Mittwoch, 24. August 2011

Stumpen




...und im Wartsaal isch gheizt sitzt e Ma
won e Stumpe roukt wo stinkt und list ds Amtsblatt




Mani Matter "Ds Lied vo de Bahnhöf" Mani Matter
zeichnet hier ein Stimmungsbild, das es heute nicht
mehr gibt.
Einerseits, weil überall Rauchverbot herrscht,
Andererseits, weil der
"Stumpen" seine Glanzzeit schon
seit längerer Zeit
hinter sich hat.




Die “Cigarre der Eidgenossen” war lange Zeit der "Stumpen",
der sich in meiner Jugendzeit zwar noch grosser Beliebtheit
erfreute, aber doch schon eher ein Attribut älterer Männer war.





Jedenfalls waren damals die Stammtische allerorten noch
von
blauem Dunst eingenebelt, der meist einer "Rio 6".
einer "Brissago" oder einem Rösslistumpen entstammte.
Ein unverwechselbares Dufterlebnis, das sich
lebenslänglich
unauslöschbar eingeprägt hat.
Einige qualmten dann die
Stummel noch in
der Pfeife zu Ende.




Während des Zweiten Weltkrieges 
war die Schweiz das
einzige Land Europas, das den

 Tabak nicht rationierte und
so stieg die Anbaufläche 
in den Kriegsjahren von
780 Hektaren (1939) auf 
1'450 Hektaren (1946).




Ältere Schweizer, die damals 
Aktivdienst leisteten, verbreiteten
die Legende, dass die Rössli-Stumpen,
...




...genauso wie zwei Päckli
Parisienne carré
exakt in einer 
Patronentasche Platz hatten.




Beliebt waren Stumpen auch unter
 Imkern um die Bienen einzuräuchern.