Sonntag, 2. September 2012

Walter Alvares Keller - Peter Stäubli





Walter Alvares Keller 
28.2.1908 - 2.9.1965
Nachdem er bei einem Wettbewerb des
Kaufmännischen Vereins
 einen Preis gewonnen hatte, begann
Walter Alvares Keller zu schreiben.
Vor allem seine "Peter Stäubli" Trilogie
war in den 50ern und  frühen
1960er Jahren beim breiten
 Publikum weitherum beliebt.
Von der offiziellen Literaturkritik
geflissentlich ignoriert,
erreichten die Bücher Auflagenzahlen, von denen 
manch "richtiger" Literat nicht 
einmal zu träumen wagte.
In "Der weisse Mantelsaum" schilderte
 Keller seine Kindheit und Jugend um
das damals noch ländliche Wollishofen
und zeichnet ein anschauliches, scharf beobachtetes
und farbiges Bild
einer längst entschwundenen Lebenswelt.

In "Peter Stäubli in Brasilien"
erzählt er von seinen Abenteuer in
der Ferne,
 und in "Peter Stäubli,was nun?"
die schwierige Lebenssituation
 nach der krankheitsbedingten Rückkehr in die Heimat.

Sein Stil, als "exotisch-abenteuerlich und
 doch spezifisch schweizerisch" umschrieben,
wurde vom breiten Publikum begeistert aufgenommen.
ungeachtet aller literarischer Kriterien
sind alle Bücher für den
kulturhistorisch interessierten Leser
heute noch eine Fundgrube.

In den beiden letzten Bänden
der Trilogie, lassen sich
Bezüge zur Situation zu Emigration
und Immigration finden, die
durchaus auch heute noch aktuelle Paralellen 
haben.

Jersen Derwulf geht in seinem
Buch "Brasilien mit Brüchen"
darauf ein.





Will man  im Internet mehr darüber wissen,
muss man sich schon bei
der eScholarship der Universitiy of California umsehen, wo
unter dem Titel:
"Wenn die Schweizer Heimat exotisch geworden ist.
 Das Thema der Heimkehr aus Brasilien bei deutschschweizerischen Autoren"
ab Seite 10 zumindest auf Walter Alvares Keller eingegangen wird.

http://escholarship.org/uc/item/3pg5g2w8#page-1


Keller  war nach seiner Rückkehr
 Mitglied der SP und 
 des Kaufmännischen Vereins Zürich.
 1951-65 Zürcher Gemeinderat. 

Im sozialkritischen Roman "Anny" (1965)
ging er Missstände im eigenen Parteilager an
und verscherzte es sich mit seinen Genossen.

"Urwald, Liebe, Diamanten"
erschien erst nach seinem Tod.
 An der Heinrich- Federer-Strasse 6 in Wollishofen.
erinnert eine Gedenktafel an den heute
 fast vergessenenVater der Peter-Stäubli-Romane.