Dienstag, 23. August 2011

Cigarettenplakate





Einige Plakate der schweizerischen Zigarettenwerbung, wie sie in den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts noch ungeniert an allen Plakatsäulen prangten...




...zum Teil von hochrangigen Grafikern gestaltet, bis der Kreuzzug gegen den Tabak sie verschwinden liess.




Der Tabak kam bereits Anfang des 16. Jahrhunderts nach Europa. Doch erst mit dem 30jährigen Krieg verbreiteten Söldner die (Un)Sitte des Tabakkauens, Schnupfens und Rauchens über den Kontinent. Die ersten Tabakfelder der Schweiz tauchten um 1680 im Raum Basel auf. Kurze Zeit später auch im Tessin. Der Tubagg, badisch: Duwackh , elsässisch ~ Tüwack eroberte das Oberrheingebiet. Dem Tabak wurden anfangs heilbringende Kräfte zugeschrieben ...




... als Sud getrunken, soll er gegen Pest, Gicht, Koliken, Schwerhörigkeit und Zahnschmerzen helfen, Läuse vertreiben und Grind, Brand, Wunden und Geschwüre heilen.





Schnupftabak wurde gar als Mittel gegen die Verlockungen der Sinnlichkeit propagiert. Doch dann schlug die Stimmmung um, Die Päpste Urban VIII und Innozenz X verhängten den Kirchbann über jene, die in der Kirche Tabak schnupften, kauten oder rauchten.Und allerorten wurde zu Hatz gegen den "vermaladeyten Taback" geblasen. Im Kanton Bern soll sogar nach dem Gebot "Du sollst nicht ehebrechen" ein weiteres, biblisch nicht abgesichertes, eingefügt worden sein: "Du sollst nicht rauchen."




Also auch hier: Alles schon mal dagewesen...



...und so werden heute die einstmals schönen Packungen
bis zur Unkenntlichkeit
von warnenden Hinweisen verunziert...




...über deren Sinn und Nutzen man mit Fug und
Recht
noch geteilter Meinung sein darf.