Samstag, 29. September 2012

Graf Yoster/ Lukas Ammann wird 100



Natürlich nicht die Fernsehserie, die in 
den späten Sechzigern grosse Beliebtheit erlangte, 
sondern der Hauptdarsteller,
Lukas Ammann, darf am 29.09. 2012 
seinen hundertsten Geburtstag feiern.

Graf Yoster war sicherlich die Rolle seines 
Lebens, zumindest, was
den Bekanntheitsgrad ausmachte.
Der   in Basel geborene Schauspieler
war dem Fernsehpublikum kein Unbekannter mehr.
 Er hatte sich schon

1961 in der Serie "Gestatten, mein Name ist Cox"
oder 1963  in "Die zwölf Geschworenen"
 von Reginald Rose einen Namen gemacht.
Graf Yoster wurde allerdings so etwas
wie sein Markenzeichen..
Nun ja, ein ganz grosser Fan war ich nie,
wenngleich ich sowohl Lukas Amman als Graf Yoster 
und seinen Diener Johann, gespielt von Wolfgang Völz
durchaus ein Kränzchen winden muss.





Die Serie war mir etwas zu bieder,
auch wenn mit dem Grafen, einem Krimischriftsteller,
der  selber  Fälle„besseren Kreisen“ löst,
die grosse Welt angesprochen war, 




 Später gings dann um immer mehr um skurrile 
Superverbrechen, Geheimbünde
 und  Gangsterorganisationen,wilde
Abenteuer, die, gewollt oder
ungewollt  alle ein
 wenig an den Haaren herbeigezogen.schienen.
Offenbar orientierten sich die Drehbuchschreiber 
allzu sehr an  die englische Serie "Mit Schirm, 
Charme und Melone" ohne allerdings deren
 deren britische  Ironie einbringen zu können.

Trotz Schloss und Rolls Royce und  internationaler Schauplätze
blieb für mich die Serie  irgendwie "teutonisch"
Vielleicht war ich aber auch
schlicht schon
zu alt für eine Vorabendserie???
Dem Publikum gefiels jedenfalls. 10 Jahre bzw. 78 Folgen lang.
Nach etlichen schwarz-weiss Staffeln wurde
 sogar in Farbe gedreht und
der Spruch:
"Wohin, Herr Graf?» wurde , wie die Antwort 
des Grafen am Ende einer jeden Folge: «Nach Hause, Johann." 
"Kult", obwohl es das damals noch gar nicht gab.

14 Tage dauerten jeweils die 
Dreharbeiten einer Folge, wofür 
Ammann und Völz erst je 7000, später 
8000 DM erhielten, weil sie drohten, 
ihren Vertrag nicht zu verlängern.





Lukas Amman spielte bereits in den
 frühen 40er Jahren  in Filmen mit,
etwa dem vielfach unterschätzten
"Menschen, die vorüberzehen",
 auf dem Standbild mit abgewandtem Gesicht.






Auch durch Kurt Früh's "Dällebach Kari" oder dem
 Film "Klassezämmekunft" war er zumindest
dem Schweizer Filmpublikum auch ausserhalb
der Graf Yoster Rolle bekannt.





Ammann spielte in der ersten deutschen
 Farbfernsehserie "Adrian der Tulpendieb"
und hatte mehrere Gastauftritte in 
 Serien wie Das Kriminalmuseum, 
Die fünfte Kolonne, Der Forellenhof oder Der Kommissar.



.

Später erlangte er noch einmal grosse
Popularität in der Serie "Die Fallers"


1998 spielte er in Dani Levys Kinofilm "Meschugge"
2005 spielte der damals 92-Jährige die Titelrolle
 in Micha Lewinskys Film Herr Goldstein,