Mittwoch, 5. August 2015

James Bond - Octopussy








In den 1980er Jahren konnte 
bei den James Bondfilmplakaten
ein unerklärliches, fortschreitendes
 Längenwachstum 
der Figuren festgestellt werden.
Sie entwickelten Proportionen, die das 
klassische, griechische Idealmass von
acht Kopflängen um mindestens 
eine Kopfgrösse überschritten.



Nach dem Tod von Bernard Lee, 
dem in meinen Augen einzig wahren “M”,
übernahm Robert Brown  von 
Octopussy (1983) bis zu 
“Licence to kill” (1989) die Rolle.
Wobei unklar bleibt, ob einfach ein 
anderer Schauspieler diesselbe Rolle
spielt, oder ob der Secret Service einen 
neuen Leiter bekommen hat.
In “The Spy Who Loved me”
 tauchte er bereits  als Admiral 
Hargreaves auf und es bleibt offen, 
ob dies sein wahrer Name ist.
und ob diese Figur mit dem 
späteren M identisch ist.
 Von General Anatol Gogol (KGB)
wird er mit Admiral angesprochen, was 
allerdings auch auf den alten “M" 
(Admiral Miles Messervy) zutraf.






Die Aelteren unter meiner Leserschaft erinnern 
sich vielleicht noch daran, dass Brown 
bereits als Ivahoes Gehilfe Gurths zusammen
 mit Roger Moore vor der Kamera stand.

Die Hoffnungen, die man sich nach dem letzten
Bond Film gemacht hatte, wurden
enttäuscht.
Schon der Vorspann, der in Kuba spielt,
ist wohl der Schwächste
aller bisherigen Bondfilme.





Der Film selbst beginnt in
 Ost-Berlin vor dem Mauerfall, 
zu Zeiten des letzten Wettrüstens
  des kalten Krieges.
Agent  009 versucht,
als Clown verkleidet über die 
Sektorengrenze nach
 West-Berlin zu gelangen,
 wird jedoch von zwei
Messerwerfer-Artisten schwer verletzt. 

Bevor er stirbt übergibt er
 dem britischen Botschafter 
 ein Fabergé-Ei.




Der sowjetische General Orlov verschiebt
 den russischen Zarenschatz,
den er gestohlen und durch
 durch Kopien  ersetzen liess.

Er will  eine Atombombe kaufen,
die keinerlei Rückschluss
 auf die sowjetische Herkunft zulässt,
 um sie auf einem amerikanischen
Stützpunkt, zu zünden.




Dazu pflegt er Kontakt mit
 dem im indischen Exil lebenden
 afghanischen Prinz Kamal
 Khan, (Louis Jourdan)
 einem Experten für  illegalen Kunsthandel 
und Hehlerei.

Den Handlanger des Schurken spielte
Kabir Bedi, der damals durch
die TV Serie "Sandokan"
international grosse Popularität
erlangt hatte. 




Als "Henchman" schaute er zwar grimmig
drein, fuchtelte mit allerlei gefährlicher
Gerätschaft herum, hinterliess 
aber keinen grossen Eindruck.





Mit von der Partie ist Octopussy,
(Maud Adams) die, 
 umgeben von einer Truppe 
von Leibwächterinnen auf
 einer Flussinsel lebt.
Ausserdem gehört ihr
 ein Wanderzirkus, 
der als Tarnung für ihre
 Schmuggelunternehmungen
dient.Maud Adams 
hatte bereits in "The Man With
The Golden Gun"
die Rolle der Ex Geliebten
 Scaramangas gespielt.


Daraus brauten die Drehbuchautoren
 eine komplzierte,
grossenteils unglaubhafte Geschichte, die
 mir nur vage in Erinnerung geblieben ist.
Auch sonst sind wenige Szenen 
im Gedächtnis haften geblieben.
Die  bedrohliche Situation des 
wiederaufflackernden Kalten Krieges
wird durch schier märchenhafte
 Handlungsstränge in Indien  entschärft.




Keine Spur der  lauernden Gefahr,
wie sie in Klassikern des 
Genres heraufbeschworen wird.




 Die messerwerfenden Zwillinge
Mischka und Grischka 
(David und Anthony Meyer)
bestachen mehr mit ihren
 schön gefönten Frisuren,
als mit Gefährlichkeit.




Und was Magda (Kristina Wayborn)
genau in dem Film machte, ausser ihre Kostüme
 zu wechseln, weiss ich gar nicht mehr so recht.

Kein nennenswerter Bösewicht, kein
furchterregender Unterschurke, kein 
betörend geheimnisvolles Bond Girl.
Das bewährte Süppchen wurde ein, 
zweimal umgerührt und erneut aufgewärmt.
Ein paar technische Spielereien,
ein paar aufsehen erregende Stunts und
wilce Verfolgungsjagden,
ein bisschen exotische Kulisse, diesmal 
 Indien, aber ansonsten bestenfalls Mittelmass.


John Barry schrieb die Musik.




Rita Coolidge sang den Titelsong.




Ah ja, einer der Höhepunkte des Filmes:
Miss Moneypenny bekam eine Assistentin,
Penelope Smallbone.
Es sollte der zweitletzte Auftritt von
Lois Maxwell in dieser Rolle sein, die sie seit 
dem ersten James Bondfilm innehatte.