Samstag, 31. Juli 2010

1.August


Seit 1891 ist der 1. August Nationalfeiertag, aber erst seit 1993 nach einer Volksinitiative auch arbeitsfrei. Am 1. August 1910 wurde von "Pro Patria"die erste Bundesfeierkarte, gestaltet vom St. Galler Künstler Richard Schaupp (1871-1954) angeboten. Die Karte trug den Titel „Die Wächter der Heimat". 1923 wurde das 1. August-Abzeichen eingeführt, 1938 erschien als drittes Sammlungsmittel die erste Bundesfeier-Marke.



2010 hat Pro Patria beschlossen, die Sammelergebnisse für den Erhalt des legendären Panoramabildes der Schlacht bei Murten im Jahre 1476 zu verwenden und das Rundgemälde künftig der Schweizer Bevölkerung und den Gästen unseres Landes zugänglich zu machen.

www.propatria.ch




Als ich noch Kind war, wurde am ersten August noch insbrünstig „Heil dir, Helvetia“ gesungen.





Heil dir, Helvetia!
Hast noch der Söhne ja, Wie sie Sankt Jakob sah, Freudvoll zum Streit.




Nun ja, es war die Zeit des Kalten Krieges, als Major Hans von Dachs Büchlein „Der totale Widerstand, Kleinkriegsanleitung für Jedermann“, selbst unter Pfadfindern kursierte und der „BöFei“ (Böse Feind) sozusagen jedenTag vor der Türe stehen konnte.





Steh'n wir den Felsen gleich, Nie vor Gefahren bleich, Froh noch im Todesstreich, Schmerz uns ein Spott.

„Heil dir, Helvetia!“ oder „Rufst du, mein Vaterland“ war die Nationalhymne der Schweizerischen Eidgenossenschaft von 1811 bis 1961. Der Text stammte von Johann Rudolf Wyss, gesungen wurde zu der Melodie von „God save the Queen“ Von den insgesamt 7 Strophen reichten die ersten zwei völlig aus, um patriotisch völlig berauscht, dazu überzugehen, das seit Wochen gebunkerte Feuerwerk abzubrennen... 1962 wurde die Nationalhymne abgelöst...




Heute sitzt Helvetia auf der Kleinbasler Seite auf dem Brückenkopf der Mittleren Brücke und blickt nachdenklich flussabwarts. Die sitzende Helvetia wurde von der Künstlerin Bettina Eichin um 1979/1980 erschaffen.




P.S. Johann Rudolf Wyss verfasste nicht nur den Text zur früheren Schweizer Nationalhymne , sondern bereitete auch den Text seines Vaters „Der Schweizerische Robinson“, im englischen Sprachraum als „Swiss Family Robinson“ bekannt, zur Veröffentlichung vor. Sein Vater, der Berner Stadtpfarrer Johann David Wyss hatte die Geschichte in den Jahren 1794 bis 1798 für seine vier Kindern erfunden. Der erste Teil erschien im Jahre 1812 unter dem Titel „Der Schweizerische Robinson oder der schiffbrüchige Schweizer-Prediger und seine Familie . Ein lehrreiches Buch für Kinder und Kinder-Freunde zu Stadt und Land“ Disney machte Anfangs der Sechziger Jahre einen Film daraus.