1888 schaffte Brasilien als letztes Land
der westlichen Welt die Sklaverei ab.
Zumindest offziell war der transatlantische
Sklavenhandel damit beendet.
Noch immer wurde aber Afrika von
Raubzügen arabischer Menschenhändler
heimgesucht, die teilweise
auf Unterstützung einheimischer
Stammesfürsten zählen konnten.
Seit Jahrhunderten waren es arabische
Sklavenjäger, die ganze
Landstriche entvölkerten.
Seit Jahrhunderten waren es arabische
Sklavenjäger, die ganze
Landstriche entvölkerten.
Einer der bekanntesten Sklavenhändler
war Tippu-Tip, der bei seinen Raubzügen
bis in das zentralafrikanische
Kongobecken vordrang.
war Tippu-Tip, der bei seinen Raubzügen
bis in das zentralafrikanische
Kongobecken vordrang.
Entwürfe Carl Lindeberg ?
Dies war die Ausgangslage, auf Grund
derer Karl May zu Beginn des Jahres
1889 unter dem Arbeitstitel
”Abu el Mot”, mit der Niederschrift
seines Romans
Deckelbild Hellmuth Eichrodt
Der Text wurde erstmals von Oktober 1889
bis September 1890 in Fortsetzungen
in der Zeitschrift "Der Gute Kamerad"
veröffentlicht.
"Die Sklavenkarawane" war also als
Jugendbuch gedacht.
In seinen Mahdiromanen vertiefte
May die Thematik des Sklavenhandels
einige Jahre später noch einmal.
"Die Sklavenkarawane" war also als
Jugendbuch gedacht.
In seinen Mahdiromanen vertiefte
May die Thematik des Sklavenhandels
einige Jahre später noch einmal.
May nahm für seinen
Dr. Emil Schwarz eine realexistierende
Person zum Vorbild und verwendete
sogar deren Initialen.
Der 1840 in Schlesien geborene
Dr. Eduard Schnitzer,
besser bekannt als Emin Pascha
(28. März 1840 - 23. Oktober 1892)
war eine mythenumwobene Gestalt, Arzt,
Gelehrter, Philantrop und Afrikaforscher.
Im Dienst der Vizekönige
von Ägypten wurde
Schnitzer, zum Emin Pascha ernannt,
und stieg zum Gouverneur der
südsudanesischen Region Äquatoria auf.
1885 wurde sein Vorgesetzter in Khartum, Charles
George Gordon, von Anhängern des Mahdi getötet.
Während er in Deutschland zeitweilig
zum Volkshelden emporstilisiert wurde,
(es gab sogar ein Zinnfigurenset)
(es gab sogar ein Zinnfigurenset)
führte Schnitzer eine Zeit lang sein
eigenes Reich im Herzen Afrikas.
Eine Expedition unter
Henry Morton Stanley
machte sich auf,---
machte sich auf,---
... den verschollenen geglaubten Deutschen zu retten.
Im April 1888 traf man Schnitzer
aber wohlbehalten an.
Emin Pascha verstand sich als friedlicher
Eroberer und Kulturbringer
und bekämpfte als solcher
auch den Sklavenhandel.
1892 wurde Emin Pascha
in Kinena,(Kongo) von
arabischen Sklavenhändlern ermordet .
Die auffällige Brille des
stark kurzsichtigen
Schnitzer hatte ihm
den respektvollen
Beinamen “Abu arba”,
Vater der Vier”, eingebracht.
Im Fall seines Helden Dr. Emil Schwarz,
übernahm May die Brille und
ergänzte den Beinamen zu
Abu ’l arba ijun,”Vater der vier Augen”.
Die Verknüpfungen und Bezüge zwischen
Karl May’s Geschichte und
Emin Pascha finden sich
im Artikel von Johannes Zeilinger:
»Ich, ein einzelner Mensch gegen ein
Land voll von Blut, Mord und Verbrechen«