Montag, 6. Dezember 2010

Knecht Ruprecht, Schmutzli & Co



Von drauss' vom Wald komm ich her; ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr! All überall auf den Tannenspitzen sah ich goldene Lichtlein sitzen; aus Theodor Storms Gedicht "Knecht Ruprecht" 1862



In der Schweiz heisst er “Schmutzli”, der bärtige, vermummte Begleiter des heiligen Nikolaus, Der Schmutzli trägt eine schwarzen Kutte und sein Gesicht ist oft grimmig geschwärzt. Er trägt einen Sack gefüllt mit Aepfeln, Nüssen , Lebkuchen und Mandarinen aus dem der "Santiglaus" dann die Kinder beschenkt, aber auch die Rute für die unfolgsamen Kinder. Dies macht aus ihm vielerorts die Personifikation des Kinderschrecks.



Andernorts kennt man ihn als Beelzebub, Pelzebock, Ruppknecht, Knecht Nikolas, Nickel, Pelznickel, als Hans Muff im Rheinland, Hans Trapp im Elsass.


Sein raues und schmutziges Aussehen weist darauf hin, dass er wohl zu der Kategorie der "Wilden Männer" gehört.

wilderMann



Im alpenländischen Brauchtum von Altbayern, Österreich und Südtirol bis nach Ungarn, Tschechien, Norditalien und Kroatien kennt man ihn in der Figur des Krampus, Bartls oder auch Klaubauf.


Der Schmutzli war ursprünglich die Verkörperung des Dunklen. Jacob Grimm leitet den Namen Ruprecht zwar vom althochdeutschen hruodperaht "Ruhmglänzender" ab und und rückt ihn damit in die Nähe des germanischen Gottes Wotan.




Die Herleitung aus rûhperht "rauhe Percht" stellt Bezüge zu Frau Percht her, und lässt ihn als Knecht der Frau Holle erscheinen.



Filzmooser Perchten

Die Nikolausrute diente, ähnlich wie die "Barbararute" ursprunglich nicht der Bestrafung der bösen Kinder, vielmehr hängt sie mit dem Brauch des "Lebenweckens", zusammen. Ein Sippenmitglied in der Gestalt eines Naturgeistes übertrug mit den symbolischen Schlägen neue Lebenskraft auf die Menschen. Häufig gebrauchte man für den "Segenszweig"Zweige vom Buchs oder vom Wacholder, die als Immergrüne über das Todesprinzip des Winters siegen und daher beide auch "Lebensbaum" heissen.

www.natura-naturans.

Früher ritt während der Winterstürme der Windgott Odin über den Wolken dahin. Dort wo der Speichel seines achtbeiniges Pferdes Sleipnier auf die Erde tropfte, wuchs neun Monate später wird der Fliegenpilz , dessen Genuss geistersichtig macht.




Der Fliegenpilz bis heute ein Glückssymbol der Weihnachtszeit und beliebter Christbaumschmuck. Manche meinen, dass die Kleider des Weihnachtsmanns deshalb dieselben Farben tragen.



Während bei uns Santiglaus und Schmutzli mit einem Esel unterwegs
sind, so fliegt Santa Claus andernorts mit einem von Rentieren gezogenen Schlitten
durch die Lüfte.



Wie es heisst, sollen Rentiere leidenschaftlich gerne Fliegenpilz fressen. Die Wirkung des im Fliegenpilz enthaltenen Muscimols
ist wohl die selbe, wie beim Menschen: Die Rentiere "halluzinieren" und “fliegen”.
Die Wahrheit über Rudolph, the Red-Nosed Reindeer?