Der grosse gesellschaftliche
Umbruch in der zweiten Hälfte
des letzten Jahrhunderts, wird meines
Erachtens etwas einseitig,
ja fälschlicherweise
auf das Jahr 1968 festgemacht.
Die Mythen um 1968 und
das Schlagwort 68er Bewegung
lassen gerne vergessen, dass diesem
Umbruch eine lange
Reihe vorbereitender
Ereignissen vorausging.
Politisch mag das Jahr 68
der Markierungspunkt
sein, in dem diese
Ereignisse kulminierten.
Aber die 60er Jahre brachten
vorher schon kulturell
und künstlerisch enorm viel Neues
und neben der politischen
Protestbewegung
gab es eine lange Reihe alternativer
Lebensstile - und entwürfe,
die zu Unrecht etwas in
Vergessenheit geraten sind.
Die sechziger Jahre begannen nach
meinem Empfinden eigentlich 1963
mit dem Durchbruch der Beatles und der
Ermordung Präsident Kennedys.
1964 war der Wendepunkt.
Ein neues Lebensgefühl
hielt Einzug,
das sich von dem der 50er Jahre
völlig unterschied und die Erstarrung
des Kalten Krieges
erstmals aufbrach.
Die Pille brachte eine vorher nie
gekannte, sexuelle Freiheit.
Nicht mehr die
USA sondern England
gab dabei den Ton an.
Der Stellenwert der (Beat) Musik
kann dabei nicht hoch genug
eingeschätzt werden.
Die Beatlesfrisur mit den
(zuerst zaghaft) länger
werdenden Haare bei
männlichen Jugendlichen
und eine androgyne Frauenmode
waren umstrittener
Ausdruck dieses Bruchs.
Die Eskalation des Vietnamkrieges
1965 führte zu ersten Protestwellen.
Ebenso die aufflammenden Rassenunruhen
in den USA.
("I can't get no ) Satisfaction
Darüber, inwieweit
bewusstseinserweiternde Drogen
an diesem neuen Weltbild
mitbeteiligt waren, lässt
John Lennon bezeichnete
das Album “Rubber Soul”
als „pot album“ (pot = Cannabis)
das darauf folgende “ Revolver”
als „acid album“,
Ich werde in einigen folgenden Posts
versuchen, auf einige
in Vergessenheit geratene
Trends, Bewegungen
und Entwicklungen
hin zu weisen.
Nicht zuletzt auf die Hippies,
die das Jahr 1967
(Psychedelic Revolution )
prägten.