Mittwoch, 3. Juli 2024

150 Jahre Zolli Basel

 

 Am 3. Juli 1874  eröffnete der Zoo Basel,
von den Baslern bald liebevoll
Zolli genannt, seine Pforten.

Das Wasser für die Teiche, Wasserbecken,
für Reinigungsarbeiten
und Tierpflege stammte  aus dem vom
Birsig abgeleiteten  Gewerbekanal Rümelinbach.
Ursprünglich
auf die heimische Tierwelt ausgerichtet,
wurden bald auch exotischere
Tierarten gezeigt.
 
 

 
Eine Reihe der heute umstrittenen,
 damals enorm populären
"Völkerschauen" gastierte 
über Jahre im Zoo.




Meine persönlichen Erinnerungen stammen
aus den 1950er Jahren.
Es war die Zeit, als der Binninger Tierarzt
Dr. Lang Zoodirektor war.


Als Carl Stemmler-Morath
als Affentierwärter
fast zur Legende wurde.
 

Es war eine Zeit des Aufschwungs.
Um den Publikumsandrang
bewältigen zu können, wurde 1951
ein zweiter Eingang beim
Dorenbachviadukt eröffnet.
 
 

 Der erste Kaiserpinguin in Europa.
1952 trafen am 1. November die
5 Elefanten  Ruaha, Idunda,
Tembo, Katoto, Omari ein. Oft
konnte man die Elefanten auch
bei ausgedehnten Spaziergängen
auf dem Bruderholz, im Allschwilerwald  
oder gar in der Innerstadt antreffen.
 
 
 
 
Oder wie hier, beim Schneeräumen.
 
 

 
Von seinen Expeditionen brachte Dr. Lang auch
Giraffen, Okapis und Somali - Wildesel mit.
 
 

Der Tierfänger Peter Rhyhiner lieferte
Panzernashörner, bei denen  1956 eine
weltweit erste Geburt in einem
Zoo zu verzeichnen war.
 
 

 
Eine lange Reihe sensationeller
Zuchterfolge gelang. 1951 die
erste in der Schweiz geborene
Giraffe. 1958 "Freeman",
der erste Orang-Utan, der in einem
Schweizer Zoo zur Welt kam
 1959 folgte mit  „Goma“ der erste in
einem europäischen Zoo
geborene Gorilla.
 
 


Die Menschenaffen waren
damals noch in kleinen
Käfigen im Vogelhaus
untergebracht, vor
denen sich die Zuschauer
drängten.
Im Sautergarten entstand die Freiluftvolière
für die Raubvögel. wo man mit
etwas Glück eine Adler, bzw. Geierfeder für
seinen Indianerschmuck finden konnte.
1959 wurde das heutige
Nashorn-Flusspferdhaus eröffnet.

Der Zolli von damals lebt weitgehend nur noch
in meiner Erinnerung fort, ...
 

 
... oder ist, wie  der Seehundfelsen,
der mir einst mächtig
gross vorkam, auf seltsame Weise
geschrumpft. 
 
 


Wer erinnert sich noch an den alten,
äusserst beliebte Affenfelsen.
 
 



Wer weiss noch von den Eisbären,
Braunbären und Malaienbären,
deren Gehegmauern mit Eisenspitzen
versehen waren, damit nicht kleine Kinder
darauf gesetzt wurden.
Das alte, im Stil von 1001 erbaute
Elefantenhaus verschwand ebenfalls.
Der 1961 fertigestellte nüchterne Neubau gehört
auch schon wieder der Vergangenheit an.
Gerettet wurde das Antilopenhaus.
Ebenso verschwunden ist das alte Aquarium. 
 
 


Noch immer in meiner Nase habe ich den
beissenden Geruch des  Raubtierhauses, wo die
Fütterung der Raubtiere zur Sensation wurde.
Verschwunden sind auch Tiger, Panther, Leoparden. 
 
 



Und wieder einmal stelle
ich erstaunt fest, dass offenbar kaum Bilder
aus jenen Jahren zu finden sind.