Sonntag, 15. September 2013

Cattle towns





Romane, Film und Fernsehen mehrten den legendären Ruf
der Cattle Towns um ein Vielfaches.
Abilene,
Dodge City,...



... Topeka,
Wichita...




Die berühmt - berüchtigten Rinderstädte 
 waren die Schnittstelle, wo die archaische, 
halbnomadisierende Lebensweise
der Cowboys mit der modernen Welt der hochindustrialisierten
 Fleischverarbeitung zusammentraf.





Wilde, ungezähmte Städte,
wo legendäre Gesetzeshüter
 für Ruhe und Ordnung sorgten.
Originalphotographie der 'Dodge City Peace Commission'
 im Juni 1883. Vorn, von links nach rechts:
 Chas. E. Bassett, Wyatt S. Earp, Frank McLain,
 und Neil Brown. 
In der hinteren Reihe die Herren
 W. H. Harris, Luke Short, W. B. Bat Masterson,
 und W. F. Petillon.





So etwa Wyatt Earp... 




... dem ungezählte Filme ein Denkmal setzten
und dem Mitte des vorigen Jahrhunderts 
gar eine eigene TV Serie gewidmet wurde.




 ... Bat Masterson, dargestellt von Gene Barry,
auch er Held einer langen TV Serie und etlicher Filme.




Und Marshal Matt Dillon amtete gar
von 1955 -1975,  635 Folgen lang, in Dodge City.
Und weils so schön war drehte er zwischen 1987 und
1994 gleich noch fünf Spielfilme in derselben Rolle.

Dies ist die oft romatisierte, immer und immer wieder erzählte
Seite der Geschichte.
Im Film  "Cowboy" wird zwar der
weitere Weg der Rinder, bis zu den 
Schlachthöfen in Chicago
noch angedeutet, meist endet aber die Geschichte
 in Film und Roman eben damit, dass die
Tiere auf die Eisenbahn verladen werden.

Chicago war der Knotenpunkt für den Fleischhandel, 
denn dort trafen die Zuglinien aus dem Westen mit denen der Ostküste 
 zusammen. Zwischen 1850 und 1900 hatte sich die
 amerikanische Bevölkerung nahezu verdreifacht.
Die Schlachthöfe von Chicago deckten die Versorgungslücke
von Fleisch ab.





Mehr als 80 Prozent des amerikanischen Fleisches
wurden um 1900 in den Union Stockyards produziert
 und verpackt. In den Schlachthöfen von Chicago,
Ende des 19. Jahrhunderts schlug die Geburtstunde der modernen
 Fliessbandfertigung.  25.000 Arbeiter töteten am laufenden
Band Schweine und Rinder.





Nach der Erfindung des  Kühlwagens 1878,
musste das Fleisch auch nicht mehr
 gepökelt oder gesalzen werden, sondern erreicht den
 Kunden fast schlachtfrisch.
Nebenbetriebe verarbeiten die Schlachtabfälle zu
Leder, Seife, Dünger, Kleber,
Gelatine, Schuhpolitur, Knöpfe,
Parfum, Elfenbeinimitat und Violinsaiten






Es war eine gewaltige Tötungsmaschinerie.
Arbeitsbedingungen und hygienische Zustände waren
zum Teil katastrophal.
1906 machte der Journalist Upton Sinclair mit
seinem Buch "Der Dschungel" auf die Missstände aufmerksam.
Ausbeutung , Lohnsklaverei und unglaubliche, skandalöse
hygienische Zustände, die jeder 
Beschreibung spotteten. Das Buch wurde  ein Welterfolg und
rief einen Skandal hervor.
Der Absatz amerikanischer Fleischkonserven 
brach schlagartig ein, als die kriminellen 
Zuständen in den Schlachthöfen bekannt wurden