Sonntag, 1. Januar 2017

Ferdy Kübler - Der Adler von Adliswil




Am 30. Dezember ist Ferdy National, 
nicht nur wegen seiner
markanten Nase auch
der “Adler von Adliswil"genannt,
einer der besten
Radrennfahrer der Schweiz im 
Alter von 97. Jahren verstorben.




Für “Vom Tellerwäscher 
zum Millionär” Karrieren
ist die Schweiz ein hartes 
Pflaster. Dass Ferdy Kübler 
es vom mausarmen Bauernbub
zum “ Schweizer Sportler
 des Jahrhunderts” brachte,
 verdankte er vor allem Tugenden, die
(zumindest damals) als typisch 
schweizerisch gelten.
Fleiss, Sparsamkeit, Ausdauer
 und eiserne Willenskraft.




Als “Wegglibub” (Brotausträger )
 absolvierte Kübler seine 
ersten Trainingsversuche,
auf dem Rücken 30 Kilo Brot.

1937 fand er eine Stelle in der Stadt Zürich.

 Jeden Morgen fuhr er auf einem
Damenvelo von Marthalen 
nach Zürich und
 abends zurück: zweimal 
42 Kilometer, sechsmal wöchentlich.

Sein erstes, richtiges Velo
wurde ihm nach 
drei Tagen gestohlen.
Er gab nicht auf.
Das nächste Velo stotterte
 er  über Monate ab.




Er begann seine Laufbahn 
als Berufsrennfahrer  
1940 und 1942 gewann
 er  erstmals die
 Tour de Suisse 
Der Zweite Weltkrieg 
unterbrach die Karriere.

1950 siegte er als  erster Schweizer 
an der Tour de France.
 Ohne falsche Bescheidenheit 
meinte er damals:




"Wenn einer Bartali und
 Coppi schlagen kann, 
dann ist es der
 Ferdy Kübler aus Adliswil". 




Es waren andere Zeiten, damals.
Die Rennstrecken führte oft noch über 
Schotterstrassen und Kopfsteinpflaster.



Reparaturen hatte der
Fahrer selbst auszuführen.






Es gab keine Helmpflicht.
1946 verunfallte Kübler schwer.
Seine Karriere schien beendet.
Er gab nicht auf.





Kübler profitierte von der Rivalität 
mit Hugo Koblet,
dem “Pédaleur de Charme”, 
dem anderen, ganz grossen
Velorennfahrer jener Jahre.

Koblet, der Strahlemann, dem die Erfolge 
mit Leichtigkeit zuzufliegen schienen
und Kübler, der “Chrampfer”.

Die Rivalität der Beiden spaltete 
die Schweiz in zwei Lager.




 Die beiden waren zwar wie 
Hund und Katze, aber Kübler 
bezeichnete Koblet immer als
sein “Doping”.
 Koblet trieb "Le fou pédalant"
zu immer neuen
Höchstleistungen an.


1951 feierte Kübler
den Strassen-WM-Titel.
Dreimal gewann  er die
Tour de Suisse (1942, 1948, 1951),
zweimal die
Tour de Romandie (1948, 1951).
In seiner Karriere eroberte
er auch fünf Etappensiege
an der Tour de France
und fuhr bei der
Classique Lüttich-Bastogne-Lüttich
 zweimal
als Sieger ins Ziel (1951, 1952).




Buenos Aires verlieh dem
Adliswiler die Ehrenbürgerschaft,
Adliswil, wollte bis zum
 heutigen Tag, nichts überstürzen.
Immerhin gabs dann doch noch
 einen Ferdy Kübler Weg.

1957 beendete Kübler seine Radsportkarriere
und verdiente sich , im wahrsten Sinne
des Wortes, eine "goldene Nase".
Die damalige Schweizerische
 National Versicherung
warb mit dem Slogan
"Für die mit der guten Nase"
und Küblers Bild.
Er wurde PR Träger für
die Schweizerische Kreditanstalt,
Bio Strath und Mercedes.



Der Comic von Res Zinniker 
entstand 2011 für
einer Ausstellung in der
 "Kunstkabine"bei
der offenen Rennbahn
 Oerlikon.
Der Comic ist inspiriert
 durch einen Text von
 Hanspeter Born aus dem Buch
"Ferdy Kübler" vom AS-Verlag
und illustriert eine
der vielen Legenden
um Ferdy Kübler.









Eine andere Episode,
aus dem wahren Leben gegriffen,
schildert Marc Locatelli.




“Auf dem Rückweg von meiner ersten
 grossen Passfahrt, traf ich unseren
Schweizer Velo Nationalhelden Ferdy Kübler.
 Auf unserer gemeinsamen Fahrt lernte
 ich von Ferdy viel über Training, Technik,
Taktik und der Schwierigkeit ein Star zu sein”.