Montag, 15. Februar 2021

Grey Owl - Retter des Bibers




 Ein weiterer berühmter 
"fake “Indianer war 
Archibald Stansfeld Belaney 
(18. September 1888 - 13. April 1938), 
bekannt als Grey Owl.
In Grossbritannien geboren, 
wanderte er 1906 
nach Kanada aus, wo er als 
Trapper und Jagdführer
arbeitete und sich so allmählich
eine erfundene, indianische
Identität zulegte.
Ab 1915 diente er unter gefälschter
 Identität als Scharfschütze,
wurde verletzt und 1917 nach
 Kanada zurückgeschickt, 
wo er am 30. November mit 
seiner ehrenvoll Entlassung
 eine Invalidenrente 
zugesprochen erhielt.




Nach seiner Rückkehr aus dem  Ersten 
Weltkrieg nahm sein 
Alkoholkonsum stark zu
und er hatte Zeit seines Lebens
 mit seiner Sucht zu kämpfen.




In den Folgejahren wandelte er sich 
vom Fallensteller zum Naturschützer.




Er schrieb Artikel über die vom 
Aussterben bedrohten Biber
und veröffentlichte 1931 
sein erstes Buch als Grey Owl 
 The Men of the Last Frontier,




Dieses, wie auch seine weiteren  Bücher
wurden  zu vielfach übersetzten Bestsellern, 




In den folgenden Jahren kämpfte er
 mit seinen Büchern vehement für
die Erhaltung des Bibers und weitete
sein Engagement als Naturschützer
immer mehr  aus. 




 Daneben feilte er aber auch 
an seiner fiktiven Biographie
was sich später verhängnisvoll
 auswirken sollte.




Er gab sich als Sohn des schottischen 
Scouts George MacNeil aus, der
in den  Indianerkriegen 
 um 1870, Katherine Cochise
 vom Stamm der Jicarilla 
Apachen geheiratet habe.




Erste Zweifel an dieser Geschichte
 begannen kurz nach seinem Tod zu
kursieren und als sie 
sich als wahr erwiesen, 
waren die Folgen verheerend. 

Obwohl sein Engagement für 
Natur und Umweltschutz 
unbestritten waren,
nahmen die Verlage aufgrund
 dieser Enthüllung 
seine  Bücher  aus dem 
Programm, die Spenden
für seine Naturschutzprojekte 
gingen dramatisch
 zurück.
Zudem wurde Belaneys wirklicher 
Lebenswandel bekannt, der  auch
 sonst nicht über alle Zweifel erhaben war. 
Nebst seiner Alkoholsucht hatte er 
verwirrende Beziehungen zu mindestens 
fünf Frauen und war offenbar auch Bigamist.

Grey Owl geriet in  Verruf und 
teilweise in Vergessenheit bis  1972
die Canadian Broadcasting Corporation
ihn mit einem Dokumentarfilm
über sein Leben und Wirken wieder
bekannt machte.
Der Film rehabilitierte ihn teilweise
und hob seine Verdienste für den
Umweltschutz hervor.




1999 würdigte ihn Richard Attenborough 
mit einem Film mit  
Pierce Brosnan als Grey Owl.