Montag, 12. Juni 2017

Katanga -Dark of the Sun"



Martin Scorsese und Quentin Tarantino, 
sind angeblich Fans 
dieses Films.




“Katanga “ auch ”The Mercenaries” 
oder “Dark of the Sun”.
Ein umstrittener britischer
 Abenteuer - Kriegsfilm 
aus dem Jahre 1968 von Jack Cardiff 
derauf dem Roman “Schwarze Sonne” 
(Originaltitel: The Dark of the Sun) 
von Wilbur Smith basiert.




Darsteller waren  
Rod Taylor und Yvette Mimieux, 
( die gerade noch zusammen in
“The Time Machine” zu sehen waren), 




Jim Brown und Peter Carsten.




Der Film spielt während der 
Kriegswirren in Katanga 
Mitte der 1960er Jahre und 
ist meines Wissens
der einzige Spielfilm, der 
damals dieses dunkle Kapitel, 
wenn auch in Form eines 
reisserischen Abenteuers,
fast zeitgleich 
zu thematisieren  versuchte.




1978 widmete sich dann
Andrew V. McLaglen mit 
The Wild Geese” einer
 ähnlichen Thematik.

Mitte der 50er Jahre war 
Afrika für Viele noch ein dunkler,
geheimnisumwitterter Kontinent 
Das realexistierende, 
moderne Afrika trat erst mit
der Kongokrise in das allgemeine 
europäische Bewusstsein.
Der Mord an Lumumba, 
das Attentat auf 
den UNO Generalsekretär 
Dag Hammerskjöld und die
Söldnerkriege um Katanga 
waren die Folge des
 übereilten Rückzugs der
 Kolonialmacht Belgien
 aus Belgisch-Kongo. 
Das rohstoffreiche
Land wurde zum Spielball 
von internationalen  Konzernen
 und der  Supermächte
 des Kalten Krieges und 
stürzte in einen Strudel 
von Gewalt und Anarchie.




Der Söldner Bruce Curry (Rod Taylor)
wird vom kongolesischen Präsidenten Ubi 
angeheuert, angeblich um
die europäischen Bewohner
 einer von Simbarebellen eingekesselten
 Stadt zu retten.




In Wirklichkeitgeht es
jedoch hauptsächlich  darum,
Diamanten, im Wert von  
fünfzig Millionen Dollar
in Sicherheit zu bringen.

 Die Figur von Curry mag wohl von ...




“Mad Mike” Hoare und 
andern Söldnerführern wie...




...  Bob Denard
 und...




...  Jean “Black Jack”Schramme 
beeinflusst sein.

Auch in “ Die Hunde des Krieges” 
(1974) von Frederick Forsyth 
sind tatsächliche
 Geschehnisse im Kongo um
 Jean Schramme in die fiktive 
Handlung montiert.

Die Figur von  Captain Henlein, 
(Peter Carsten) einem ehemaligen Nazi,
dürfte auf den als ...




... “Kongo Müller " bekannten
Siegfried Müller  zurückgehen.

Zwei Jahre zuvor hatte 
der Film “Africa Addio
 heftige Kontroversen hervorgerufen.
Die Brutalität des  (halb) 
dokumentarischen 
Films der u.A. die blutige "Arbeit" der
Söldner zeigte,
wurde damals
 heftig angeprangert.




Der Sympathiebonus
des Zuschauers
für die "Helden"
hielt sich also bereits 
damals in Grenzen,
was Jack Cardiff mit
einer Aufteilung in
"gute" und "böse" Söldner
(und dem schwarzen
Sergeant Ruft dazwischen)
zu umgehen und damit ein
etwas differenzierteres Bild
zu zeichnen versuchte.


    "How much do you get
paid per month for
killing people?
I don't like mercenaries."
 Ed the Journalist

    "I don't like fat hacks
who sit on their
butts in bars waiting
 for trouble to start
so that they can get
 it wrong when they
write about it." - Curry




Ganz vermochte er sich aber
einer "Glorifizierung"
der Söldner  und einer
" Dämonisierung"
ihrer Gegner, nicht
 zu entziehen, was
ihm auch den Vorwurf
 des "Rassismus"
einbrachte.






Cardiff, hochangesehener Kameramann,
fünf Mal für den Oscar nominiert,
wird bezüglich seiner Regiearbeiten
kontroverser beurteilt. 
Er gilt als Vorreiter
der Britischen New Wave,
wird andererseits aber
 auch wegen seines 
"Trashfaktors" gefeiert.

Er war vielleicht der Erste,
der die Kettensäge als Waffe
in einem Film einsetzte.





Der Film selbst  wurde wegen seiner Brutalität 
stark kritisiert und etliche Szenen sollen
geschnitten worden sein.
Cardiff verteidigte sich damit,
dass die Wirklichkeit um
einiges grausamer gewesen sei.




Für einen puren Abenteuerfilm wäre
 allerdings die Darstellung
 etlicher expliziter Gräueltaten
nicht  nötig gewesen.




Als ernstzunehmende
Auseinandersetzung mit
den Wirren des Bürgerkriegs
fehlte dem Film  wiederum
stellenweise, die Ernsthaftigkeit.




Einige Szenen vermochten aber
die beklemmende Situation der
eingekesselten Europäer
hautnah nachvollziehbar zu machen.
So etwa, als der letzte Waggon
des Flüchtlingszugs durch
Granatbeschuss abgekoppelt,
 langsam wieder in die von den Simbas
eroberte Stadt zurückrollt.

Das "Muster" des Films  prägte
jedenfalls manchen
späteren "Soldier of Fortune" Film.

In Deutschland wurde der Film
offenbar schlicht
uminterpretiert.
     Aus dem ehemaligen britischen
 Captain Bruce Curry wurde 
in der deutschen Synchronisation
ein Deutscher namens Willy Krüger
und die Geschichte mit 
einem völlig anderen
 Hintergrund versehen.