Wieder einmal in
alten Kisten gewühlt
und alte Schätze
wieder entdeckt.
Diesmal die Romane
von Charles Williams
(13. August 1909 - ca.7. April 1975)
die Anfang der 1960er Jahre
bei Heyne erschienen sind.
Sie halten noch immer,
was die Klappentexte versprechen.
“120000 Dollar waren geboten.
Dafür erwartete man
nur ein paar kleine Gefälligkeiten
von mir: Ich sollte in
ein Haus einbrechen, ohne
die Visitenkarte abzugeben
Einen Kugelregen überstehen,
ohne nass zu werden.
Zweihundert Polizisten für
harmlose Touristen halten.
Und in einer Mörderin den
verhinderten Engel entdecken.
Ich liess mich vor ihren
Karren spannen. Bis mir klar
wurde, daß diese Frau noch
viel gefährlicher war als
das Spiel, das sie trieb.”
Ich habe die Bücher
vor einem halben
Jahrhundert verschlungen.
Die Romane erlebten
... bis dann der Schriftsteller
urplötzlich,
wohl auf Grund seines
Todes durch Selbstmord ,
von der Bildfläche verschwand
und zu unrecht, weitgehend
in Vergessenheit geriet.
Vielfach unterschätzt, reiht man
Williams wohl deshalb nur in die
zweite Garnitur der
amerikanischen Noir-Autoren
der 50er- und 60er-Jahre ein.
spricht allerdings
von ihm als
“one of the most undeservedly
neglected writers of
his generation”.
Williams schrieb
“Zellstoffliteratur”
wie der Google
Uebersetzungsdienst
das Wort “Pulp” übersetzt, für ...
... “Gold Medal” eine Gründung des
Fawcett Verlags, die sich auf
Originaltaschenbücher
spezialisierte und
die Pulphefte der
30er und 40er Jahre
allmählich ablöste.
1951 veröffentlichte er seinen
ersten Kriminalroman 'Hill Girl',
der sich so gut verkaufte,
dass Williams
das Schreiben zu seinem
Hauptberuf machte.
Einige von Williams' besten
Romanen spielen auf hoher See,...
... andere in tristen, amerikanischen
Provinzstädten.
Protagonisten der eher
pessimistischen
Thriller sind meist
Männer, die sich halb
unverschuldet,
halb selbstverschuldet in
immer grösser werdende
Schwierigkeiten manöverieren,
meist durch tatkräftige
Unterstützung einer schönen,
aber skrupellosen Frau.
Daneben schrieb er mit
'Der Diamanten-Bikini'
und 'Mondschein-Whisky',
zwei eher heitere Romane
aus der Perspektive
eines siebenjährigen Jungen.
Einige Romane dienten
als Vorlagen für Filme, so etwa
François Truffants
"Auf Liebe und Tod"
(1982) und Phillip Joyces
"Todesstille" (1988) oder “Hot Spot”
von Dennis Hopper.
In Frankreich , wo etliche
seiner Romane als Filme adaptiert
wurden, soll er heute noch
beliebt und hochgeschätzt sein
in deutscher Sprache ist er nur
noch antiquarisch erhältlich.