Wehrhafte Schweiz 1964

 

 

 

Am 30. April 1964
öffnete die EXPO 64 in
Lausanne ihre Pforten.

Mit ihrem 1'100 000 Franken teuren
Film "Wehrhafte Schweiz"
(Fortress of Peace) überwältigte unsere
Armee  zumindest das Publikum.

 

Die älteste Volksarmee der Welt 

hatte damals noch rund 500 000 Soldaten.

 

Der Mythos vom "Wehrhaften Igel Schweiz"
beeindruckte mitten im "Kalten Krieg".

 

 

 

 

 

Rund vier Millionen sahen die inszenierte
Abwehrschlacht. Man setzte voll auf "Action".

 

 

Man wollte nicht eine biedere Milizarmee zeigen,
die ein bisschen schiessen geht und am Abend
in der Beiz sitzt, wie Gustav Däniker,
einer der Verantwortlichen später sagte.

 

 

Angeblich wurde bei
allen Szenen mit scharfer Munition geschossen.

Dass der aufwändig auf 70mm produzierte
Propagandafilm zur Hauptsache von
Ausländern gedreht wurde, löste Proteste der heimischen
Filmschaffenden aus.

 

 

 

Trotzdem erhielt der Film eine Oscar-Nominierung.
Fünfzig Jahre später wurde der Film sorgsam
restauriert und kann in der EXPO und der

 internationalen Fassung

im Internet abgerufen werden.
 

Die Octopus Verschwörung 177 - 178

 

Jimpy im Märchenland

 

Ich freue mich immer wieder,
wenn ich im Internet über lange
verschollene Bilder stolpere.
Ich war wohl grad gegen 5 Jahre
alt, als ich das Junior Heft  

mit "Jimpy im Märchenland" in der
damaligen Drogerie Aebli  
entdeckt habe  und ich
war nullkommagarnichts
quai auf dem "Trip".
Ich hab dann sofort versucht, selber
auch so etwas zu zeichnen.
(und bin trotz
tagelangen Versuchen
kläglich gescheitert) 

 

 

Und ich staune immer wieder,
wie stark diese Bilder
in der Erinnerung haften
geblieben sind und wie
lange mich die Motive
"Sesam öffne dich" und
"Gefangen in einer Flasche"
bzw "Flaschengeist"
noch beschäftigt haben.

Winnetou 2 - Film

 

 

Während Artur Brauner mit
"Old Shatterhand"versuchte,
auf die erfolgreiche Karl May
Welle aufzuspringen,
drehte sein Konkurrent Horst
Wendlandt "Winnetou 2 "
ab.
Der Film wurde von Harald Reinl
routiniert in Szene gesetzt, entfernte
sich aber mehr und mehr
vom charakteristischen Flair der
Geschichten Karl May's.

 

 

Der Erzählstrang um Old Death....

 

... wurde wegen der Episode mit

dem Ku Klux Klan, als ungeeignet verworfen.

Zdenek Burians Illustrationen

lassen vermuten, dass man auf die

eher düstere Karl May Episode

für das jugendliche Filmpublikum verzichtete. 

 

Aus der weitläufigen und vielschichtigen
Romanvorlage bastelte man sehr  frei

und weit hergeholt,
eine unglückliche Liebesgeschichte
zwischen Winnetou und
der Häuptlingstochter Ribanna
(Karin Dor) zusammen.

 

 

Karin Dor als "Damsel in distress"

einmal mehr gefesselt.

 

Wobei Letztere sich zum Zeichen der
Aussöhnung zwischen Rot und Weiss,
für einen jungen Offizier entscheidet,
der von Mario Girotti gespielt wurde.
Girotti sollte ein paar Jahre später als
Terence Hill (Italo) Western Geschichte
schreiben.

 

 

Anthony Steel mimte den
Bösewicht Forrester
und auch Klaus Kinski
glänzte als Schurke mit
übergrosser Pelzmütze.

 

 

 

 

Martin Böttcher's  Winnetou-Melodie
wurde nach der Old
Shatterhand-Melodie der
zweiterfolgreichste
Musiktitel der Karl May  
Filmsserie.

 

 

Auch diesmal glänzten die Blutsbrüder
Pierre Brice und Lex Barker als
bewährtes Heldenduo, ...Eddi Arendt
als Sidekick.

Es gab bestechend schöne Landschaften,
eindrückliche Höhlenszenen.
Nur, mit Karl May hatte das Ganze nur
noch wenig zu tun.

 

Vielmehr war der Film eine
Aneinanderreihung bewährter
Versatzstücke aus früheren Filmen
und deutlich oberflächlicher und
stereotyper als seine Vorgänger.

Trotzdem: Winnetou 2 gewann die
"Goldene Leinwand"
und den "Bambi" für den geschäftlich
erfolgreichsten Film 1965.

Gordana Zeitz-Ceko - Paloma Nakama

 

 1964 war ein Jahr der Karl May Filme.
Old Shatterhand (1964), Regie: Hugo Fregonese
Der Schut (1964), Regie: Robert Siodmak
Winnetou 2. Teil (1964), Regie: Harald Reinl
Unter Geiern (1964), Regie: Alfred Vohrer

Das Erfolgskonzept wurde gnadenlos
zu Tode geritten, die Qualität nahm von Film zu Film ab.

Mit dem Film "Old Shatterhand " sprang Produzent
Artur Brauner auf die Karl May Welle auf und
schuf einen Karl May Film, der ausser den Namen
der Helden nichts mit Karl May's Stoffen zu tun hatte.
Durch juristische Tricks umging er rechtliche Probleme
und mit dem Versprechen, Elke Sommer
dafür für den Film "Unter Geiern" auszuleihen, sicherte
er sich auch die Mitwirkung von Pierre Brice.
Die Handlung wurde lose und eher lieblos aus Versatzstücken
bisheriger KM Filme zusammengestückelt.
Es soll zwar mit einem Budget von 5 Mio D-Mark
der  aufwändigste und bisher teuerste KM Film gewesen sein,
aber er erreichte  bei weitem nicht die atmosphärische
Dichte der früheren Filme.

 

 

 

Eine kleine Sensation war allerdings
der Sprung der splitternackten
"Paloma Nakama" in die Wasserfälle
des Krka-Flusses.
Jahrelang war ich dem Irrtum verfallen,
dass es sich dabei um Daliah Lavi handeln würde.
Aber Daliah Lavi wurde, wie ich erst Jahrzehnte später erfuhr,
wegen Erkrankung von der damals 16-jährigen
Gordana Zeitz-Ceko (1944–2022) gedoubelt.

 

 

 

 

Gordana Zeitz-Čeko wurde auf dem Weg ins Kino
in der Innenstadt von Šibenik  von einem
deutschen Filmproduzenten angesprochen.
Wegen ihrer auffallenden Ähnlichkeit
mit Daliah Lavi wurde sie
kurzerhand für den Film verpflichtet.
Für ihren wagemutigenSprung erhielt
sie eine Gage von 1000 D-Mark.

Die Zeitung ihres Heimatortes  Šibenik News,
schrieb in überschwänglicher Begeisterung,
sie habe mit der Szene „ewigen Weltruhm“ erreicht.

Nun, immerhin war sie die erste leibhaftige
Nackte in meinem Kinoleben!!!
und  die Szene ist mir bis heute
in Erinnerung geblieben. 

Die Octopus Verschwörung 175 - 176

 

 

Alexander Rothaug

 

 Alexander Rothaug
(13. März 1870  -  5. März 1946 )
studierte  an der Akademie der
bildenden Künste in Wien Malerei .
Nach seinem Studium zog
er nach München. wo
er für das das Satiremagazin
"Fliegende Blätter" arbeitete.
1897 kehrte als  freier Maler  
und Bühnenbildner
nach Wien zurück.

 

 

Auf ausgedehnten Reisen schuf er
Landschaftsgemälde gefunden,
mit denen er bald auf internationalen
Kunstausstellungen
vertreten war.
1911 wurde Rothaugs Werk
ausführlichen in der Kunstzeitschrift
Kunst-Revue gewürdigt.
1912 lud ihn Erzherzog Ludwig
Salvator nach Mallorca ein.
Daneben arbeitete er  für
Theater und Schauspielhäuser
in Frankfurt,
Nürnberg, Graz und Wien.

 Zu dem Opernzyklus
"Der Ring des Nibelungen"
von Richard Wagner entstand
ein Gemäldezyklus
 für das Grand Hotel de l'Europe
in Bad Gastein.
 

Daneben schuf er Bilder zu mythologischen
Themen ...

 

 

... und eine Reihe von Werken
um Feen, Nymphen und Zentauren, ...

 

...die ihn als frühen Fantasykünstler
ausweisen.

Wandbild Heinz Sutter Binningen

 

 Im Jahr 1954 schuf der
Binninger Maler  Heinz Sutter
an der der Oberwilerstrasse zugewandten
Seite des Schützenwegs 2 diese zwei
Armbrustschützen.

Wie auf dem Foto ersichtlich war die
Umgebung Mitte der 50er Jahre noch
stark ländlich geprägt. So verlief der
Schützenweg anschliessend
(nach links oben) auf freiem
Feld, Richtung Kugelfang und
"Chatzebuggel".

Heinz Sutter
( 15. September 1907 - 9. Januar 1987 in Binningen )
war Landschafts- und Porträtmaler
sowie Lehrer für Modezeichnen.
 
Er war zeitweilig Besitzer des vor
einigen Jahren sanierten"Sutter Hauses" am
Holleerain 42

Rock around the Clock

 

 

 

One, two, three o'clock, four o'clock, rock
Five, six, seven o'clock, eight o'clock, rock
Nine, ten, eleven o'clock, twelve o'clock, rock
We're gonna rock around the clock tonight

 

 

Diese Zeilen veränderten die Welt.

 

Ende 1952 von Texter Max Freedman und James Myers
(unter dem Pseudonym Jimmy De Knight) geschrieben,
konnte der Song wegen interner Querelen
zwischen den Verfassern und Haley's damaliger
Plattenfirma erst aufgenommen werden,
als Haley 1954 zu Decca Records wechselte.

 

 

Am 12. April 1954 nahmen
Bill Haley & His Comets
in einer halben Stunde Aufnahmezeit
eine Single auf, die den Siegeszug  
des Rock’n’Roll rund um Welt einleitete.
"Rock Around The Clock"
Es musste schnell gehen, denn
Bill Haley und seine Band verspäteten sich
über zwei Stunden, da sie
auf der Chester-Bridgeport-Fähre
festsassen,  die auf einer Sandbank
steckengeblieben war. 

 

Dort pocht  derProduzent Milt Gabler darauf,
das Lied auf die B Seite der Platte zu verbannen.

Die A Seite "Thirteen Women
(And Only One Man In Town)"
hatte nur mässigen Erfolg,
die B Seite ging weitgehend unter.

Peter, der Sohn des
Hauptdarstellers Glenn Ford im
Film"Blackboard Jungle"
war ein Bill-Haley-Fan.

Durch ihn hörte Regisseur Richard Brooks
den Titel und  entschied , ihn im Vorspann und
am Ende seines Film"Blackboard Jungle"
(Die Saat der Gewalt) einzuspielen.

 

 

 Der Film über Jugendgewalt kam in den
USA am 19. März 1955 ins
Kino und wurde ein Welterfolg.

Und "Rock Around the Clock".

schlug ein, wie eine Bombe,

blieb  acht Wochen auf Platz eins der
US Charts und wurde bis
zum Jahresende sechs Millionen Mal verkauft.
Bis heute gehört der Titel mit
ca 25 Millionen verkauften Platten
zu den meistverkauften Single Hits aller Zeiten.

 

1956 gab es einen
gleichnamigen Film, der wegen
der überschiessenden
Begeisterung, den er
bei jugendlichen auslöste,
von vielen Kinos boykottiert wurde.
Deutscher Titel:
"Ausser Rand und Band"

1972 wählte George Lucas den Song als Intro

zu "American Graffiti"

 

Und auch in den "Eis am Stiel"

Filmen fand der Song verwendung

Kuriosität

am Rande:
1959 trat Hailey mit

Caterina Valenta in dem

deutschen Schlagerfilm

"Hier bin ich-hier bleib ich" auf.