Sonntag, 30. April 2017

EXPO 1964





War die Landesausstellung 
von 1939, die "Landi", 
(6. Mai – 29. Oktober 1939) noch  ganz 
vom Geist der  Landesverteidigung  
gegen Hitlerdeutschland geprägt,
 wollte man 25 Jahre 
später die "moderne, weltoffene
 Schweiz" präsentieren.




Dazwischen lagen die Schrecken des 
Zweite Weltkriegs,
der immer noch anhaltende 
Kalte Krieg und ein beispielloser
wirtschaftlicher Aufschwung.




Die ersten Autobahnkilometer waren gebaut.



Man konnte sich ein Auto 
leisten und Wunderdinge
wie TV, Plattenspieler und Eiskasten
hielten in den Wohnungen Einzug.
Selbst im sozialen Wohnungsbau
gehörten Zentralheizung und
 Badezimmer zum Standard.

Und die Beatmusik eroberte die Welt.




In diesem Umfeld öffnete
die EXPO in Lausanne 
vom 30. April bis 25. Oktober 1964
ihre Tore. 
Vorangegangen waren
lange und zermürbende
 Auseinandersetzungen zwischen
"Traditionalisten" und
Anhängern der "Moderne".
Man war krampfhaft 
bemüht, die Vision einer
“modernen Schweiz” zu vermitteln.




Das zeigten schon die von Hans Falk 
entworfenen "abstrakten" Plakate.




Der 101 Meter hohe Spiralturm,




Jean Tinguely präsentierte
seine Wundermaschine
"Heureka", die, sinn- und zweckfrei
sich bewegend, zu allerhand
kritischen Kommentaren über
den technischen Fortschritt
Anlass gab.




Rolf Liebermann komponierte eine
  Symphonie "Les Echanges"  die
von 156 Büromaschinen, gespielt wurde.
(In der Mitte ist die spätere Fernsehansagerin
Dorothea Furrer zu erkennen.)




Jacques Piccard aus der
 berühmten Piccardfamilie,
baute ein  Unterseeboot "Mésoscaphe" .
Allerdings war im trüben
 Genfersee kaum etwas zu sehen.




Futuristisch wirkende 
Fortbewegungsmittel 
wie der  "Monorail"
 begeisterte die  Besucherströme.



Die Schweizer Armee 
präsentierte sich im Igel-Pavillon.
Ein eindrücklicher Film zeigte 
“eusi Armee” mit ihren
 damals über 600 000 Mann
Ha, da sollte es dem "Russen" 
nur einmal einfallen!!!





Eine der Hauptattraktionen war das
 "Circarama" der SBB.
 Eine 360 Grad Rundum Kino-
Technik aus dem Hause Disney,
die die Schweiz als Land der Bahnen,
der Traditionen und des Tourismus
zeigte.




 Der Riese Gulliver war der Versuch einer
demographischen Momentaufnahme.
Ein  IBM Computer
wertete dann die Zuschauerfragebögen aus,
die ein Stimmungsbild 
der Schweizer Bevölkerung 
liefern sollte.
550 000 füllten
getreulich den Fragebogen aus.
Auf behördlichen Druck wurden 
die Lochkarten dann aber
unter Verschluss behalten und
schlussendlich  eingestampft.
(Was man aber erst sehr viel später
erfuhr)

Es ging ganz und gar futuristisch zu, ...




... und der Nestlékindergarten
glich gar einer
Weltraumstation.



Man reiste mit der Schule und mit der Familie
an die Expo, mit den Pfadfindern ...




... ( die mit einem
Totemwald vertreten waren) und so kamen 
dann so um die 10 bis 12
 Millionen Besucher zustande.
Offiziell wurde 
die Ausstellung
als Erfolg verkauft.
Die Popularität der "Landi" vermochte
 die EXPO nie zu erreichen und manch
Einer machte sich mit
gemischten Gefühlen
 auf den Heimweg.