten Teil 




Es gab eine Reihe von Filmen,
die man gesehen haben musste,
wenn man mitreden wollte.
Nicht alle hielten, was sie versprachen.




Mein Lieblingsfilm des Jahres 1967
ist wohl immer noch 
Polanskis Vampirsatire




Die deutsche Ministerin Käthe Strobel wagte sich auf
Oswalt Kolle's Spuren und liess den 
Aufklärungsfilm "Helga" produzieren.


Truman Capotes "In Cold Blood"
galt als weitere Sensation.
In "Wait until Dark" spielte 
Audrey Hepburn eine verfolgte Blinde.
In einer weiteren Rolle,
 Efrem Zimbalist Jr. alias
Stu Bailey von 77 Sunset Strip.


Es gab den schon fast obligatorischen,
jährlichen Bond Film. Nicht unbedingt der Allerbeste...



... ausserdem wurde man von einer 
seltsamen Verfilmung von
"Casino Royale" verwirrt.
"Casino Royale" war der einzige Bond-Roman,
 für den sich die Produzenten
 Harry Saltzman und Albert Broccoli
 nicht die Rechte sichern konnten,
 was schamlos ausgenutzt wurde.
Aber nicht nur Ernst Stavro Blofeld und
 Le Chiffre trieben anno 1967 ihr Unwesen...




... auch Dr. Frankenstein heckte Schlimmes aus...




... und Dr. Fu Manchu sann auf Rache.



Aus Frankreich kam "Le Samourai"
ein Film von Jean-Pierre Melville,
der Erste einer Reihe hervorragend gemachter Thriller.




Roger Corman wagte sich an "The Trip"



Paul Newman spielte einen Apachen
zwischen weisser und roter Rasse...




...und in "Cool Hand Luke" einen Sträfling.
George Kennedy bekam für seine Nebenrolle
den Oscar.

Dienstag, 23. Juli 2013

Montag, 22. Juli 2013

Carl Lindeberg - Halbblut



“Halbblut”, hiess  ursprünglich
 “Der Schwarze Mustang”
 und und bildete den ersten 
Band der Jugendbuchreihe 
Kamerad-Bibliothek 1896/97.




Ein frühes Deckelbild von Carl Lindeberg.




Die Geschichte  findet sich heute in Band 38 der 
gesammelten Werke Karl Mays, Radebeul. 




Offenbar beziehen sich Lindebergs Illustrationen
auf diese Ausgabe...



... die sich, wie Ernst Waelti mir versichert,
sich lange Zeit durch mangelnde Werktreue
ausgezeichnet hat.





Die im Bild Nr. 5 dargestellte Szene,...




... wo Halbblut gehängt wird,
findet sich so nicht bei Karl May.
In seinem  "Der schwarze Mustang" wird
niemand gehängt!...




... wie  auch die Szene in Bild 6:
Der Tokvi-kava („Schwarzer Mustang“)
wird nach einem Zweikampf  mit Old Shatterhand von
einer hohen Felskante herab in die Tiefe gestossen,
nicht von Karl May stammt.

 Leider hat sich der KM Verlag offenbar zu ziemlich
eigenmächtigen Eingriffen verleiten lassen, die zu
 einer  Brutalisierung von Mays Werken führten.

 Erst 1997 unter dem Druck der Karl-May-Gesellschaft
 bequemte sich der KM Verlag dazu, in der neuen
 Auflage von Halbblut wieder die
originale Fassung zu bringen.