Freitag, 25. Juli 2014

Dietmar Schönherr - Raumschiff Orion



Dietmar Schönherr,
 (alias Commander Cliff Alister McLane)
 geboren am 
17. Mai 1926  ist am  18. Juli 2014 
verstorben. 
Er war lange Jahre omnipräsent als
Schauspieler in rund hundert Filmen, Hörspielsprecher, 
Moderator, Synchronsprecher,
(wenig erfolgreicher)  Schlagersänger, 
Schriftsteller, Übersetzer und Regisseur.




Er moderierte  zusammen mit 
seiner Frau Vivi Bach 
die Samstagabend Fernsehshow




 „Wünsch Dir was“,  
von der mir, ich gestehe es ein, ...




... nur der nackige Busen
der 17-jährigen Kandidatin Leonie Stöhr
 unter einer skandalös transparenten 
Bluse in Erinnerung geblieben ist.
Ein Skandal rundum. In einer
 andern Sendung wurden Leute 
in einem Auto in einem Swimming Pool 
versenkt und kamen nicht mehr raus.
Es war nicht so mein Ding, aber
jedenfalls hatte die Sendung Erfolg.

Später 1973 erfand Schönherr die Talkshow mit
„Je später der Abend“ fürs deutsche Fernsehen.

Anfang der 1980er Jahre unterstützte Schönherr
 aktiv die deutsche Friedensbewegung
bekämpfte  den NATO-Doppelbeschluss auftrat, 
wurde Wahlhelfer für die deutschen Grünen.




1984 engagierte sich Schönherr in Nicaragua, 
gründete die Stiftung “Casa de los tres mundos”
und bezeichnete in diesem Zusammenhang
 den damaligen US-Präsidenten 
Reagan in der Schweizer Talkshow
 „Rendez-vous“,als „Arschloch“-

Die Rolle, mit der er aber seit bald einem halben 
Jahrhundert immer wieder  in Verbindung gebracht wird, 
ist die von Cliff Allister McLane, Kommandant
 des Schnellen Raumkreuzers Orion. der
“mit heute noch unvorstellbaren Geschwindigkeiten 
 unser Milchstrassensystem durcheilte..,”





Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer 
des Raumschiffes Orion 
 ist die erste und bekannteste deutsche 
Science-Fiction-Fernsehserie. 
Sie wurde in sieben Folgen ab dem 
17. September 1966 vierzehntäglich samstagabends
ausgestrahlt.




(Zur Erinnerung: Star Trek wurde in den
 USA am 8. September 1966
zum ersten Mal gesendet)


Eine im Rückblick also fast unglaubliche
Pionierleistung der ARD.





Die Hauptfiguren waren
 Dietmar Schönherr als Major Cliff Allister McLane, 
 Eva Pflug als Leutnant Tamara Jagellovsk, GSD-Sicherheitsoffizier
 Wolfgang Völz als Leutnant Mario de Monti, Armierungsoffizier
Claus Holm als Leutnant Hasso Sigbjörnson, Bordingenieur.




Die Schwarz-Weiss-Serie 
 erreichte bei der Erstausstrahlung in der ARD 
Einschaltquoten von bis zu 56 %
und  wurde  1968 und 1975
 sowie von verschiedenen
Regionalsendern der ARD wiederholt.
2003 gabs auch eine zusammengeschnipselte
Kinoversion, die man sich m.E hätte
sparen können.




Ein Grosserfolg eigentlich, sollte man meinen.
Aber die Produzenten verloren wohl den Mut um
weiter zu machen.


Science Fiction galt damals  eigentlich als Schund.

Der Goldmann Verlag und später auch 
Heyne, versuchten zwar seit einiger
Zeit das Genre via Taschenbuch salonfähig zu machen,
meist aber wurde SF mit Heftromanen
gleichgesetzt und gehörte damit ( unberechtigterweise)
in die unterste Schublade.




Ein Vorurteil, mit dem wohl auch
 die TV Serie zu kämpfen hatte.

Ein weiterer  Grund soll gewesen
sein, dass die Serie nicht in Farbe abgedreht wurde,
was sich negativ auf eine internationale
Vermarktung ausgewirkt haben soll.
Tatsächlich war „Orion“
 insofern technisch veraltet, als dass sie
 noch in Schwarz-Weiss gehalten war.
Aber das waren z.B. die ersten
Folgen von Doctor Who auch.




Ein Hauptgrund dürfte aber gewesen sein
dass der Serie "Faschistoide" Tendenzen
 vorgeworfen wurden.
Die  Organisationen haben alle
martialisch klingendeBezeichnungen wie
 Galaktischer Sicherheitsdienst (GSD),
 Terrestrische Raumverbände (TRAV),
 Oberste Raumbehörde (ORB),
 Schnelle Kampfverbände,  etc.
Auch punkto Bewaffnung der Orion
 war man nicht zimperlich.
 Energiewerfer
 und Antimateriebomben zuhauf und eine
 im Verlauf der Serie eingebaute
Superwaffe hatte den  Namen Overkill,
was dazu führte, dass  die Sendung
als teutonisch-reaktionär  bis faschistoid
kritisiert wurde.
Wie dem auch sei.
Jedenfalls wurde sie nach sieben
 Folgen abgesetzt und eingestellt.
Schade, kann man dazu nur sagen.

Sicher, wenn man sie an heutigen 
Ansprüchen misst, ...




... war das Raumschiff etwas 
simpel und die Tricktechnik
etwas durchsichtig.
Aber das war  in "Star Trek" nicht 
anders und auch diese Serie
wurde nach drei Jahren
erst Mal unterbrochen, bevor dann der grosse
Hype einsetzte, der bis heute anhält.




Die Orionroboter können aber durchaus mit den 
Ausserirdischen in der etwa zur gleichen 
Zeit entstandenen Dr. Who Folge
mithalten.

Kurzum: Eine verpasste Chance !



Wie oben schon gesagt:
Dietmar Schönherr hat in seinem Leben
 viele Sachen gemacht,.
 Für mich ist er immer
Commander Cliff Allister McLane
geblieben.