Donnerstag, 11. August 2011

Der Gefangene von Zenda



Auf deutsch erschien der Roman von
Anthony Hope 9. Februar 1863 - 8. Juli 1933
erst 1987, ich kannte die Geschichte aber aus
dem gleichnamigen Film mit Deborah Kerr
und Stewart Granger.





Im fiktiven Operettenstaat Ruritanien wird der Thronfolger
von Verschwörern entführt.
Um das Königshaus zu retten, wird ein englischer
Tourist der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht, genötigt,
seinen Platz einzunehmen.
Eine weitere Variante des Doppelgängermotivs.






Ein Mantel & Degen Film, wie es sie heute kaum mehr gibt.
Romantische Liebe, klirrende Degen, infame Intrigen...





...mit farbenprächtigen Kostümen in üppigen Dekorationen...





Stewart Granger war in den fünfziger Jahren auf Rollen als
draufgängerischer Herzensbrecher
abonniert.




James Mason hatte einen Glanzauftritt in der Rolle des
schurkischen Rupert von Hentzau...





(und hat damit wohl die Gestalt des GrafenVlad
in meinem Comic ein wenig mitgeprägt)

Mason und Granger waren bereits ein eingespieltes Team.
Sie galten als "Mitbegründer" der sogenannten
"Gainsborough Gothic" einem englischen Filmgenre,
wo Mason als verkommener Adliger die
jeweiligen Heldinnen allen erdenklichen Qualen und Erniedrigungen
aussetzte, bis sie endlich vom jugendlichen Helden
(meist Stewart Granger) aus seinen Klauen befreit wurden.
Die Zuschauerinnen waren von der Darstellung der beiden Herren
angeblich äusserst angetan.

http://www.screenonline.org.uk/film/id/445132/

Ein Erfolg, der Beiden den Weg nach Hollywood ebnete.

Ruritanien wurde weit über Roman und Film hinaus, zum
Inbegriff eines fiktiven( oder fiktionalen) Staates.
Im Buch eine absolute Monarchie, irgendwo zwischen
Sachsen und Böhmen angesiedelt. Die Hauptstadt
Strelsau liegt angeblich an der Bahnstrecke von Dresden nach Prag.
Im Film erinnert die Szenerie eher etwa
an ein märchenhaft angehauchtes Slowenien oder Kroatien...
Wie gesagt, eine Art Film, wie sie heute gänzlich aus der Mode
gekommen sind. Mir hat er aber ausnehmend gefallen.




Stewart Granger 6. Mai 1913 – 16. August 1993
hatte seine ganz grosse Zeit in den Fünfzigern,
wo er in einer beeindruckenden Liste grosser
Hollywoodschinken als romantischer Held, meist an
der Seite berühmter Schönheiten zu sehen war.





In Monumentalfilmen, in
farbenprächtigen Abenteuerfilmen wie
"King Solomons Mines", ...






...in Mantel & Degenfilmen
wie Scaramouche brillierte er gleichermassen,






...wie er auch in Western neben Robert Taylor und
John Wayne vor der Kamera stand.
In den sechziger Jahren, bereits etwas angegraut, suchte er aus
seiner allmählich verblassenden Berühmtheit noch einmal
in Europa, insbesondere in Deutschland Kapital zu schlagen.





So sah man ihn als Old Shurehand in diversen Karl May Filmen,
daneben in Krimi und Agentenfilmen .





Später versuchte er noch die "Shiloh Ranch" zu übernehmen und
trat zuletzt im "Erbe der Guldenburgs "auf.





James Neville Mason 15. Mai 1909 - 27. Juli 1984
war ebenfalls Brite.
Als romantischer Fiesling, der Frauen zugleich verzückt
und ins Unglück stürzt, wurde er mit in "Der Herr in Grau"
zu Englands grösstem Star der vierziger Jahre.
Nach seiner Rolle
als IRA Mann in Carol Reeds " Odd man out",
für den er allgemein höchst gelobt wurde,
ging er nach Hollywood.





In Hollywood tat er sich als "Rommel" hervor ,...
Er spielte, wieder unter Reed's Regie in dem Agentenfilm...





"The man between" mit Claire Bloom und
Hildegard Knef.




In "Julius Cäsar" neben Marlon Brando und war
Ritter Gawain in der wenig geglückten
"Prince Valiant" Verfilmung.





...spielte Captain Nemo...





... und Professor Lidenbrock
in den entsprechenden Jules Verne Verfilmungen
und in einer langen, langen Reihe
tragender Nebenrollen,...




...so etwa in Hitchcocks "North bei Northwest"