Samstag, 22. September 2012

Füsilier Wipf





Jahre bevor er als Paul Christian mit 
zu fassen suchte, wurde Paul Hubschmied mit
einem Film zumindest in der Schweiz, über Nacht bekannt.





1915 schrieb Robert Faesi die Novelle «Füsilier Wipf»
Die Geschichte des verzärtelten 
Coiffeurgehilfen Reinhold Wipf,
der während seiner Zeit in der Armee 
zum Manne heranreift.




 1938 verfilmte Lazar Wechslers
Praesens-Film in Zürich den Stoff.
Regisseur war Leopold Lindtberg, der 1933
aus Deutschland in die Schweiz und
ans Schauspielhaus Zürich emigigriert war.
Es sollte der erfolgreichste Schweizer Film
aller Zeiten werden.
"Füsilier Wipf"  traf den Zeitgeist
und die Stimmung der Bevölkerung. 
 Innerhalb eines Jahres sah 
jeder dritte Schweizer den Film.





Wie auch in dem 1941 entstandenen
Film "Gilberte de Courgenay" spielt der Film im
Ersten Weltkrieg,
spiegelt aber  die Bedrohungslage und die
politische und ideologische  Reaktion 
der Schweizer Bevölkerung kurz
 vor dem drohenden Zweiten Weltkrieg.
Im Gegensatz zur Buchvorlage spielt der
 Film in allen Sprachregionen des Landes und Lindtberg
ergänzte die Geschichte um zwei entscheidende Szenen.
Die sogenannte "Grenzkollerszene"
und die "Flüchtlingsszene".






2008 wurde der Klassiker mit
 viel Aufwand restauriert.
Rund ein dreiviertel Jahrhundert später
mag so manches nicht mehr nachvollziehbar sein.
Trotzdem ist der Film über weite Teile
immer noch sehenswert geblieben. Nicht zuletzt
wegen der Besetzungsliste.
 Bis in die kleinste Nebenrolle
finden sich viele  hervorragende
Volks- und Charakterdarsteller, fast alles, was
damals  Rang und Namen hatte.
Allen voran : Heinrich Gretler.
Daneben 
Emil Hegetschweiler, Alfred Rasser,
Schaggi Streuli, Paul Hubschmid,
Elsie Attenhofer, Lisa della Casa, Zarli Carigiet
u.v.A.mehr.
Schauspieler, denen es gelingt, den manchmal
etwas klischeehaft gezeichneten Figuren
Leben einzuhauchen und das patriotische
Pathos auf ein menschliches Mass zurechtzustutzen.