Freitag, 30. Januar 2015

Mark Frost - Sieben



Auch schon wieder zwanzig Jahre her, seit
ich die beiden Bücher gelesen habe.
Himmel, wie die Zeit vergeht!
Wie bei alten Filmen, ist auch bei Büchern
ein Wiedersehen manchmal mit unliebsamen
Ueberraschungen verbunden und man
fragt sich, was einem denn damals
so begeistert hat.
Mark Frosts Bücher gehören definitiv nicht in
diese Kategorie. Auch wenn man bereits weiss, wie die
Geschichten ausgehen,
vermögen sie einem immer
noch in ihren Bann zu ziehen




 London 1884.




Der bislang erfolglose Hobbyschriftsteller Conan Doyle
schickt das Manuskript seines
 schaurig-phantastischen Romans
um eine Geheimgesellschaft, mit dem Titel
„Die Dunkle Bruderschaft" hoffnungsvoll  an einen Verlag.
Zu Doyle’s Pech existiert diese Bruderschaft tatsächlich und
sieht sich durch Doyles Manuskript enttarnt.
 Sieben hochrangige Personen 
sind in eine eine Verschwörung gegen die Krone verwickelt, 
mit dem Ziel, einen Dämon auf den Thron zu heben.

Doyle trifft auf den mysteriösen Jack Sparks, 
der behauptet, Geheimagent 
der Queen zu sein, und der zum Vorbild
von Doyles Helden Sherlock Holmes wird.
Gegenspieler ist  Alexander Sparks,
 Jacks  Bruder, ein kriminelles Genie 
mit übernatürlichen Fähigkeiten,
der bei Doyle zu Professor Moriarty werden wird.
Es beginnt eine Hetzjagd, quer durch das
 viktorianische England.


Der Amerikaner Mark Frost  schrieb
Drehbücher TV Serie "Hill Street Blues" ,
 arbeitete an David Lynchs "Twin Peaks" mit.
1994 veröffentlichte er seinen ersten Roman.

Man merkt den Romanen Frosts
Herkunft als Drehbuchautor an.
Und das ist durchaus positiv gemeint.
Die Geschichte lässt sofort
"Bilder im Kopf" entstehen, ja ein ganzer Film läuft
 beim Lesen vor dem geistigen Auge ab
und man glaubt sich tatsächlich in das
neblige London
des Jahres 1884 versetzt.
Historische und fiktive Gestalten werden gekonnt in
eine Mysterystory verwoben, ...




... so etwa Bram Stoker,
der Erfinder von Dracula.
Zwar hat es einige historische Patzer.




So war Dion Fortune, die als Sekretärin
von Madame Blavatsky auftritt,...



... zu der Zeit noch gar nicht geboren.
Und ihr Buch "Psychic Self Defense",
das im Roman der Blavatskaja
zugeschrieben wird,
infolge dessen noch gar nicht verfasst.
Auch die Logik und  Glaubwürdigkeit so mancher Szene,
leiden beim Wiederlesen doch da und dort.
Trotzdem, ein, zwei spannende
Lesetage sind garantiert.





Auch der zweite Roman kreist um
die Helden Doyle und Jack Sparks.
Zehn Jahre sind vergangen 
Conan Doyle ist inzwischen weltberühmte Autor,
 dank seines Helden Sherlock Holmes, für 
den niemand anders als Jack Sparks 
Pate stand. Er macht sich zu  
 einer Lesereise durch Amerika auf und 
 gerät erneut in den Strudel 
einer okkulten Verschwörung, 
mit dem Zweck, das Böse auf die 
Erde zu holen. 
Sechs  aussergewöhnliche Menschen werden durch
 ihre Träume zusammengeführt ,
um dies zu verhindern.
Der Weg führt  von New York
in den Wilden Westen ...
Auch hier sind es vor allem bildhafte Szenen,
 die einem in ihren Bann ziehen.
Etwa die Verfolgungsjagd
durch die Slums von New York.
Und wieder die gekonnte Vermengung
von historisch belegten
Figuren , ...



... wie etwa Thomas Alva Edison,
dem "Zauberer von Menlo Park" oder...


  "Buckskin" Frank Leslie mit
einer spannenden Mysterystory.
Bei beiden Büchern fragt man sich, warum sie
nie verfilmt worden sind.
Das Zeug dazu hätten Beide.