Donnerstag, 16. August 2012

Daimon und Schutzengel


 


In seinem Buch “Engel und andere Ausserirdische” weist
Keith Thompson verschiedentlich auf Aehnlichkeiten 
zwischen der Vorstellung
von Aliens und “Engeln” bzw “Dämonen” hin.
Der griechische "daímon" war eine Art  Schutzgeist,
der dem römischen Genius
und dem christlichen Schutzengel nahe steht.



 


Es gab  auch die Vorstellung von zwei
 den Menschen begleitenden Daimones.
Der Eine dem Menschen gut gesinnt, 
 Andere böse, wobei diesem bösen Daimon ...



 


− dem Kakodaimon −
die üblen Taten zugeschrieben wurden.

Der römische "Genius " war
 persönliche Schutzgeist eines Mannes und Ausdruck seiner Persönlichkeit,
seiner Schicksalsbestimmung und  seiner Zeugungskraft.  Der Geburtstag
war auch das Fest des Genius. Er erlosch mit dem Tod seines Schutzbefohlenen.

Ursprünglich waren die Genien Ahnengeister, 
die sich dann zu  persönliche Schutzgeister entwickelten.




Noch im frühen Christentum waren
Schutzengel im Sinne von Daimones  um das
Seelenheil der Menschen bemüht. 
Erst im Mittelalter wurde Dämon negativ konnotiert
und auf die teuflische Bedeutung reduziert.
Im Volks- und Kinderglauben hat sich aber
die Vorstellung
des "Schutzengels" bis heute erhalten.



 . 



C.G. Jung's persönlicher Geistführer "Philemon"

"Philemon war ein Heide und brachte eine 
ägyptisch-hellenistische Stimmung mit 
 Färbung herauf. ... 
Philemon und andere Phantasiegestalten brachten 
mir die entscheidende Erkenntnis, dass es Dinge in 
der Seele gibt, die nicht ich mache, sondern die sich
 selber machen und ihr eigenes Leben haben. 
Philemon stellte eine Kraft dar, die ich nicht war. 
Ich führte Phantasiegespräche mit ihm, und er sprach 
Dinge aus, die ich nicht bewusst gedacht hatte. 
Ich nahm genau wahr, dass er es war, 
der redete und nicht ich. ...

"Erinnerungen, Träume, Gedanken" S. 186f