Montag, 16. April 2018

Western 1968




1968 wurde das Western Genre fast total
 vom italienischen Spaghettiwestern
dominiert.
Nebst einer Flut von Dutzendware, die die 
Kinos überschwemmte, setzten 
 Sergio Leones Meisterwerk
“C’era una volta il West”...



... und  Sergio Corbucci’s
“Il Grande Silenzio”,
dem ersten "Schneewestern",
( der damals in Basel wegen seines
grausamen Endes
verboten wurde)
und dem Revolutionswestern
“ Il Mercenario”  neue Massstäbe.




Hollywoos  versuchte, irgendeine Antwort zu 
finden, die sie der italienischen 
Attacke auf den amerikanischen
Nationalmythos entgegen setzen könnten,
 allerdings mit durchzogenem Erfolg. 
Was nicht zuletzt daran lag,
dass die grossen US Westernhelden fast
 allesamt in die Jahre gekommen waren
Glenn Ford, Dean Martin, Robert Mitchum,
 Gregory Peck hatten alle um 
die fünfzig Jahre auf dem Buckel,
James Stewart ging auf die sechzig zu.
John Wayne spielte 1968 Feuerwehrmann
(Hellfighters) und war in seinem umstrittenen
Vietnamfilm mit den "Green Berets" unterwegs.




"Firecreek" war ein lahmes 
Altmännerdrama, das 
uninspiriert italienische
 Einflüsse zu übernehmen suchte.

schienen ausgereizt,
der Glaube an die vom amerikanischen 
den den "Code of the West"
schien irgendwie abhanden 
gekommen zu sein.

Man suchte neue Wege,
imitierte mehr
oder weniger schamlos
die italienische Konkurrenz
oder setzte auf Aussenseiterthemen.




Auch "Bandolero"
und ...



"5 Card Stud"
 vermochten, trotz, oder eben wegen 
Starbesetzung nicht zu überzeugen.




“Villa Rides ” war ein lust- 
und talentlos heruntergespulter 
Revolutionswestern aus Mexiko,
 mit einem fehlbesetzten
 Yul Brynner und
einem eben schon zu
 angegrauten Robert Mitchum.




Eine positive Ausnahme war
 “The Scalphunters”
 mit Burt Lancaster und Ossie Davis
Lancaster war zwar 
auch schon über 50, aber 
Sidney Pollacks Film spielte
 in einer Westernnische,
in der das nicht unbedingt
 eine Rolle spielte.
 Ein ernstes Thema,
( Sklaverei und Rassenkonflikte)
 komödiantisch aufbereitet. 
Ossie Davis spielt den gebildeten 
Sklaven, der dem thumben Trapper
 Lancaster gegen dessen 
Felle als Bezahlung überlassen wird. 
Mit von der Partie Telly Savalas und
eine grossartige Shelley Winters.




Herausragend ist in 
meiner Erinnerung
"The Stalking Moon"
(nach dem Roman von Theodore V. Olsen)
geblieben, der sich des Themas der
"weissen Indianer" annahm.
Ein zu Unrecht weitgehend
unbekannt gebliebener Film,
der durch überzeugende schauspielerische
Leistungen, prächtige Landschaftsbilder
 und eine intensiv dichte Story 
überzeugt.
.



"Shalako" mit Sean Connery und
Brigitte Bardot in den Hauptrollen,
( nach einem Roman von Louis L'Amour)
war eine englische Produktion um 
eine Jagdgesellschaft im Apachengebiet.
Connery brachte zwar etwas jüngeres 
Blut auf die Leinwand, aber irgendwie
war es auch kein "richtiger"
Western.




Dann wäre noch Clint Eastwoods
 Debüt nach der Rückkehr in
die USA zu nennen. "Hang 'Em high",
Ein durchaus beachtenswerter
Filmtag auf den
anspielt.


Im selben Jahr brachte Eastwood noch
den Grosstadtwestern
 "Coogans Bluff" auf die Leinwand.