Sonntag, 12. April 2020

Murmeln - Glugger





Im Frühling sieht man sie wieder,
längst nicht mehr so oft, wie in meiner 
Kindheit, aber es gibt sie noch.
Die "Glugger" (Murmeln)




Murmeln gehören zu den
 ältesten Spielen der Menschheit. 
und sind seit  babylonischer, 
römischer und germanischer Zeit belegt.
Der Name soll auf das ursprüngliche
 Herstellungsmaterial Marmor zurückgehen.
Vielfach bestanden sie aber auch aus Ton.




Murmeln sind unter 
vielfältigsten Namen bekannt
 Märmu, Marmeli,Marbeln, Marmeln,
 Glaschugeli, aber auch 
Bucker,  Chlückerli,Chlüre, Datzer,
  Duxer, Glaser, Heuer, 
Illern, Klicker oder
 Knicker und  Schusser, 
In Basel heissen sie “Glugger.





Frühe Murmeln waren aus Ton,
oder aus Kalkstein, der zu 
Würfeln gehauen, dann in der 
Marbelmühle 
zu Kugeln geschliffen wurden.




Mit der Erfindung der "Märbel-Schere" 
durch die Gebrüder Greiner im Jahr 1846
wurde in  Thüringen mit der Produktion 
von Glaskugeln begonnen .




Bis zum  Ersten Weltkrieg
 belieferte man ganz Europa und 
 die Vereinigten Staaten mit Glasmurmeln. 
Dann begann man in den 
USA mit der maschinellen 
Herstellung und verdrängte die
deutsche Produktion.

In den 1950er Jahren eroberten  dann die 
Japaner mit ihren "Katzenaugen"  den Markt. 
.



In einem  “Gluggersagg” trug man 
seine Schätze mit sich herum.
“Glugger” aus Ton  waren am wenigsten wert.
Katzenaugen  aus Glas und solche
 mit grösserem Umfang,
 “Borbele” galten mehr und 
 “Stahli” waren die wertvollsten. 
Diese stammten aus Kugellagern 





Die  Regeln durften verändert werden
 und wurden vor dem Spiel abgemacht.
(botte Löchlistrom, Kipfle, letscht)




Gespielt wurde überall, wo sich auf einer 
 ebenen Fläche  ein Loch graben liess. 
In Basels waren die Dolendeckel 
 beliebt, da sich ihre mittlere 
Vertiefung wunderbar als Zielloch eignete.




Dann wäre noch
die "Gluggeerbahn"
zu erwähnen,
die von einfachsten 
Anfängen...




... sich bis zur
futuristischen 
Achterbahn entwickelt hat.