Sonntag, 28. Februar 2021

Samstag, 27. Februar 2021

Cuno "Comix" Affolter



 
Als ich ihn das erste Mal traf, war ich für die
 damals noch recht kleine Comicabteilung 
in der Basler Buchhandlung Sphinx zuständig
und zeichnete Comics.

Cuno Affolter hatte  damals 
wohl  gerade erst die Schule
abgeschlossen,
Wie ich jetzt erstaunt lesen konnte,
zieht sich Cuno “Comix” Affolter 
mit  63 nun in den Ruhestand zurück.

Die Zeit vergeht!

Comics waren  damals 
noch immer vom  Ruch
von Schmutz und  Schund umwittert, unter
dem sie, nicht nur  in der Schweiz
in den  50er und 60er Jahre, gelitten hatten.

Dass sich das geändert hat, ist nicht 
zuletzt das Verdienst von Cuno Affolter,
Unermüdlich kämpfte er  für 
die Akzeptanz des Mediums.
 Als Verfasser unzähliger Interviews, Vorträge 
 und Artikel. Als Jurymitglied. 
Er gestaltete Ausstellungen und Workshops, erteilte 
Unterricht an  Gestaltungsschulen. Mitte der 
90erJahre war er gar Festivaldirektor am 
“Internationalen Comicsalon in Hamburg”.
Zwischen 1983 und 2001 moderierte er auf
 DRS 3 an die 600 Radiosendungen
 zum Thema Comics.
In dieser Zeit  lernte er eine Reihe der 
ganz Grossen des Metiers
kennen. Viele wurde zu Freunden.

1999 vermachte er seine 40 000 Bände 
umfassende Comicsammlung der
Bibliothèque Municipale de Lausanne und 
wurde gleich auch Konservator der Sammlung,
die mittlerweile eine der grössten Comicsammlungen
 in Europa ist.

Eine ausführliche Würdigung 
von Cuno’s Schaffen und
 Wirken findet sich in der “Comixene “ 

Freitag, 26. Februar 2021

Fernandel




Er war zwar so etwas wie der Inbegriff 
des typischen Franzosen, aber seine 
bekannteste Rolle war die eines 
italienischen Priesters.




Von seinen vielen Filmrollen dürfte
 “Don Camillo” diejenige gewesen sein, 
an die man sich auch heute noch,
fünfzig Jahre nach seinem Tod erinnert.




Fernand Joseph Désiré Contandin 
( 8. Mai 1903 -  26. Februar 1971 
Seine Elteren waren Amateur
 Unterhalter in Vaudeville-Theatern, 
Der kleine  Fernand stand bereits
 im Kindesalter auf der Bühne.
Er versuchte  eine Lehre als  
Bankkaufmann, brach aber ab.
1928  zog es ihn nach Paris,
 wo er schon bald in zahlreichen
Cabarets und  Revuen zu sehen war.
Zwei Jahre folgte der erste Film.
Seinen Durchbruch erzielte
 er 1932 mit “ Le Rosier de
 Madame Husson”. 







In Frankreich wurde der
“Mann mit dem Pferdegesicht”
während der 1940er und 50er
Jahre zu eine der 
beliebtesten Film- und 
Bühnenschauspieler und Sänger.







 Er spielte in seinen 
125 Filmen meist die Hauptrolle. 
Er drehte unter Meisterregisseuren wie
Marcel Pagnol, Jacques Becker, ...


... Henri Verneuil, aber auch in vielen 
Dutzendproduktionen.
Viele sind heute, nicht 
zu Unrecht vergessen.
Fernandel war nicht wählerisch, was
seine Rollen betraf. Er spielte, wofür
er bezahlt wurde.





Internationale Bekanntheit
verschaffte ihm aber
die Reihe um “Don Camillo und Peppone”
1952 bis1965  entstanden  
zusammen mit  Gino Cervi als Peppone. 
fünf Filme nach den  
Romanen von Giovannino Guareschi.
Ein sechster Film blieb unvollendet

Mittwoch, 24. Februar 2021

Pampers - Die erste Wegwerfwindel




Eine weltweite Revolution
 der besonderen Art
fand  1961 zuerst  
ganz im Versteckten 
statt.
Die Einwegwindel 
 kam auf den Markt.




Erfunden wurde die
Einwegwindel von  
Marion Donovan,  geborene O’Brian
( 15. Oktober 1917 -  4. November 1998 ) 
einer amerikanische Architektin 
und Erfinderin, die jahrelang daran 
herum pröbelte, 
jedoch für ihre Idee 
lange Zeit nur belächelt wurde.




1961 brachte dann
Victor Mills  von Procter und Gamble,
als Grossvater mit dem  Windelproblem
konfrontiert,
die erste Wegwerfwindel  
unter dem Namen “Pampers”
("To pamper" / "verwöhnen"). 
auf den Markt.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten
setzte sich das Konzept
fast weltweit durch.




Montag, 22. Februar 2021

James Hong



Asiaten wurden in Hollywood lange Zeit 
durch weisse Schauspieler dargestellt.

Boris Karloff spielte den 
grauslichen Dr. Fu Man Chu
Peter Lorre stellte Mr. Moto dar und auch 
Charlie Chan wurde von 
Warner Oland verkörpert.
Mickey Rooney mimte Mr. Yunioshi 
im Erfolgsfilm “Breakfast at Tiffany's”,
Marlon Brando spielte in 
 “The Teahouse of the August Moon” 
einen Bewohner Okinawas, 
John Wayne stellte  Dschingis Khan 
in “The Conqueror” dar.
Neuere Beispiele wären etwa
David Carradine in “Kung Fu”
 Scarlett Johansson in "Ghost in the Shell" 
oder Tilda Swinton in "Doctor Strange"
.
Nur wenigen Asiaten gelang es, 
dieses oft auf diskriminierenden
Vorurteilen beruhende
“Yellowfacing”  zu umdribbeln.

Einer davon ist James Hong.




In Bonanza spielte er Hop Sing's Cousin.





James Hong wurde am  22.Februar 1929 in 
Minneapolis, Minnesota geboren,
verbrachte seine ersten
Lebensjahre aber in Hongkong.
 Er  begann nach dem 
Abschuss eines Ingenieurstudiums
 um die Mitte der fünfziger Jahre 
als Schauspieler.




Cheyenne








I Spy






The Man from U.N.C.L.E.




Oft waren es nur kurze
Nebenrollen, aber es gibt
kaum eine  TV Serie,
in denen Hong nicht irgendwann
einmal auftrat.

Ebenso lang ist die Liste der
Filme, in denen James
 Hong zu sehen ist.
Insgesamt waren es  
469 TV-Produktionen, 149 Filme, 


32 Kurzfilme und 
22 Videospiele.



Dabei bediente er sämtliche 
Klischees und Stereotypen,
etwa die des asiatischen Schurken
in "Big Trouble In Little China"

Viele Filme  waren
B -Produktionen,
andere erreichten Kultstatus.



"Airplane"

Hong  war auch in einigen
Klassikern zu sehen.




So war er Hannibal Chew
 in "Blade Runner".




Er war die Stimme von Chi Fu in "Milan"...



... und von Mr.Ping
in "Kung Fu Panda".

James Hong gilt als der Schauspieler,
mit den meisten Film- und Fernsehauftritten
weltweit.
Daneben war er auch als Autor,
Regisseur
und Produzent tätig.

Samstag, 20. Februar 2021

Donnerstag, 18. Februar 2021

Die Rede von Chief Seattle

 



    “Only after the last tree has been cut down / 
Only after the last river has been poisoned / 
Only after the last fish has been caught / 
Then will you find that money cannot be eaten.”




Diese angeblich von Chief Seattle,
(ca 1786  - 7. Juni 1866 )
geäusserten Worte gewannen starke
 Bedeutung für die Umweltbewegung 
der 1970er Jahre.

Sie beruhen auf einer Rede, die
 Häuptling Seattle im Januar 1854
vor Isaac Ingalls Stevens, 
dem Gouverneur des
 Washington-Territoriums, hielt. 

Die Rede wurde erst 33 Jahre später, 
1887, von Henry A. Smith in der Zeitung 
Seattle Sunday Star veröffentlicht.

Da Seattle sie nicht auf Englisch, sondern 
in seiner eigenen Sprache hielt
dürfte bereits  diese Uebersetzung 
recht zweifelhaft sein.




Eine zweite Version der
 Rede entstand durch 
 William Arrowsmith in den 
1960er Jahren, der sie in  moderneres
 Englisch übertrug.

Populär wurde die Rede aber erst 
mit einer dritten, beeindruckenden
und ergreifenden  Version.
die unterdessen allerdings als 
weitgehend fiktiv gilt.




Sie wurde 1972 von Ted Perry 
für einen Fernsehfilm
 über Ökologie (Home) verfasst 
und machte aus Häuptling Seattle
 einen frühen ökologischen Visionär 
und aus dem Text
ein  viel zitiertes Manifest  
 der Ökologiebewegung.





Montag, 15. Februar 2021

Grey Owl - Retter des Bibers




 Ein weiterer berühmter 
"fake “Indianer war 
Archibald Stansfeld Belaney 
(18. September 1888 - 13. April 1938), 
bekannt als Grey Owl.
In Grossbritannien geboren, 
wanderte er 1906 
nach Kanada aus, wo er als 
Trapper und Jagdführer
arbeitete und sich so allmählich
eine erfundene, indianische
Identität zulegte.
Ab 1915 diente er unter gefälschter
 Identität als Scharfschütze,
wurde verletzt und 1917 nach
 Kanada zurückgeschickt, 
wo er am 30. November mit 
seiner ehrenvoll Entlassung
 eine Invalidenrente 
zugesprochen erhielt.




Nach seiner Rückkehr aus dem  Ersten 
Weltkrieg nahm sein 
Alkoholkonsum stark zu
und er hatte Zeit seines Lebens
 mit seiner Sucht zu kämpfen.




In den Folgejahren wandelte er sich 
vom Fallensteller zum Naturschützer.




Er schrieb Artikel über die vom 
Aussterben bedrohten Biber
und veröffentlichte 1931 
sein erstes Buch als Grey Owl 
 The Men of the Last Frontier,




Dieses, wie auch seine weiteren  Bücher
wurden  zu vielfach übersetzten Bestsellern, 




In den folgenden Jahren kämpfte er
 mit seinen Büchern vehement für
die Erhaltung des Bibers und weitete
sein Engagement als Naturschützer
immer mehr  aus. 




 Daneben feilte er aber auch 
an seiner fiktiven Biographie
was sich später verhängnisvoll
 auswirken sollte.




Er gab sich als Sohn des schottischen 
Scouts George MacNeil aus, der
in den  Indianerkriegen 
 um 1870, Katherine Cochise
 vom Stamm der Jicarilla 
Apachen geheiratet habe.




Erste Zweifel an dieser Geschichte
 begannen kurz nach seinem Tod zu
kursieren und als sie 
sich als wahr erwiesen, 
waren die Folgen verheerend. 

Obwohl sein Engagement für 
Natur und Umweltschutz 
unbestritten waren,
nahmen die Verlage aufgrund
 dieser Enthüllung 
seine  Bücher  aus dem 
Programm, die Spenden
für seine Naturschutzprojekte 
gingen dramatisch
 zurück.
Zudem wurde Belaneys wirklicher 
Lebenswandel bekannt, der  auch
 sonst nicht über alle Zweifel erhaben war. 
Nebst seiner Alkoholsucht hatte er 
verwirrende Beziehungen zu mindestens 
fünf Frauen und war offenbar auch Bigamist.

Grey Owl geriet in  Verruf und 
teilweise in Vergessenheit bis  1972
die Canadian Broadcasting Corporation
ihn mit einem Dokumentarfilm
über sein Leben und Wirken wieder
bekannt machte.
Der Film rehabilitierte ihn teilweise
und hob seine Verdienste für den
Umweltschutz hervor.




1999 würdigte ihn Richard Attenborough 
mit einem Film mit  
Pierce Brosnan als Grey Owl.

Samstag, 13. Februar 2021

Iron Eyes Cody - the Crying Indian



Iron Eyes Cody 

 3. April 1904  -  4. Januar 1999 
vergoss als  „Crying Indian“ bittere Tränen
über den sorglosen Umgang des weissen
Mannes mit der Natur.




Die Umweltschutzkampagne 
 von “Keep America 
Beautiful” in den 1970er Jahren 
 die für den sanften Umgang mit der
Natur warb, machte ihn zu einer Art
“Vorzeigeindianer” und er wurde 
damit zum damals  beliebten
Stereotyp des in Einheit mit der
Natur lebenden roten Mannes. 




Allerdings war er überhaupt kein
 “Indian native ”sondern wurde als
Sohn italienischer Einwanderer
 in Louisiana geboren und 
hiess in Wirklichkeit
Espero Oscar de Corti.




1924 zog er nach Hollywood, 
änderte seinen Namen und
behauptete fortan ein Indianer 
vom Stamme der Cherokees zu sein . 
Er wandte sich einer
indianischen Lebensweise zu,
arbeitete als Stuntman und Schauspieler
und wirkte, meist in der
Rolle des Indianers, in etwa 200 
Filmen mit und ritt durch
über hundert TVSerials.




Da er nun auch im täglichen Leben seine
Indianertracht trug, wurde
er mehr und mehr zur
Symbolfigur des Indianers  per se.




Seine Werbespots für den Umweltschutz
machten ihn für viele US Amerikaner
zur Symbolfigur
des Umweltschutzgedankens.
und trug angeblich  dazu bei, den 
Abfall in 38 Bundesstaaten um 88% 
zu reduzieren.




1983 wurde er in den Hollywood 
Walk of Fame aufgenommen.
Erst nach seinem Tod wurde bekannt,
dass er eigentlich Sizilianer war.