Montag, 2. Dezember 2013

On her Majesty's Secret Service



Der sechste ( offizielle) James Bond Film
 wartete mit einem neuen Darsteller auf,
der leider nicht so recht 
zu überzeugen wusste ...






Mit dem ironischen Satz „Das wäre dem
 anderen nie passiert“ in der 
Eingangssequenz versuchten
 die Drehbuchschreiber das Publikum
 milde für den Wechsel  zu stimmen.
Zuerst war geplant, anzudeuten, dass Bond sich
einer Gesichtsoperation hatte unterziehen müssen,
um das veränderte Aussehen des 
Hauptdarstellers plausibel zu machen.
Die Idee wurde dann wieder fallen gelassen.
So übernahm der Australier George Lazenby,
  geboren am 5. September 1939 
Lazenby war Model und Dressman...





... und machte auf
 Fotos, trotz einem unseligen Hang zu
Rüschenhemdchen,
 auch eine ganz passable Figur als Bond.





Im gewohnten Umfeld, umgeben von den
bekannten und vertrauten Gestalten, mochte er 
gerade noch zu bestehen, obwohl ich 
immer den Eindruck hatte, dass er eigentlich
versuchte, oder dazu genötigt wurde,
 Sean Connery zu spielen.
In Connerys Fussstapfen zu treten, war
 sicher kein leichtes Unterfangen.
Connery hatte die Rolle in 5 Filmen
 entscheidend geprägt. Connery war
in den Augen des Publikums James Bond





Auch Dame Diana Rigg, die man
 als als  schlagfertige und schlagkräftige, 
emanzipierte Emma Peel aus der Serie
 “The Avengers” (Mit Schirm, Charme und Melone)
 in bester Erinnerung hatte, vermochte als
High Society Püppchen
 Contessa Teresa "Tracy" Di Vicenzo nicht so richtig
zu überzeugen.




Voll und ganz zu überzeugen wusste
allerdings Telly Savalas als Blofeld.


Donald Pleasance hatte 1966
 erstmals  den Erzbösewicht
  Ernst Stavro Blofeld in 
“Man lebt nur zweimal ” richtig sichtbar
verkörpert. Ein bös entstellter, körperlich nicht
unbedingt als fit zu bezeichnender, älterer Herr.





  Telly Savalas 21. Januar 1922 - 22. Januar 1994
 gab einen jünger wirkenden,
wesentlich virileren, physisch
 durchaus athletischen Blofeld,
dem man auch zutraut, dass er
einen Bob fahren kann.
Das mag damit zusammenhängen, 
dass die Romane, im Gegensatz zu
den Filmen  zeitlich genau 
umgekehrt angesiedelt sind.

Im Dienst Ihrer Majestät 
spielt vom September 1961
 bis  zum 1. Januar 1962
Man lebt nur zweimal spielt 
Ende August 1962 bis April 1963.

 Nach der Ermordung seiner Frau Tracy
 vernachlässigt Bond seine Arbeit,
trinkt, spielt und setzt seine Aufträge in
 den Sand. M gibt ihm eine letzte Chance.
Er soll Dr. Guntram Shatterhand !!!  und 
seine Frau Emmy ausschalten die
vor kurzem mit Schweizer Pässen als
 Gartenbaukünstler und Botaniker
 nach Japan gekommen sind. Der von ihnen 
gestaltete Park voller giftiger Pflanzen
ist zum Anziehungspunkt für 
japanische Selbstmörder geworden.
Bond erkennt auf Fotos 
seine Widersacher Ernst Stavro
Blofeld und Irma Bunt.
Die Ereignisse von Im Dienst Ihrer Majestät
 werden direkt erwähnt und
auf ein Jahr vor den Ereignissen
 im Schloss des Todes datiert.





Dies mag den kraftstrotzenden
 Savalas-Blofeld erklären,
der zwar durchaus ein grössenwahnsinniger,
diabolischer Schuft ist, aber 
noch nicht so irre, wie ihn
Donald Pleasance verkörperte.




Ein absoluter Glückstreffer in 
Sachen Casting war auch
 Ilse Steppat als Irma Bunt,
die, wenn man ihr etwas mehr Platz 
gelassen hätte, mit 
der anderen grossen
Erzschurkin,  Rosa Klebb ,
dargestellt von Lotte Lenya,
 hätte gleichziehen können.
IlseSteppat verstarb 
nur drei Tage nach
der Filmpremiere.




Der Film hatte also so 
seine Mängel. Hinzu kam,
dass das Agentengenre nach
 hunderten von immer
 ähnlich gestrickten Filmen, 
generell etwa abgenutzt war,
Bond war in dem Jahr von 
"Woodstock" und "Easy Rider
nicht mehr ganz à jour.
 Lazenby hielt Bond für
nicht mehr zeitgemäss und 
lehnte deshalb angeblich ab,
die Rolle weiter zu spielen.
 Böse Zungen meinen, es
lag wohl eher daran, dass
 er das Publikum nicht zu
überzeugen vemochte.

Highlights waren Blofelds 
Alpenfestung "Piz Gloria"...





...und die damals waghalsigsten 
Verfolgungsjagden auf Ski und Bob.