19.8.2010
Laut den Chroniken sei
ein Gasthof mit dem
Namen "Mohren" in Huttwil
schon seit Mitte des 13.
Jahrhunderts belegt, also lange
vor der Entdeckung Amerikas und
dem Beginn des transatlantischen
Sklavenhandels.
Trotzdem stossen sich
angeblich unter den Gästen
aus den USA etliche an dem Namen.
Deshalb wollten die Besitzer
das Hotel-Restaurant
"zum kleinen Prinzen", nach dem
Buch von Antoine de
St-Exupéry, umbenennen.
Woher das Restaurant in
Huttwil seinen Namen herhat,
vermag ich nicht zu sagen.
Aber bereits die um 1340 entstandene
Zürcher Wappenrolle, die wichtigste
und vermutlich älteste, erhaltene
Wappensammlung des Mittelalters
zeigt 9 mal einen Mohren,
Das Bild dieses Mohren
ist somit wohl kaum mit
kolonialistischen oder rassistischen
Vorstellungen im heutigen
Sinne in Verbindung zu bringen.
Als Namensgeber dieser
" schwarzen Mohren“
wird oft der Hl. Mauritius,
"der Dunkelhäutige“
in Betracht gezogen.
Patron von Burgund und zweier
Schweizer Kantone, nämlich
Wallis und Appenzell-Innerrhoden,
Schutzherr
von Coburg und Wiesbaden;
Patron der Soldaten, Waffen- und
Messerschmiede,
Kaufleute, Färber, Hutmacher,
Tuchweber, Wäscher und Glasmaler;
der Pferde und Weinstöcke; in Kämpfen,
Helfer bei Pferdekrankheiten; gegen
Besessenheit, Gicht und Ohrenleiden;
http://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Mauritius.htm
Etliche Schweizer Gemeinden tragen
einen Mohren in ihrem Wappen.
Auch das Wappen der
deutschen Stadt Coburg zeigt
den Mohrenkopf Mauritius;
im Dritten Reich musste dieser
den NS-Machthabern
weichen, die der Stadt ein neues
Stadtwappen mit Schwert
mit Hakenkreuz, verordneten.
1945 gehörte es zu den
ersten Amtshandlungen
des kommissarischen
Oberbürgermeisters,
das traditionelle Stadtwappen
mit dem Mohrenhaupt
wieder einzuführen.
Soviel zur "rassistischen Konnotation "
der Begriffe "Neger" und "Mohr" .
Man sollte doch den jeweiligen Kontext
nicht einfach ausser Acht lassen.