Das realexistierende, moderne
Afrika trat erst mit
der Kongokrise in mein Bewusstsein.
Mit dem Mord
an Lumumba, dem Attentat auf
den UNO Generalsekretär
Dag Hammerskjöld und den
Söldnerkriegen um Katanga.
Mitte der 50er Jahre war
Afrika noch ein dunkler,
geheimnisumwitterter Kontinent
und zumindest in meinem
Schulatlas gabs noch weisse
Flecken auf der Landkarte
Unerforschtes Land.
So gab es noch unentdeckte Tiere,
wie etwa das Okapi die letzte
afrikanische Grosstierart,
die der Wissenschaft bekannt wurde.
Es wurde 1901 durch
den damaligen Sekretär der
Zoologischen Gesellschaft London
auf der Grundlage einiger Fellstücke
als "Equus (?) johnstoni sp.nov.,
eine offenbar neue Zebraart
aus dem Semliki-Wald"
beschrieben.
1904 sah der Basler Geologe
Dr. J. J. David als erster Europäer ein
lebendes Okapi und schoß es im Namen
der Wissenschaft auch gleich tot.
Es stand dann lange Jahre
ausgestopft im Natur- und
Völkerkundemuseum.
Ich sah Grzimeks Film
"Serengeti darf nicht sterben"
Ich las die Abenteuer von
Henry Morton Stanley
und seiner Suche nach dem
verschollenen Dr. Livingstone,
oder von
Richard Burtons Suche
nach den Quellen des Nil.
Und von da aus wars
nur noch ein Schritt zu Tarzan...
... und zu Liane, dem
Mädchen aus dem Dschungel...
aber ich fürchte, ich schweife ab.