Freitag, 31. Juli 2020

Barbareskenkorsaren Teil 2




An Bord der Korsarenschiffe befanden
sich vielfach auch europäische Seeleute,
die nach ihrer Gefangennahme zum Dienst
 gepresst wurden.




 Nicht nur als Rudersklaven.
Ihre Kenntnisse als Steuermänner,
Schiffszimmerer, Kanoniere trugen
 zum Erfolg der Barbareskenpiraten bei.
Etliche schlossen sich auch dem Feind an.




Jan Janszoon als Murat Reis bekannt,  war
 ein Barbareskenpirat niederländischer Herkunft.




 Der berühmteste Schiffstyp der Barbaresken,
die Schebecke soll von  dem flämischen Renegaten
 Simon Danser eingeführt worden sein.






Eine Sonderstellung nimmt
Sayyida al Hurra ( Lalla Aicha bint Ali ibn 
Rashid al-Alami, Hakimat Titwan 1485 – 1561)
ein, die als Verbündete von Barbarossa
( Oruç Reis 1474–1518) das westliche Mittelmeer
kontrollierte.




Die anhaltenden Konflikte  
europäischen Seemächten und den 
Barbaresken Korsaren führten 
mehrfach zum Beschuss von 
Algier, Tunis und Tripolis durch
 europäische Kriegsflotten, 
und  der erzwungenen Freilassung 
europäischer Sklaven und Geiseln.
Die europäischen Mächte  waren sich aber
 in ihrem Kampf gegen die Piraten uneins,
da sie in ihnen auch indirekte Verbündete
gegen ihre Konkurrenten sahen.




Auch die noch jungen USA führten zwei Kriege
1801–1805 und 1815 mit den Barbaresken.
Im Jahr 1800 verschlangen Tribute und Lösegelder
an die Tripolitaner und Marokkaner
 20 Prozent des  US Etats. Das bewog die USA,
gegen die Barbaresken in den Krieg zu ziehen.
Dabei lief die USS „Philadelphia“
vor Tripolis auf Grund und konnte nicht
wieder flott gemacht werden.
Kapitän und Mannschaft wurden versklavt.
Das Schiff drohte zur Beute  der
Korsaren zu werden.




 Lieutenant Stephen Decatur Jr.  drang am
 16. Februar 1804 bis zur auf Grund
 gelaufenen „Philadelphia“ vor
und setzte das Schiff in Flammen, damit
 es nicht den Korsaren in die Hände fiel.




 Im April 1805 stürmte  eine rund 50 Mann starke
 Truppe der neugegründeten
 US Marines unterstützt durch
griechische und berberische Söldner
das tripolitanische Derna und zwang
 Pascha Yusuf Karamanli zum Friedensschluss.




Es folgte noch ein zweiter Barbareskenkrieges
 (1807-1813), um die Piraterie
 im Mittelmeer endgültig zu beenden.

Entführungen und Geiselnahmen
hielten sich  aber bis ins
frühe 20. Jahrhundert.




So wird  Ahmed ben Mohammed el-Raisuli,
der im Film "The Wind and the Lion"
von Sean Connery verkörpert
wurde, da und dort als letzter Pirat 
der Barbarenküste
bezeichnet. 



Mittwoch, 29. Juli 2020

Barbareskenkorsaren Teil 1





Das Bild  das sich das Abendland im
19. Jahrhundert vom Orient machte,
war geprägt von  Bildern  von
 märchenhaften Sultanpalästen und
schwül - schwülstigen Vorstellungen
von Harems. voller  (weisser)
Sklavinnen die von
 Eunuchen bewacht wurden.




Diese bis weit ins 20. Jahrhundert
 beliebten Szenerien  entsprangen 
nicht nur der üppig blühenden
 Phantasie  der Künstler,
sondern beruhten
auf realen Grundlagen.





Hollywood verortet seine Piratenfilme  
zumeist in der Karibik.
 Dabei darf nicht vergessen werden, dass 
auch das Mittelmeer über Jahrhunderte von 
Piraten heimgesucht wurde.




Wachtürme an der europäischen
 Mittelmeerküste, auf den Balearen
und anderen Inseln,
erinnern noch heute an die gefürchteten  
muslimischen Korsaren 
aus  den  Barbareskenstaaten  
( Sultanat Marokko und die osmanischen 
Regentschaften Algier, Tunis und Tripolis )




.Aus Spanien vertriebene oder 
 geflohene Morisken  begründeten entlang
der Berberküste ganze Piratenflotten,
mit denen sie Raubzüge im 
gesamten Mittelmeerraum 
bis hinauf nach Irland  und Island
unternahmen.





Es wird angenommen, dass dabei etwa 
anderthalb Millionen Menschen
aus Europa versklavt wurden.




An der Küste Nordafrikas
 entwickelten sich Sklaverei,
 Lösegelderpressung  und Menschenhandel ab
 dem 16. bis ins 19. Jahrhundert
zu einem lukrativen Wirtschaftszweig.




Hamburg, Lübeck und 
Kopenhagen richteten für
den Freikauf  sogenannte
 „Sklavenkassen“ ein. 




Die katholischen Mönchsorden 
der Trinitarier und 
der Mercedarier widmeten 
sich hauptsächlich
dem  Freikauf oder Austausch
 von christlichen
 Gefangenen und Sklaven aus 
den Händen der Barbaresken.




So wurde auch  der Schöpfer von 
Don Quichotte,  Miguel de Cervantes,
 von algerischen Korsaren verschleppt. 
Fünf Jahre verbachte er in Gefangenschaft, da seine
 Familie das hohe Lösegeld nicht aufbringen konnte.
Vier Mal versuchte er vergeblich zu fliehen,




In dem in den Jugendbuchfassungen
 oft weggelassenen Teil,
 wird auch Robinson Crusoe
  vor der Küste Nordafrikas 
von Piraten überfallen 
und versklavt.
 Nach zweijähriger
 Gefangenschaft gelingt
 es ihm, zusammen mit dem 
Jungen Xury zu fliehen.
 Robinson verkauft 




Allerdings  ist die
 Freundschaft zwischen
 den Beiden nicht so harmonisch,
 “Robinson” Comics.





Robinson verkauft Xury an
 einen portugiesischen
Kapitän, lässt sich aber
 schriftlich zusichern, dass Xury 
nach zehn Jahren Dienst und  Christ
 geworden ist, freigelassen werden soll.




1724 wird auch der 16-jährige 
Amrumer Schiffsjunge Hark 
Olufs gefangen genommen.  
Seine Familie kann das geforderte
 Lösegeld nicht aufbringen 
 und er landet als Sklave beim
 Bey von Constantine.
Er lernt Arabisch und Türkisch,
 nimmt Koranunterricht und tritt nach 
 drei Jahren  zum Islam über.
Er wird Schatzmeister des
 Beys, mit 24 befehligt
 er dessen Leibgarde, am Ende 
sogar dieStreitkräfte. 
1735 erobert er mit 
seinen Männern Tunis,
 wird zum Dank freigelassen
und kehrt  nach elf Jahren  
in Kleidern aus reinster Seide 
und mit reichlich barem
 Gold, nach Hause zurück



Etliche  europäische Länder, 
aber auch die noch jungen USA
verpflichteten sich zu regelmässigen
Schutzgeldzwahlungen, 
damit ihre Schiffe von
Piratenüberfällen
geschützt blieben.

Dienstag, 28. Juli 2020

Ernest Nordli - Dell Artist.



Ernest "Ernie" Nordli
15. Juni 1912 -27. April 1968
arbeitete in den fünfziger Jahren 
als Dell Cover Artist und gestaltete
etliche Cover
von








“Cisco Kid”


und Anderen



Nordli
machte vor allem als 
Trickfilmzeichner Karriere.
Er begann ca. 1936 bei Disney, wo
er als Art Director, 
Backgrund Zeichner.
Layouter und
 an “Jumbo””
“Fantasia” und etlichen
 “Donald Duck” Filmen
mitarbeitete.




Nach einem Zwischenspiel 
bei Warner Bros.
kehrte er zu Disney zurück 
und war an “Sleeping Beauty”
und “101 Dalmatians” mit beteiligt.




Daneben war er auch bei MGM,
Hanna / Barbera u.A. beschäftigt.


Sonntag, 26. Juli 2020

Peter Green passed away




Am 25. Februar 2020 fand, 
organisiert von Mick Fleetwood,
im London Palladium ein Konzert 
zu Ehren von Peter Green statt und 
eine lange Reihe illustrer Rockgrössen 
zollten  dem halb in Vergessenheit
geratenen Gitarristen ihren Tribut.




So  Pete Townshend, Billy Gibbons, Steven Tyler, 
David Gilmour, Bill Wyman, Kirk Hammett 
und Noel Gallagher und 




John Mayall, bei dessen 
Bluesbreakers Green seine
 ersten Erfolge feiern konnte.
Ebenso dabei John McVie und 
 Christine Perfect / McVie, 
Mitglieder der Fleetwood Mac 
Besetzung der ersten Stunde.
Sie riefen noch einmal 
die grossen Erfolge
Greens in Erinnerung.




"Black Magic Woman"
"Oh Well"


"Albatross"
"Man of the World"
"If I Loved Another Woman"
"Rattlesnake Shake"
"Long Grey Mare"
"The Green Manalishi 
(With the Two Prong Crown)'"




Ein knappes halbes Jahr danach
ist Peter Green (Peter Allen Greenbaum, 
29. Oktober 1946  -  25. Juli 2020),
einer der besten Gitarristen 
aller Zeiten, verstorben.



À bout de souffle - Ausser Atem



“ À bout de souffle” war der erste längere  Film
 von Jean-Luc Godard,.Die Geschichte des
Kleinkriminelle Michel  (Jean-Paul Belmondo)
und der überkandidelten 
US Studentin Paricia ( Jean Segberg)
gilt heute  als Klassiker 
des französischen Kinos 
und der “Nouvelle Vague ”. 




Belmondo wurde mit  seiner  Interpretation
des fatalistischen Aussenseiters und Antihelden
zum Star ...




...  und auch die grazil - burschikose
Jean Segberg zu einer Stilikone  und
 Kultfigur der Nouvelle Vague.




Aus Geldmangel war  Godard gezwungen, 
zu ungewöhnlichen Mitteln,
zu greifen. Er drehte z.T. mit einer 
verwackelten Handkamera
 an Originalschauplätzen.
Dialoge wurden improvisiert.
Weil der Film zu lange geriet,
“erfand” Godard den “Jump Cut”,
also gewollte oder ungewollte
Bildsprünge beim Schnitt.




Später wurde aus der Not 
eine Tugend gemacht,
ein grossartiger, theoretischer Ueberbau 
konstruiert und aus dem, was 
zuerst der Unerfahrenheit eines 
 Anfängers  zugeschrieben wurde,
eine filmtechnische Revolution  gemacht.
Mehr oder weniger “existentialistische”
 Dialoge sorgten
zudem dafür, dass der Film
 irgendwie den Zeitnerv traf.




Hör Zu Programhinweis
Samstag 9.April 1983, ARD