Samstag, 12. Dezember 2020

Ortsübernamen Baselland





Früher hatte jedes Dorf seinen Uebernamen
Das 'Baselbieter Wörterbuch
 (2001, Christoph Merian Verlag)
 enthält ein Kapitel mit allen 
Necknamen der Baselbieter 
Gemeinden. 




So wird für die Binninger Wääiechöpf, 




die Bottminger Brootfrässer,




für Oberwil Chaatzewadel und 
Schnägge angeführt. 






Für die Allschwiler 
Chruttstoorze, die Schönenbüchler 
Oomäiseler, 




die Benkemer Schingge, 
die Bielemer Stäggestregger, 




die Therwiler Nüünenüünzger




und die Ettinger Gugger.

Traugott Meyer hat auch 
aus dem oberen Baselland 
viele Ortsübernamen überliefert:
Tannzapfesuuger für die Zeglinger, Chrutstorze
 für die Reigoldswiler, Täscheplätzer für die
 Liestaler, Güllerugger
 für Füllinsdorfer, Glesauge für Wittinsburger, 
Flohjeger für die Rümlinger, Chümiwegge für
 die Lausener, Äerbslizeller 
für die Lampersberger, Wäjemüüler
 für die Bubendorfer

Auch viele Einwohner 
trugen einen Uebernamen,.
Da die Dörfer von wenigen 
Geschlechtern dominiert wurden,
konnte man  so  die einzelnen 
Personen besser unterscheiden.
Meist wurden die Uebernamen mit 
dem Beruf oder spezifischen
 Aeusserlichkeiten verbunden.und 
waren vielfach nicht zimperlich, 
aber treffend.

Auch in der Schule waren 
Uebernamen noch gebräuchlich.
oft "diskrimierend und
 herabsetzend“ sei es durch 
auffallende Aeusserlichkeiten oder
 besonders auszeichnendes Verhalten

Mit der Zersiedelung ab den 
1960er Jahren und den damit 
verbundenen Neuzuzügen gingen
 diese Uebernamen oft ebenso  
verloren, wie die herkömmlichen,
 dörflichen Strukturen.
Teilweise überdauerten sie
aber den Wandel
unbeschadet.