Fragt man herum,
wen wohl der stolze
Fahnenträger auf
dem Turm des Basler
Rathauses darstellt, erntet man
meist nur Achselzucken.
Das von Wilhelm Balmer
1901 erstellte Gemälde
am Turm, zeigt den Basler Fähnrich
Hans Bär, der am 14. September 1515,
also vor genau 500 Jahren,
bei der Schlacht von Marignano
sein Leben verlor.
„Hans Baer der rettet Basels Fahn' und fiel
als Held in Marignan 14. Sept. 1515“
Dem Basler Fähnrich riss eine
Kanonenkugel beide Beine weg.
Er rutschte auf dem Bauche zurück
und reichte sterbend das
Panner seiner Stadt den Freunden.
Ferdinand Hodler / Rückzug der Eidgenossen von
Marignano 1899/1900
Während das ausgehende 19.
und das frühe 20. Jahrhundert
dazu neigten. solche
setzte nach der heroischen
Geschichtstrunkenheit der
geistigen Landesverteidigung,
in den 1960er Jahren eine Gegenbewegung ein.
Peter Bichsel und Max Frisch wurden Propheten
des kritischen Zeitgeistes.
1972 konstatierte Karl
Schmid, die neue Generation nähere sich der
Tuschzeichnung des Geschichtsbildes der
Väter gleichsam mit
einem Radiergummi.
Die Schule machte eifrigst mit,
so weit, dass der kürzlich
den Medien vorgestellte
harmonisierte Lehrplan
21 für die Volksschule kein Fach
"Geschichte" mehr kennt.
Und so wogt heutigentags
der Streit anlässlich der 500 Jahrfeier
um die Deutungshoheit
der Schlacht heftig hin und her.
Mehr über den Basler Fähnrich
und die Entstehung des Bildes
findet sich auf “Altbasel”
Ein anderer Basler, Urs Graf der Aeltere,
Zeichner, Goldschmied
und Reisläufer vermittelte als
Augenzeuge seine Eindrücke
von dem Schlachtfeld.