Sonntag, 20. Juli 2014

DDT - Gesarol und Neocid



Paul Hermann Müller
 ( 12. Januar 1899  - 12. Oktober 1965 ) 
stammte aus Olten und arbeitete als 
Chemiker bei der Basler Firma
 Geigy, wo er  im Herbst 1939 
als erster  die insektenvernichtende  Wirkung 
des DDT  (Dichlordiphenyltrichlorethan) erkannte.




Wegen seiner starken Wirksamkeit 
gegen Insekten aller Art, der 
geringen Toxizität für Säugetiere 
und wegen des einfachen 
Herstellungsverfahrens wurde das DDT
zu einer Art "Wundermittel"
im Kampf gegen alle durch Insekten 
übertragenen Krankheiten.
Allen voran die Malaria..

1948 erhielt Müller „für die Entdeckung 
der starken Wirkung von 
DDT als Kontaktgift gegen mehrere 
Arthropoden (Gliederfüßer)“
 den Nobelpreis für Medizin. 




Weltweit begann ein Feldzug gegen
alles, was da kreucht und fleucht.




DDT fand Verwendung gegen Läuse.

DDT  war  jahrzehntelang das
 weltweit meistverwendete Insektizid.
Durch den massiven Einsatz von DDT
als Kontakt- und Frassgift  konnten in tropischen
 Ländern viele Krankheiten, die durch
Stechmücken, Fliegen und Läuse übertragen wurden,
 wirksam bekämpft werden.
 Malaria, Fleckfieber,
 Typhus und Cholera gingen  stark zurück. 


 


Ebenso fand es bald Verwendung gegen
  gegen Pflanzenschädlinge aller Art.




In der Landwirtschaft…




… ebenso wie im Obst- und Weinbau.






Der Schweizer Tausendsassa Globi  machte es vor…




…und fast alle folgten seinem Beispiel.
Bauern, Hausfrauen und Hobbygärtner 
verteidigten Feld,  Haus und Garten.




Fliegen, Mücken, Schnaken und was es sonst noch
alles an  kriechendem und fliegendem
Ungeziefer gab, wurde erbarmungslos zu Leibe gerückt.




Da wurde nicht gekleckert,
sondern mit grobem Geschütz
aufgefahren.




Da konnte das "tapfere Schneiderlein"
mit seinen "Sieben auf einen Streich"
nicht mehr mithalten.

Was lange Zeit als Segen für die
Menschheit betrachtet wurde,
zeigte plötzlich auch Schattenseiten.




Im Jahre 1962 machte die
amerikanische Biologin Rachel Carson
mit ihrem  Buch "Silent Spring "
auf  die Probleme und Risiken des Einsatzes
von DDT  aufmerksam.
Das Gift verteilte sich über die Nahrungskette weltweit.
Aufgrund der Fettlöslichkeit reicherte sich DDT zunächst
im Fettgewebe von Fischen und Vögeln und schliesslich
 auch von Menschen an. Schließlich war DDT
selbst in der Muttermilch europäischer Frauen nachweisbar,
was ab den 70er Jahren ein schrittweise
 weltweit zu Verboten führte.