Sonntag, 15. März 2015

Diamonds Are Forever 2





Eben hatte er noch als Dikko Henderson
in "You Only Live Twice"
James Bond zur Seite gestanden, jetzt
spielte er plötzlich "Blofeld".
Charles Grey hatte zur Genüge bewiesen
 dass er undurchsichtige Charaktere
aller Schattierungen mit Bravour darstellen konnte.
Als Blofeld mochte er mich dennoch nicht so recht
zu überzeugen.
Andere Bondschurken hätte er meines Erachtens
besser darstellen können.





Wenn auch sein verändertes Aussehen
die Erklärung in der plastischen Chirurgie fand,
so wollte mir der Wandel von
über Telly Savalas über
Donald Pleasance zu Charles Grey
doch nicht so recht glaubhaft erscheinen.

Doch der Reihe nach.
Nach einem vielversprechenden Anfang,-
man wird in die raffinierten Methoden der Schmugglerpipeline
eingeführt und Bond in den Ring eingeschleust-,
gerät die Sache irgendwie aus dem Ruder.

Das fängt beim Drehbuch an, das einfach
 zuviel in die Geschichte hineinpackt
und dann auf halber Stecke links liegen lässt.





   Bond (als Peter Franks), gerät in der Mojavewüste
 in die Hände von  Mr. Wint und Mr. Kidd.
Anstatt  seinen Schmugglerlohn zu erhalten.
wird Bond  bewusstlos geschlagen, in einen
Sarg gelegt und in den Kremationsofen gefahren.






Allerdings bemerken die Gangster, dass
die Diamanten gegen Fälschungen  ausgetauscht
wurden und Bond wird im letzten Moment .
wieder aus dem Ofen geholt.
Weiter gehts nach Las Vegas-

Bis anhin hatte man sich  einigemassen an die
Vorgaben des Romans gehalten.

Das Spielerparadies Las Vegas begann
erst nach dem zweiten Weltkrieg
aufzublüher und als Fleming seinen Roman schrieb, waren die
Erinnerungen an die Gangsterfehden um “Bugsy ” Siegel,
den man am 20. Juni 1947 in seinem Haus
in Beverly Hills erschossen auffand, noch frisch.




Meyer Lansky, Bugsy Siegel und Mickey Cohen,
drei der in Las Vegas involvierten Mobster.


Anfang der 1970er Jahre wusste man wohl kaum mehr davon.


Vielleicht ein Grund, dass man
nicht allzu sehr auf die "Cosa Nostra"
als Gegenspielerin
für Bond setzen wollte




Anders verhielt es sich mit Howard Hughes,
 der 1966 nach Las Vegas gekommen war und
das Desert Inn Casino vom Mobster Moe Dalitz  übernahm.





Hughes wird im Film in der Person
von Mr.Whyte (Jimmy Dean) dargestellt.
Jedenfalls überschlagen sich nun die Ereignisse
und es fällt zunehmend schwieriger, der Story zu folgen.





Es wanken zwar düstere Gestalten durch das
nächtliche Las Vegas, die ganz offensichtlich
zum "Spangled Mob" gehören, (Shady Tree, Albert Saxby)
aber so richtig Kontur
gewinnt die mafiöse Vereinigung nicht.






Lana Wood, 1. März 1946, die jüngere
 Schwester von Natalie Wood,
hat einen kurzen, optisch  einprägsamen Auftritt
als Plenty O’Toole.


 Plenty O'Toole: Hi, I'm Plenty.
    James Bond: But of course you are.
    O'Toole: Plenty O'Toole.
    Bond: Named after your father perhaps?






Sie wird aber bald
 aus einem  Hotelfenster gestürzt,
landet in einem Pool und überlebt .
Einige Szenen später wird sie tot mit einer Betonplatte
an den Beinen in einem anderen
 Schwimmbecken aufgefunden,






Jill St. John 19. August 1940  spielt das eigentliche Bond Girl,
Tiffany Case, gewinnt aber ebenfalls kaum Profil.
War sie bei der ersten Begegnung mit Bond
in Amsterdam noch einigermassen gewitzt und geheimnisvoll,
entwickelte sie sich zusehends zum nervigen Dummchen.

In Las Vegas  trifft Bond auf den
 immer noch lebendigen Blofeld,
der  mit den  Diamanten einen Laser-Satelliten zu bauen will.
Blofeld bedient  sich der Identität und des Konzerns
des zurückgezogen lebenden Milliardärs Willard Whyte
(eben eine Anspielung auf Howard Hughes), den er
 gefangen hält und mit einem Stimmenmodulator imitiert.





Bond dringt in das in der Wüste  gelegene
 Forschungslaboratorium von Dr. Metz  ein,  wird  entdeckt, kann aber
mit einem  Mondbuggy fliehen.

 In dieser Szene wollen Verschwörungstheoretiker
eine Anspielung auf die angeblich gar nicht stattgefundene
Mondmission von Apollo 11 sehen. Die Firma
befindet sich nämlich nahe der berühmt berüchtigten Area 51
Bond durchquert  eine Halle,
 in der sich Astronauten in Raumanzügen in einer Mondkulisse bewegen





Irgendwann zwischendurch gibts noch eine Autojagd
durch das nächtliche Las Vegas...





... und Bond schlägt sich wenig bravourös mit
Mr.Whyte's Wächterinnen Bambi und Klopfer herum.






Mr. Kidd und Mr. Wint trachten ihm
einmal mehr erfolglos nach dem Leben...




Blofeld flieht, als Drag Queen verkleidet...





 Bond gelingt es  die auf einer stillgelegten Ölplattform
 liegende Basis Blofelds  zu zerstören,
 Blofeld zu töten,
 (wie er animmt)
und die Welt zu retten.
Vielleicht zu Viel des Guten?
Zu viele Ideen halbherzig umgesetzt.
Am Schluss tauchen dann nochmals Mr. Kidd und Mr. Wint
mit ihrer "Bombe Surprise" auf.





Welcher Stellenwert der Tatsache zuzuschreiben ist,
dass man erstmals einem schwulen
Paar eine tragende Nebenrolle
in einem Bondfilm übertrug, kann
sicherlich kontrovers diskutiert werden.
Und dazu noch die Rolle als Bösewichte.
Nun, mir jedenfalls haben die Beiden
absolut gefallen.




Der hervorragende Soundtrack stammte wieder einmal von
John Barry, der Titelsong wurde von Shirley Bassey gesungen.
Nach "Goldfinger" ihr zweiter Hit mit einem Bond Titel.